Montag, 21. März 2022

[Autoreninterview] Jutta Kröpfl

Autoreninterview
Jutta Kröpfl

Natürlich möchte ich als erstes wissen, mit wem meine Leser und ich es zu tun haben. Könntest du dich in eigenen Worten kurz vorstellen?
Na klar, gerne und ein herzliches Hallo! Ich bin Jutta, noch 37 Jahre alt, verheiratet und in erster Linie Mama von sechs wundervollen Kindern zwischen 2 und 18 Jahren. Wir leben im Herzen Bayerns an der schönen Donau und sind gerne kreativ. Ich schreibe, wann immer ich Ruhe und Zeit finde. Das ist meine Ich-Zeit!
Wie bist du zum Schreiben gekommen?
Obwohl ich nicht wirklich gerne und viel gelesen habe, habe ich schon in meiner frühen Jugend angefangen, Gefühle und Erlebnisse schreibend zu verarbeiten. Als ich schließlich das Lesen doch noch für mich entdeckte habe, bekamen auch die eigenen Worte eine andere Form. Ich habe einen Schreiblehrgang gemacht und nach Jahren des Mit-mir-Ringens und der frustrierenden Suche nach einem Verlag mich fürs Selfpublishing entschieden.
In meiner virtuellen Schublade haben sich über die Jahre einige Romanprojekte angesammelt, die zum Teil nur darauf warten, wieder ausgegraben zu werden. Auch ein paar Kurzgeschichten sind inzwischen entstanden.
Welche Bücher sind bis jetzt von Dir erschienen? Könntest du sie uns in max. 5 Sätzen beschreiben?
Mein Debütroman ist im vergangenen Sommer mit dem Titel „Der Tag, an dem dein Flieger ging“ über BoD erschienen. Die Ursprungsfassung ist schon mehr als zehn Jahre alt. Es geht um Tanja, eine junge Frau auf der Suche nach der Wahrheit, nach sich selbst und nach der Liebe. Dabei muss sie sich auf Lukas und Malte verlassen, mit denen sie beiden tiefe Gefühle verbindet, die aber dieselbe Geschichte rund um ein australisches Abenteuerjahr mit unterschiedlichen Gefühlen und ungleichem Ausgang erzählen. Wer lügt und wem kann sie vertrauen?
Arbeitest du gerade an einem neuen Werk?
Sogar an mehreren. Die Fortsetzung zu meinem ersten Roman steckt in den letzten Zügen, ich arbeite noch die Anmerkungen meiner Testleserinnen ein, feile an Cover und Klappentext und hoffe, im Sommer veröffentlichen zu können. Außerdem sitze ich an einem ganz neuen Projekt, das sich in vielen Punkten von meinen bisherigen Arbeiten unterscheidet. Im Kern steht neben der Liebe ein Herzensthema meines Mannes, das mich selbst vor Herausforderungen stellt. Es wird mich noch eine Weile beschäftigen. Ja und dann wären da noch die „Schubladenromane“…
Wenn du Freizeit zur Verfügung hast, was machst du am liebsten?
Ich genieße die Zeit mit meiner Familie! Die Kinder werden viel zu schnell groß. Ausflüge in die Natur, Basteln, Handarbeiten, Kuscheln… Ich fotografiere auch gerne. Außerdem haben wir eine Schar Hühner im Garten und backen unser Brot selbst.
Hast du auch Lieblingsbücher und einen Lieblingsautoren, mit denen du gerne einmal die eine oder andere Lesestunde verbringst?
Ich mag Geschichten, die ans Herz gehen. Tränen sind da keine Seltenheit. Inzwischen lese ich dicke und dünne Bücher von den verschiedensten Autoren. Angefangen hat die Begeisterung allerdings mit Nicholas Sparks.
Zwischendurch mag ich gerne auch den einen oder anderen Thriller. Sebastian Fitzek füllt eine lange Reihe in meinem Regal.
Kannst du uns deinen Schreib- und Arbeitsplatz beschreiben oder zeigen, wo du am liebsten schreibst und deine Ideen verwirklichst?
Oh je, das ist tatsächlich nicht so einfach. In einem Acht-Personen-Haushalt mit Kleinkindern. Ich habe keinen festen Arbeitsplatz. Ich suche mir meine Nische stets da, wo es gerade passt. Ruhe und Ungestörtheit sind dabei ziemlich wichtig. Gerne sitze ich vorm brennenden Kamin oder im Wintergarten.
