Samstag, 15. Mai 2021

[Buchvorstellung einmal anders] Winzige Wahrscheinlichkeiten von Alexandra Kiel

 



Buchvorstellung einmal anders

Heute treffe ich mich mit den Protagonisten Lexi, Marc, Jack und Jules aus „Winzige Wahrscheinlichkeiten“ und deren Autorin Alexandra Kiel.

Claudia: Hallo, danke, dass ihr heute Zeit habt und für das Buch antwortet. Würdet ihr euch vielleicht gegenseitig beim Interview unterstützen?
Alle nicken und murmeln so etwas wie: „Klar, kein Problem.“
Claudia: Ich hatte ein langes Gespräch mit eurer Autorin, deshalb wäre es schön, wenn ihr euch meinen Lesern vorstellen könntet.
Jules [blickt in die schweigende Runde]: Also … da die anderen sich anscheinend vornehm zurückhalten, fange ich mal an: Ich heiße Julia, werde aber Jules genannt, lebe in San Francisco und bin die beste Freundin von Lexi, die die eigentliche Hauptperson des Buches ist. Ich stehe auf Frauen und bin mit einer ganz tollen zusammen. Lexi und ich waren auch mal liiert, aber das ist leider Geschichte, denn …
Lexi [fällt ihr ins Wort]: Ok, ich übernehme dann mal hier. Ich bin 32, komme aus Deutschland, wohne aber jetzt seit fast 10 Jahren ebenfalls in San Francisco und arbeite als Köchin in einer Obdachlosenunterkunft. Jules ist tatsächlich meine beste Freundin, der ich sehr viel zu verdanken habe, denn ich hatte Zeiten in meinem Leben, in denen es mir nicht gut gegangen ist – und sie hat mich wieder aufgerichtet.
Jules [umarmt Lexi]: Ach Süße, das hab ich doch gern gemacht – und mache es auch immer wieder, wenn nötig.
Jack [räuspert sich]: Hallo. Ich bin Jack Mackenzie, Special Agent beim FBI. Auch hier in San Francisco. Wir jagen gerade einen Serienmörder, der schon mehrere Frauen auf äußerst brutale Weise getötet hat… Und ich bin… äh… auch ein guter Freund von Lexi.
Marc: Ich heiße Marc und bin Lexis Nachbar. Ich habe eine kleine Softwarefirma und arbeite von zu Hause aus.
Claudia: Könntet ihr uns das Buch in möglichst wenig Sätzen erklären? Vielleicht sogar, ohne den Klappentext abzulesen?
Jules: Klar! Jeder sagt einen Satz, und deine Leserinnen müssen sich dann selbst überlegen, wie alles zusammenpasst. Ich sage: Lexi hat ihr Herz verschlossen und zu lange getrauert, aber plötzlich schlägt der Blitz gleich doppelt ein.
Jack: Ok, ich berichte von einem super One-Night-Stand: Ihren Namen hat mir die Frau nicht gesagt, aber sie war einfach klasse, und ich würde sie gern wiedersehen.
Marc: Ich habe mich in meine lesbische Nachbarin verliebt und leider keine Chance.
Lexi: Den Doppelblitz, von dem Jules gesprochen hat, habe ich gar nicht so richtig bemerkt, und dann war alles schon zu spät und die Situation sehr verzwickt.
Claudia: Macht es dir Spaß, deine Protagonisten ein wenig zu quälen? Sie in Situationen hineinzuwerfen, die schwierig sind? Warum nicht einfach und schön? Müssen Gefahren und Stolpersteine immer sein? Und wie geht es euch als Protagonisten dabei?
Alexandra: Einfach und schön finde ich grundsätzlich gut, oft aber auf die Dauer langweilig. Deshalb müssen meine Protagonisten tatsächlich gar nicht mal so wenige Stolpersteine und Hürden überwinden, und für ihr Happy End lasse ich sie ziemlich leiden.
Jack: Wie wahr! Auf die Ereignisse im letzten Kapitel hätte ich gern verzichtet! Das war schon heftig.
Alle nicken zustimmend.
Marc: Thanksgiving war auch nicht so toll, oder die Halloweenparty. Und auch der Tag, als Lexi mit den blauen Flecken nach Hause gekommen ist…
Jules [nickt]: An dem Halloween-Desaster bin ich schuld. Das tut mir wirklich leid, Marc. Aber an Thanksgiving und bei der anderen Sache wär ich gern dabei gewesen. War bestimmt ’ne interessante Show. [Den letzten Satz begleitet sie mit einem herausfordernden Grinsen.]
