Autoreninterview
Claudia Fischer
Natürlich möchte ich als erstes wissen, mit wem meine Leser und ich es zu tun haben. Könntest du dich in eigenen Worten kurz vorstellen?
Wie bist du zum Schreiben gekommen?Mein Name ist Claudia Fischer, ich wohne in einem kleinen Ort in der bayerischen Oberpfalz, bin seit über 30 Jahren verheiratet und habe zwei erwachsene Söhne.Ich war Realschullehrerin mit Leib und Seele, wurde aber wegen einer Erkrankung frühpensioniert. Seitdem bin ich Vollzeitlektorin und Autorin. Unser Lektorat Wortfischerei wird die LibeRatisbona, die Buchmesse in Regensburg, am 25.2.23 veranstalten.
Ich habe als Kind nicht so viel Bücher bekommen, wie ich lesen wollte, daher habe ich selbst geschrieben. Und meine Grundschullehrerin sagte nach einem Gedicht: „Du solltest Schriftstellerin werden!“ Ich nahm das ernst.Welche Bücher sind bis jetzt von Dir erschienen? Könntest du sie uns in max. 5 Sätzen beschreiben?
Arbeitest du gerade an einem neuen Werk?Schwierige Frage, denn einige Bücher sind schon wieder vom Markt und werden neu gemacht. Ich konzentriere mich auf Abby 1 – 4, die Geschichte einer unabhängigen Frau an der Seite des berühmten Banditen Butch Cassidy. Da war viel Recherche notwendig und zum Glück lernte ich Butch Cassidys Großneffen kennen, der für mich das alles noch lebendiger machte.Dann meine Cataleya – Das Böse im Schatten, ein Psychothriller, der unter die Haut geht, gerade weil er nicht blutrünstig ist, sondern mit Entsetzen und Mitleid arbeitet und der Frage, was ist das Böse?Ich zähle: 5 Sätze, weil ich gut in Schachtelsätzen bin!
Wenn du Freizeit zur Verfügung hast, was machst du am liebsten?Ja, da ist einmal „Und du bist ewig sein“, ein diesmal blutrünstiger Mystery Thriller um eine Studentin, die Satans Braut begegnet.Dann habe ich „Rache und Gerechtigkeit“, wieder eine Geschichte, die im Wilden Westen spielt, ziemlich düster und voller Gewalt und Butch Cassidy kommt natürlich auch kurz vor.Dann ist dann noch die Serie „Das amerikanische Kind“, die ich neu machen werde, die Vorgeschichte zu Abby. Also die Geschichte von Abbys Schwiegermutter Jacqueline Hart.Und „Melanie – Der lange Weg nach Westen“, eine Randgeschichte zum amerikanischen Kind, ein Mädchen, das auf sich allein gestellt ist und erst allmählich ihre wahre Bestimmung erkennt.
Hast du auch Lieblingsbücher und einen Lieblingsautoren, mit denen du gerne einmal die eine oder andere Lesestunde verbringst?Ich habe eigentlich fast nur noch Freizeit, seit ich in Pension bin, und da für mich Lesen und Korrigieren ein Vergnügen ist, ist auch das Lektorat meine Freizeitbeschäftigung.Ansonsten fahre ich gern mit dem eBike durch die Gegend, ich liebe das Reisen. Meine Erkrankung schränkt mich ziemlich ein, sodass ich mein Leben hauptsächlich auf der Couch verbringe (wo ich auch arbeite)
Kannst du uns deinen Schreib- und Arbeitsplatz beschreiben oder zeigen, wo du am liebsten schreibst und deine Ideen verwirklichst?Meine Nachbarin Isabell Bayer schreibt tolle Dark Romantasy, mit ihr arbeite ich auch zusammen, sie macht meine Cover und alles, was mit Werbung zusammenhängt.Ich liebe die Harry Potter Serie, Bücher von Tana French und Elizabeth George. Ansonsten lese ich ziemlich wahllos, Bücher, die mir nicht gefallen, breche ich gnadenlos ab, da ist mir meine Zeit zu schade.