Ideen fliegen mir oft aber auch an den unmöglichsten Stellen zu, da wo Notizblock und Stift weit entfernt oder unpraktisch sind. Beim Autofahren oder unter der Dusche…
Wie können wir uns einen ganz normalen Tag bei dir vorstellen?
Mit sechs Kindern mit unterschiedlichsten Ansprüchen? „Normal“ ist da ein sehr dehnbarer Begriff (-: Mama zwischen Haushalt, Spielen, Hausaufgaben, Trösten, Bilderbüchern, Essen, Fahrdiensten, Ehemann, Organisation… Und wenn dann die Kleinen im Bett sind, beginnt die Ich-Zeit! Ich versuche, mich jeden Tag mindestens eine effektive halbe Stunde mit meinen Schreibprojekten zu befassen. Wenn ich in einen Flow komme, nehme ich die Zeit kaum noch wahr.
Was ist dein Lieblingsgenre beim Lesen, welches beim Schreiben?
Ich lese Liebesgeschichten in verschiedenen Genres und Thriller. Thriller könnte ich niemals schreiben, die Liebe und tiefe Gefühle haben aber einen festen Platz in allen meinen Geschichten. Inzwischen habe ich auch wirklich viel Spaß daran, meinen Charakteren eine detaillierte Vergangenheit anzudichten.
Hast du ein Lieblingszitat, nach welchem du in deinem Leben handelst? Und hast du ein Zitat aus einem deiner Bücher, welches deine Arbeit am besten beschreibt?
Es gibt so viele schöne und gute Zitate. Sie zieren auch meine Küchenwand. Ein spontaner Liebling: Wer kämpft, kann verlieren, wer nicht kämpft, hat schon verloren.
Hast du ein Lieblingsland und warum?
Eigentlich nicht. Ich mag Nord- und Ostsee, ich mag auch die Berge. Hitze ist nicht so mein Ding. Diese Grundsätze sind jedoch nicht zwingend an ein bestimmtes Land gebunden. Fliegen mag ich selbst tatsächlich nicht, meine Heimat hingegen sehr.
Australien habe ich daher in meiner Recherchezeit „nur“ auf Bildern, in Urlaubsberichten, Dokumentationen, Reiseführern und Gesprächen, dafür aber gefühlt mehrfach bereist. Aktuell halte ich mich auf diese Weise in Schweden auf (-;
Bist du ein kritikfähiger Mensch oder wie gehst du mit Kritik im Allgemeinen um?
Ich neige dazu, Kritik sehr persönlich zu nehmen. Trotzdem sehe ich in KONSTRUKTIVER Kritik sehr viel Wert, denn sie kann mich definitiv weiterbringen und davor bewahren, gleiche Fehler wieder zu machen.
In punkto Bücher muss man dabei natürlich auch im Blick behalten, dass Geschmäcker extrem unterschiedlich sind. Darum wünsche ich mir gute Begründungen, die mich die Kritik nachvollziehen lassen können.
Warum hast du dich entschieden Selfpublisher zu werden und nicht zu einem Verlag zu gehen?
Ich habe mich vor einigen Jahren an mehrere Verlage gewendet und die frustrierende Erfahrung gemacht, dass es nicht reicht, vom eigenen Werk überzeugt zu sein, um andere davon zu überzeugen. Teils hatte ich die Leseprobe nach nur wenigen Tagen wieder im Postkasten. Selbstvermarktung ist zudem etwas, was mir auf gar keinen Fall liegt. Darum war meine nächste Anlaufstelle einige Agenturen, doch auch da wurde ich trotz durchaus positivem Feedback nicht fündig. Das hat mich entmutigt, in eine Schaffenspause gezwungen und letztendlich zum Selfpublishing gebracht. Im Moment bin ich zufrieden damit, weil der einzige Druck, dem ich ausgesetzt bin, der ist, den ich mir selber mache. Meine größte Herausforderung: mehr Reichweite!
Gibt es etwas, was du meinen Lesern noch mit auf den Weg geben möchtest?
Ich freue mich über jeden, der mein Buch (und/oder folgende) liest, sage danke und wünsche einen „guten Flug“! Gerne dürft ihr mir schreiben, mich mit Fragen bombardieren, eine Rezension schreiben… Und ansonsten: habt Geduld – mit mir, mit dem Leben, mit euch selbst!

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