Lexi [leise und nachdenklich]: Vielleicht musste das letzte Kapitel sein, damit ich mir das Happy End auch verdiene…
Jules, Jack, Marc [aufgebracht]: Quatsch! Sag doch sowas nicht!
Claudia: Habt ihr alle eine Lieblingsstelle im Buch, die ihr auch den Lesern des Blogs vorstellen würdet?
Lexi: Ich glaube, mir gefällt das Ende am besten.
Jack: Ja, das ist definitiv gut, aber ich fand den Besuch meiner Verlobten im Krankenhaus auch richtig toll. Hab mich sehr gefreut, dass sie vorbeigeschaut hat. [Er zwinkert in die Runde.]
Marc: Ich finde Lexis Tagebucheinträge sehr schön. Als Marc kenne ich die ja nicht, aber die Leser erfahren dadurch ihre Gedanken und Gefühle und können sie besser verstehen. Naja, und dann hat mir natürlich noch unser zweiter Kuss sehr gut gefallen.
Jules: Bin ich ein schlechter Mensch, wenn ich meine eigene Hochzeit hier nicht erwähne, sondern das Drama des letzten Kapitels sehr aufwühlend und berührend finde?
Claudia: Wie viel echte Alexandra steckt in dem Buch oder in dem ein oder anderen Charakter?
Lexi: Alexandra hat in kleinen Dingen Anleihen bei ihrer Person und aus ihrem Leben gemacht, z.B. ist sie ebenso von der Antike begeistert wie ich, oder wir haben unsere Wohnungen ähnlich eingerichtet. Insgesamt liest sich die Geschichte dann oft so realistisch, dass die ein oder andere Leserin aus Alexandras Umfeld geglaubt hat, da wären autobiographische Züge drin. Dem ist aber (zum Glück) überhaupt nicht so, aber bei Gedanken und Gefühlen stehen Alexandra und ich uns manchmal doch sehr nahe.
Jules: Ja, und ich glaube, dass ich so bin, wie Alexandra manchmal gern wäre, aber dazu ist sie zu zurückhaltend und schüchtern. Schade eigentlich, ich bin nämlich richtig toll.
Claudia: Lexi, Marc, Jack und Jules unter uns. Wie würdet ihr als Hauptprotagonisten eure Autorin beschreiben?
Jules: Oh, sie ist eine totale Perfektionistin! Liest jede Textstelle tausendmal und ändert so lange daran herum, bis sie ihrer Meinung nach perfekt ist.
Marc: Ja, aber sie hat auch sehr viel Verständnis für uns alle gehabt und mit uns mitgelitten bzw. sich gefreut.
Jack: Und sie hat uns die Freiheit gelassen, die Geschichte mitzugestalten. Hat uns immer wieder gefragt: Was würdest du jetzt tun? Wie fühlst du dich?
Claudia: Wann kam die Idee zum Titel? Stand der schon im Vorfeld fest oder hat er sich im Laufe des Schreibprozesses verändert? Hattet ihr als Protagonisten vielleicht sogar Mitspracherecht?
Lexi: Soweit ich weiß, war der Titel von Anfang an da als eine Art Geistesblitz, den Alexandra dann mit weiteren Ideen und Text gefüllt hat.
Claudia: Seid ihr zu 100% mit dem Cover zufrieden oder hättet ihr nachträglich noch etwas ändern wollen?
Jules: Alexandra hat es zusammen mit ihrer Tochter gestaltet, und die beiden hatten viel Spaß dabei. Die Erinnerung an dieses Projekt ist beiden sehr lieb und teuer. Schon allein deswegen finde ich es super, aber mir gefallen auch die fröhlichen Farben und die drei Herzen, die mich ein bisschen an Wolken erinnern. Nur die Schrift könnte etwas größer sein, aber das ging wohl mit dem Programm, das die beiden benutzt haben, nicht besser.
Claudia: Wisst ihr, was mich noch interessieren würde? Euer jeweiliges Lieblingszitat aus dem Buch.
Marc: Ich finde „Geschieht dir recht, billiges Flittchen!“, „bescheuerter Schmetterling“ und Lexis tief empfundenes und laut ausgerufenes „Fuck!“ sehr schön, weil… naja… wer das Buch kennt, kann es sich denken.
Jack: Ich hab auch noch einen kryptischen Satz, der mir gut gefällt: „Nein, der Fettsack gehörte nur Jack und mir.“
Jules: Und ich setze noch einen drauf und sage nur „Poritzenfürsorge“!!! Wenn jemand mehr wissen möchte, muss er das Buch lesen!
Claudia: Vielen Dank für das Gespräch.

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