Ähm, meine Kreativcouch. Ich besitze zwar ein Büro, aber die Couch ist sooooo viel bequemer. Da liege ich mit Laptop auf dem Bauch und schreibe, lese und korrigiere.Wie können wir uns einen ganz normalen Tag bei dir vorstellen?
Was ist dein Lieblingsgenre beim Lesen, welches beim Schreiben?Aufstehen, Tabletten einnehmen, Laptop holen, erstmal alles checken, dann Frühstücken, Anziehen, auf die Couch begeben. Zwischendurch Haushalt, was eben so anfällt.Mehr ist es zurzeit nicht, aber natürlich sind da auch Arzttermine, Shoppen, das ganz Normale eben.
Thriller und historische Romane, da lag schon immer Faszination für mich. Krimis beim Lesen, ich liebe „whodunits“, ich mag das Mitraten und bin mehr als enttäuscht, wenn ich die Bösewichte schon nach den ersten Seiten identifiziere.Hast du ein Lieblingszitat, nach welchem du in deinem Leben handelst? Und hast du ein Zitat aus einem deiner Bücher, welches deine Arbeit am besten beschreibt?
Hast du ein Lieblingsland und warum?Meine Lebensweisheit stammt von Abby:Das Leben nehmen, wie es kommt, das ändern, was man ändern kann, und den Rest akzeptieren.Da ich nicht mehr arbeite, bzw. alles, was Arbeit wäre, als Vergnügen empfinde, muss dieses Zitat auch dafür gelten.
USA, und zwar der Westen. Die Weite, die Wüsten, die Einsamkeit und die Hitze, die ich dort erlebte. Die Welt ist anders dort. Ob ich dort leben möchte? Nein, wegen der Politik, aber ich sehne mich nach den Canyons und den steinigen Bergen.Bist du ein kritikfähiger Mensch oder wie gehst du mit Kritik im Allgemeinen um?
Früher ging mir jede Kritik tief rein, wahrscheinlich war ich mit mir selbst nicht im Reinen. Jetzt höre ich sie mir gern an und prüfe, ob sie zutrifft. Dann entscheide ich, ob ich etwas ändern sollte. Mit dem Alter kommt das wahrscheinlich. Man darf auch spleenig werden, denke ich. Kritik an meinen Büchern ist sehr willkommen, wenn sie noch nicht veröffentlicht sind, danach ist es zu spät. Ja, es darf gern kritisiert werden, in einer neuen Auflage kann ich ja ggf. was ändern.Warum hast du dich entschieden Selfpublisher zu werden und nicht zu einem Verlag zu gehen?
Gibt es etwas, was du meinen Lesern noch mit auf den Weg geben möchtest?Ich war bei zwei Verlagen. Der erste vor ungefähr 1000 Jahren, ja, war ein Fehler, ich rede nicht gern drüber, aber ich wollte halt UNBEDINGT mein Buch. Dann machte ich SP, war sehr zufrieden und fand dann doch einen Verlag.Mit dem gab es nur ein Hin und Her. Die Ergebnisse waren nicht unbedingt immer so, dass ich 100pro zufrieden war, aber gut. Das größte Problem war die mangelnde Sichtbarkeit, meine Bücher gab es nur auf Amazon. Wir trennten uns einvernehmlich, ich habe noch jede Menge Restexemplare der Verlagsbücher, aber mit dem SP kann ich e-books machen und bin in allen großen Onlinehandlungen vertreten. So soll es sein. Außerdem muss ich nicht immer jahrelang auf das nächste Buch warten, sondern bin selbst verantwortlich.
Lasst euch auf Neues ein, manchmal findet man wunderbare Bücher in Genres, mit denen man nie etwas am Hut hatte.
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