Dienstag, 8. März 2022

[Reiheninterview] Surya Mahal von Sabrina Kyrell

   



Reihenvorstellung

Heute treffe ich mich mit Rajendra Kalachuri, Cathérine Bergmann und Alejandro Rodriguez und ihrer Autorin Sabrina Kyrell, um mit ihnen über die Reihe „Surya Mahal“ zu sprechen.

Hallo, danke, dass ihr heute Zeit habt, um mit mir über die Reihe zu reden.
Cathérine: „Sehr gern. Danke, dass wir hier sein dürfen.“
Rajendra nickt. Alejandro schielt auf seine Armbanduhr.
Könnt ihr uns die Reihe, bestehend aus den Teilen „Surya Mahal 1 – Geld, Macht, Tod“, „Surya Mahal 2 – Schritte im Treibsand“, „Surya Mahal 3 – Die Spur des Schwarzen Drachen“ und „Surya Mahal 4 – Wiederkehr der Schatten“ mit wenigen Worten vorstellen?
Cathérine: „Das übernehme am besten ich. Auf meiner Reise durch Indien lernte ich Rajendra kennen und wir verstanden uns auf Anhieb. Ich liebte seinen Humor, seinen Unternehmergeist, die Unterhaltungen mit ihm. Damals war die Welt noch in Ordnung. Doch dann bekam ich heraus, dass Rajendra so etwas wie ein Drogenboss ist, und ging auf Abstand. Leider gefiel ihm das überhaupt nicht. Ein ‚Nein‘ akzeptiert er generell nicht und ich musste erfahren, wie es ist, alles zu verlieren.“
Ihr als Charaktere wachst mit euren Aufgaben, entwickelt euch weiter, besteht so manche Situation. Was glaubt ihr? Fällt es dem Autor leichter euch durch einfache, lustige oder durch schwierige, düstere Zeiten und Situationen zu führen?
Rajendra: „Ich bestimme über mein Leben! Nicht irgendeine Autorin.“
Cathérine: „Wie ich Sabrina kenne, fiel es ihr sehr schwer, mich durch diese schweren Zeiten zu begleiten. Sie litt sicher mit mir und vergoss die eine oder andere Träne für mich.“
Alejandro: „Ich bin verantwortlich für meine Leute und lasse keinen im Stich. Was auch immer diese Autorin mir für Aufgaben stellt, ich finde eine Lösung.“
Habt ihr Lieblingsstellen in der Reihe, die ihr uns gerne vorstellen würdet?
Cathérine: Für mich ist es diese:
In der Ferne sah man die Lichter der Stadt, den dunklen Pichola-See und mittendrin das wunderschön illuminierte Lake Palace Hotel.
„Der Blick von hier oben ist überwältigend.“ Sie sah sich begeistert um. „Es wundert mich nur, dass niemand anderes hier draußen sitzt.“
„Ich habe die Terrasse nur für uns reserviert.“
Ihr blieb die Spucke weg, aber es blieb ihr erst einmal erspart, darauf zu antworten, denn in diesem Moment erschien ein Kellner mit zwei Sektgläsern und stellte sie vor ihnen ab. Kalachuri nahm sein Glas. „Es würde mich freuen, wenn Sie mich beim Vornamen nennen würden“, sagte er mit ernster Stimme.
Sie sah ihn über den Tisch hinweg an. Plötzlich hatte sie das unbestimmte Gefühl, dass sie die Kontrolle verlor. Das Wiedersehen, dieses Restaurant, die Terrasse für sie ganz alleine und dieser traumhafte Ausblick! Das war alles so märchenhaft, aber dennoch fühlte sie sich, als werde sie von einer fremden, unbekannten Macht gesteuert. Doch sie lächelte sich tapfer über ihre Bedenken hinweg. Wenn sie ihren Willen und ihre Unabhängigkeit bewahren wollte, musste sie sich eben vorsehen.
„Ich heiße Cathérine.“ Entschlossen erhob sie das Glas.
„Rajendra“, antwortete er und lächelte, als habe sie ihm ein Geschenk gemacht.
Alejandro: ich erinnere mich gern an diese Stelle:
Ihre Kraft nahm rapide ab, aber sie biss die Zähne zusammen und blieb erst stehen, als sie das Wasser des Pools im Mondlicht schimmern sah. Rodriguez sah sie von der Seite an.
„Kann ich mich bitte einen Moment hinsetzen?“
Rodriguez nickte und Cathérine sank auf die Bank nieder. Sie atmete flach, um ihren Oberkörper möglichst ruhig zu halten, doch er sah in ihrem Gesicht trotz der Dunkelheit die Schmerzen, die sie fühlte.
Als Cathérine sich allmählich erholte, wurde ihr bewusst, dass Rodriguez sie die ganze Zeit angestarrt hatte. Sicher wartete er ungeduldig darauf, dass sie endlich weitergehen konnten! Sie sah zu ihm auf.
„Es geht gleich wieder“, flüsterte sie.
Rodriguez legte seine Stirn in Falten, aber dann tat er etwas völlig Unerwartetes. Er ging zu Cathérine und ließ sich ebenfalls auf die Bank fallen.
„Nimm dir Zeit!“ Er streckte die Beine weit von sich und schloss die Augen.
