Dienstag, 8. November 2022

[Buchvorstellung einmal anders] Geschichten zu Ende erzählt von Angelina Horosun

 



Buchvorstellung einmal anders

Nach dem Autoreninterview drückt mir Angelina ihren Kindle in die Hand und verlässt einfach das Zimmer. Da mir das schon öfter passiert ist in letzter Zeit, erahne ich, was da kommen wird.

Ich drehe den Kindle hin und her und öffne schließlich das Buch der Autorin „Geschichten zu Ende erzählt“, um schon ein bisschen hineinzulesen. Nach einigen Minuten höre ich ein feines Stimmchen: »Jetzt ist er weg, dann interview einfach mich, deshalb bin ich ja da!«

Ich lache laut auf, denn ich liebe es mit Büchern zu reden und wer weiß neben der Autorin am meisten über das Buch? Vermutlich das Buch selbst. Also, dann lege ich mal los. Doch da kommt die Autorin wieder in den Raum und setzt sich zu uns.

Wollen wir das Interview nun zu dritt machen?
So soll es sein!
Hallo, danke, dass ihr heute Zeit gefunden habt, um mit mir zu reden.
Beide: „Danke, dass du dir die Zeit nimmst.“
Kannst du dich als Buch meinen Lesern vorstellen? Vielleicht in eigenen Worten, da die Leser den Klappentext auf der Verkaufsplattform lesen können?
Ich bin, obwohl ich so kurz bin, ziemlich wuchtig. In meinen Seiten werden viele Leben gelebt und das ist echt anstrengend, besonders weil es so eine ätzende Zeit ist, die sich die Autorin da ausgesucht hat – aber ich hoffe, dass ich dennoch genug Identifikationspotenzial biete, weil es hauptsächlich um Gefühle geht und die sterben ja mit der Zeit nicht aus. Einige schöne und liebevolle Passagen nehmen mir auch etwas von der Last ab, also alles in allem, schon okay so.
In deinem Inneren spielt sich ja so einiges ab, die in dir enthaltenen Charaktere erleben so einiges. Da du ja auch viel mit der Autorin zusammenarbeiten musst, kannst du uns vielleicht beantworten, ob es ihm leichter fällt sie durch einfache, schöne oder schwierige, düstere Zeiten und Situationen zu führen? Siehst du es als Autorin genau so?
Definitiv die schwierigen, ich glaube sie steigert sich in Themen zu sehr rein und ich kann den Ballast dann mit mir rumtragen.
Die Autorin: „Und dafür bin ich dir sehr dankbar. Ja, diese Einschätzung würde ich so unterschreiben.“
Habt ihr eine Lieblingsstelle, die ihr uns gerne vorstellen würdet?
Die abstrakten Kapitel sind die Lieblinge, weil sie mit dem vorherigen Stil brechen.
Weißt du wie viel Angelina tatsächlich in dir oder auch in dem ein oder anderen Charakter steckt? Hast du dazu noch etwas hinzuzufügen oder stimmst du deinem Buch zu?
Ich glaube nicht, dass sich Angelina als Person darin wiederfindet, aber die darin beschriebenen Gedankengänge könnten durchaus ihrer eigenen Wahrnehmung entsprungen sein.
Die Autorin: „Ja, aber ich habe sie „übersetzt“ in die Zeit, in der die Geschichten spielen.“
Wie würdest du oder ihre Charaktere / Protagonisten / Antagonisten / Nebendarsteller die Autorin beschreiben?
Das Buch: „Die Charaktere werden wir gar nicht erst zu Wort kommen lassen, denn das wird zu laut und übersichtlich, außerdem bin ich mir ziemlich sicher, dass einige von ihnen die Frage stellen werden, warum sie ihnen so ein hartes Leben zugemutet hat – Fragen, die einem Schöpfer zwar gestellt werden, er sie aber niemals beantworten würde, weil es den Plot verrät!“
Die Autorin: „Das klingt echt grausam.“
Das Buch: „Grausam kann ich nur zurückgeben! Die Autorin meint es nicht böse, sie hat Größeres im Sinn, aber wie willst du das den Leuten erklären?“
Wie seid ihr eigentlich zum Titel gekommen? Stand der schon im Vorfeld fest oder hat er sich im Laufe des Schreibprozesses verändert? Hattest du viel Mitspracherecht?
Nein, ich hatte kein Mitspracherecht, sie hat es mir, wie alles andere, einfach aufgedrückt, nachdem sie fertig war.
Seid ihr zu 100% zufrieden mit dem Cover / Outfit oder würdet ihr nachträglich gerne etwas ändern wollen?
Für das erste Buch und mit beschränkten Möglichkeiten, ist es definitiv die beste Wahl! Aber ich hätte mir etwas individuelles, für mich geschneidertes gewünscht!
Zum Abschluss würde mich noch euer Lieblingszitat aus dem Buch interessieren.
„Er empfand sich als unvollendeten Menschen. Wie sollte ein solcher einen Draht zu Gott haben? Ihm überhaupt würdig sein können? Doch er sprach schon lange nicht mehr zu Gott, er sprach zu sich selbst.“
Obwohl es selbst in Autorenkreisen nicht üblich ist, dass das Buch antwortet, bedanke ich mich bei dem Buch: »Danke für das Gespräch, es hat mir großen Spaß gemacht.«
Danke dir! Ich fand es toll mich inszenieren zu dürfen!
Dann wende ich mich der Autorin zu. »Danke dir für den sehr interessanten Tag bei dir und das tolle Interview.«
„Ich danke dir für die Möglichkeit und deine Mühe! Es hat mich wirklich sehr gefreut.“

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