Samstag, 12. Februar 2022

[Autoreninterview] Martina Türschmann

Autoreninterview
Martina Türschmann


Natürlich möchte ich als erstes wissen, mit wem meine Leser und ich es zu tun haben. Könntest du dich in eigenen Worten kurz vorstellen?
Mein Name: Martina Türschmann. Mit meiner Familie lebe ich im Raum München.
In meiner Brust schlagen zwei Herzen. Auf der einen Seite bin ich sehr strukturiert. Ich liebe Zahlen, Tabellen und Statistiken. Auf der anderen Seite treffe ich viele Entscheidungen aus dem Bauch heraus. Richtig interessant wird es für mich erst hinter den Kulissen. Das ist beim Schreiben von Kinderbüchern durchaus von Vorteil. Meinen kaufmännischen Beruf habe ich aufgegeben, um mich meinen Büchern und Theaterstücken zu widmen.
Doch das Wichtigste in meinem Leben ist meine Familie. Sie steht über allem.
Für den weiteren üblichen Lebenslauf-Kram ist meine Website www.miesegrimm.de zuständig 😊.
Wie bist du zum Schreiben gekommen?
Beruflich schon immer.
Das Bücherschreiben – gerade für Kinder - ist mit dem Zu-Bett-geh-Ritual meiner Mädels entstanden. Wir haben über den Tag gesprochen, uns Geschichten erzählt, darüber geredet, warum mal einer von uns mit dem falschen Fuß aufgestanden ist... So tauchte auf einmal die Figur des Miesegrimm auf –> Schuldfrage geklärt, Lösung des Problems in Sicht.
Der Funken, ein Buch darüber zu schreiben, war entfacht.
Welche Bücher sind bis jetzt von Dir erschienen? Könntest du sie uns in max. 5 Sätzen beschreiben?
- Miesegrimm Der Spielverderber: Schlechte Laune ausgetrickst.
- Miesegrimm in Gefahr: Felix muss seine Angst überwinden, um Miesegrimm helfen zu können. In diesem Band steckt viel über Angst und wie damit umgegangen werden kann.
- Die Hexe vom Pompermoos: Eine Hexe, die den Kobolden schon einmal übel mitgespielt hat, ist wieder aufgetaucht. Doch das Unglaubliche an der Sache ist, dass Felix‘ Großmutter diese Hexe zu kennen scheint. Auf einmal brennt er darauf, Zeit mit ihr zu verbringen.
- Miesegrimm und die Plaudertasche: Felix schnappt eine Bemerkung von seinem Bruder auf, die ihn nicht mehr loslässt. Was stimmt den nun von dem, was geredet wurde?!
Arbeitest du gerade an einem neuen Werk?
Meine neue Figur, die Hexe Eurelia, ist am Entstehen. Es gibt bereits ein paar Kurzgeschichten über sie. Geplant ist ein ganzes Buch, doch mehr wird nicht verraten.
Wenn du Freizeit zur Verfügung hast, was machst du am liebsten?
Raus in die Natur oder mit einem Buch in eine Ecke verziehen. Sport, Familie, Freundeskreis und Reisen
Hast du auch Lieblingsbücher und einen Lieblingsautoren, mit denen du gerne einmal die eine oder andere Lesestunde verbringst?
Ich liebe die Bücher von Rebecca Gablé. Historienschinken, bei denen es mir schwerfällt, das Buch zur Seite zu legen. Müsste eigentlich auch alle Bände von ihr haben.
Kannst du uns deinen Schreib- und Arbeitsplatz beschreiben oder zeigen, wo du am liebsten schreibst und deine Ideen verwirklichst?
Ich schreibe und entwickle meine Geschichten an einem ganz normalen Schreibtisch, mit allem, was sich sonst darauf tummelt. Ist nichts Besonderes.
Brauche nur Ruhe und eine Tür, die ich schließen kann.
Wie können wir uns einen ganz normalen Tag bei dir vorstellen?
Sehr unterschiedlich, doch in der Früh brauche ich erst einmal einen Pott Kaffee und die Zeitung. Morgens im Schweinsgalopp aufstehen, ist nichts für mich.
Normal ist es, dass ich mich ein paar Stunden an den Schreibtisch setze. Ansonsten fahre ich auf Lesungen, Messen, so es wieder möglich ist, oder bin Teil eines Teams, das sich hier vor Ort um hilfsbedürftige Menschen kümmert. Na ja und dann bleibt ja noch der Alltag.
Was ist dein Lieblingsgenre beim Lesen, welches beim Schreiben?
Beim Lesen: Romane und Krimis.
Beim Schreiben: Hauptsächlich Kinderbücher und Theaterstücke für Kinder. Langsam erweitere ich mein Repertoire auch um Erwachsenenthemen.
Hast du ein Lieblingszitat, nach welchem du in deinem Leben handelst? Und hast du ein Zitat aus einem deiner Bücher, welches deine Arbeit am besten beschreibt?
Klär nicht die Schuldfrage, lös dein Problem.
Hast du ein Lieblingsland und warum?
Island, Schottland. Traumhafte Natur, tolle Menschen – zumindest die, die ich kennenlernen durfte.
Bist du ein kritikfähiger Mensch oder wie gehst du mit Kritik im Allgemeinen um?
Ich bevorzuge ehrliche Worte. Nur so habe ich die Chance, darüber nachzudenken. Stimme ich dann zu, kann ich etwas ändern. Mit konstruktiver Kritik kann ich umgehen. Wird sie mir unbedacht vor die Füße geknallt, na ja, kann es schon weh tun. Kann auch sauer werden, wenn es unter die Gürtellinie geht.
Warum hast du dich entschieden zu einem Verlag zu gehen und nicht Selfpublisher zu werden?
Von 2007-2019 habe ich meine Bücher im SP herausgegeben. Zuvor mehrere Jahre damit verbracht, einen Verlag zu suchen. 2020 hat mich dann Maria Schenk vom Kelebek Verlag in ihr Programm aufgenommen und verlegt nun meine vier Bücher in 2. Auflage neu. „Miesegrimm in Gefahr“, der zweite Band, kommt jetzt im Frühjahr 2022 auf den Markt.
SP war im Buchhandel lange verpönt. Bei meiner Vertriebsarbeit merke ich schon, dass es mit Verlagsnamen einfacher ist.
Gibt es etwas, was du meinen Lesern noch mit auf den Weg geben möchtest?
Wenn man selbst von etwas überzeugt ist, darf man sich nicht von anderen Menschen ausbremsen lassen und aufgeben, bloß weil es ihnen nicht passt und sie etwas dagegen sagen. Oft ist diese negative Haltung subjektiv und vom Werdegang des Einzelnen abhängig.

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