Fast eine halbe Stunde lang saßen sie nebeneinander dort auf der Bank und wechselten kein einziges Wort. Dennoch war die Stille für keinen von ihnen unangenehm. Cathérine fühlte sich ausnahmsweise einmal nicht bedrängt und eingeengt. Sie lauschte auf die Geräusche der Nacht, auf die Rufe der Nachtvögel und das Zirpen der Grillen und ließ ihre Gedanken ziellos wandern. Rodriguez genoss die Stille um sie herum und – er musste es sich widerwillig eingestehen – auch die Gegenwart von Cathérine. Die Kraft und die Ruhe, die sie trotz allem ausstrahlte, erlaubten es ihm, für einige Zeit den Major zu vergessen und stattdessen nur ein Mensch zu sein.
Rajendra: Wenn alle sich an einen Abend erinnern wollen, dann wähle ich eben auch einen Abend. Und ich langweile Dich nicht mit langem Geschwafel.
Ich ließ die Dachterrasse des Palastes mit Fackeln, Öllampen und Frangipani-Blüten schmücken. Ich wusste, sie liebte diesen Ort. Und dann ließ ich sie zu mir bringen. Ich wusste, dass sie Angst vor mir hatte, und ich spielte mit ihrer Angst. Es war der Abend, an dem ich ihr klarmachte, dass sie mir gehört.
Jetzt eine Frage direkt an die Autorin: Wie viel echte Sabrina steckt in den Büchern oder dem ein oder anderen Charakter?
Einige Parallelen gibt es zu Cathérine: sie ist in Heidelberg aufgewachsen, arbeitet in einem Reisebüro und reist alleine durch Indien. Genau wie sie habe ich in Indien einige interessante Menschen kennengelernt, doch glücklicherweise niemanden mit Rajendras krimineller Energie.
In den Büchern steckt viel von der echten Sabrina, denn immer wieder baue ich Erlebnisse und Beobachtungen in den Text ein.
Wie würdet ihr als Protagonisten den Autor beschreiben?
Rajendra: Sabrina ist selbstbewusst und diplomatisch, aber für meinen Geschmack etwas zu friedliebend
Cathérine: Sabrina ist zu einer guten Freundin geworden, trotz allem, was sie mir zumutete.
Alejandro: sie hat die gleichen blauen Augen wie Cathérine und sie ist ebenso mutig
Wisst ihr, als Hauptcharaktere, wann die Idee stand eine Reihe zu schreiben? Stand es von vornherein fest, dass es ein Mehrteiler wird, oder haben deine Protagonisten ein Eigenleben entwickelt?
Rajendra: „Wenn es nach mir ginge, hätte die Story nach Band 1 enden können. Da hatte ich alles unter Kontrolle.“
Alejandro: „Stimmt. Aber Menschen sind unberechenbar. Cathérine machte immer wieder Probleme, da musste die Story weitergehen.“
Cathérine lacht auf. „Probleme? Ihr beide nahmt mir alles und dann kommt Ihr daher und nennt meinen Wunsch nach Freiheit Probleme? Ich bin froh, dass Sabrina die Story weiterschrieb!
Wann kamen die Titel? Standen die im Vorfeld schon fest, oder entwickelten sie sich im Laufe des Schreibprozesses?
Die Titel kamen ganz zum Schluss, denn ich hatte die ganze Geschichte geschrieben, bevor ich ans Veröffentlichen dachte. Erst dann merkte ich, dass die Story viel zu lang war für ein Buch. Ich teilte sie und suchte nach passenden Titeln.
Wer ist denn der Coverdesigner?
Das ist Renee Rott von Dream Design Cover and Art
Seid ihr mit den Covern zu 100% zufrieden, oder würdet ihr nachträglich noch etwas ändern wollen?
Rajendra: „Meine Augen sind auf dem Cover von Band 1 zu sehen, außerdem ein typisches Gebäude aus meiner Heimat Indien. Das ist angemessen.“
Cathérine: „Die Cover fangen wunderbar die Atmosphäre der Romane ein, die Exotik und die Gefahr. Habt Ihr die Pistole auf dem Cover von Band 1 schon entdeckt? Ich bekomme eine Gänsehaut, wenn ich nur an sie denke.“
Zum Abschluss würden mich noch eure Lieblingszitate aus den Büchern interessieren.
Rajendra: „Das ist etwas, das ich zu Cathérine sagte: Was ich einmal in meinen Händen halte, lasse ich nie wieder los!“
Alejandro: „Es ist eine Stelle, an der ich beschrieben werde: So einen Mann habe ich noch nie erlebt. Er sah alles, war überall präsent und packte zu, wo eine Hand gebraucht wurde. Er und ein anderer, den sie Razor nannten, haben Maria getragen, als ihre Kraft nachließ und sie nicht mehr gehen konnte. Ich glaube seine Männer wären ihm in die Hölle gefolgt, ein einziges Wort von ihm hätte genügt.“
Danke für das Gespräch.
Cathérine: „Gern geschehen! Wir danken Dir, liebe Claudia, dass wir bei Dir sein durften.“

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Mit dem Abschicken des Kommentars bin ich mit den Datenschutzrichtlinien des Blogs einverstanden.