Autoreninterview
Alexandra Kiel
Natürlich möchte ich als erstes wissen, mit wem meine Leser und ich es zu tun haben. Könntest du dich in eigenen Worten kurz vorstellen?
Wie bist du zum Schreiben gekommen?Obwohl ich in Süddeutschland geboren wurde, bin ich ein echtes Nordlicht. Ich liebe das Meer und möchte die Nähe zur Küste nicht missen. Das musste ich zum Glück auch nicht in den Jahren, die ich im Ausland gelebt habe.Ich bin keine Autorin von Berufswegen. Über meinen richtigen Job möchte ich nur so viel sagen: Er hat nichts mit dem Schreiben zu tun und fordert mich manchmal ungemein. Trotzdem schätze ich seine Vielseitigkeit und insbesondere die menschlichen Begegnungen, die er mit sich bringt.Ich bin mit einem tollen Mann verheiratet und habe eine großartige Tochter, und es gehören auch noch zwei Katzen zu unserer Familie, die uns fest im Griff haben. Wir leben in Schleswig-Holstein, verreisen aber viel und sind daher in den Ferien oder am Wochenende auch gern mal anderswo anzutreffen.
Mein Vater war wissenschaftlicher Autor und hat einige Bücher veröffentlicht, und so wollte ich es ihm schon als Kind gleichtun. Seit meiner Teenagerzeit schreibe ich tatsächlich immer wieder irgendwelche Geschichten, allerdings zum größten Teil nur für mich selbst.Welche Bücher sind bis jetzt von Dir erschienen? Könntest du sie uns in max. 5 Sätzen beschreiben?
Mein erster (und bisher einziger) Roman heißt „Winzige Wahrscheinlichkeiten“. Er ist hauptsächlich ein Liebesroman über eine Frau, die sich quasi aus Versehen gleichzeitig in zwei Männer verliebt. Er behandelt aber auch ernste Themen wie Depressionen oder häusliche Gewalt. Außerdem lasse ich meine Protagonisten vor dem Happy End ganz schön leiden – insbesondere im letzten Kapitel. Da ist er dann mehr Thriller als Liebesgeschichte.Arbeitest du gerade an einem neuen Werk?
Ja, es ist auch wieder eine Liebesgeschichte mit drei Protagonisten, die sich aber doch deutlich von „Winzige Wahrscheinlichkeiten“ unterscheiden wird. Sie wird wohl ebenfalls in San Francisco spielen, aber so ganz festgelegt habe ich mich da noch nicht.Wenn du Freizeit zur Verfügung hast, was machst du am liebsten?
Lesen, selbst schreiben und eher wenig Sport treiben 🙈. Ansonsten verbringe ich die freie Zeit einfach gern mit meiner Familie oder Freunden. Auf unseren Reisen mache ich seeeehr viele Fotos, die ich dann zu Hause zu umfangreichen Fotobüchern verarbeite.Hast du auch Lieblingsbücher und einen Lieblingsautoren, mit denen du gerne einmal die eine oder andere Lesestunde verbringst?
Ich bin eine totale Leseratte und verschlinge ein Buch nach dem anderen – meist 2 bis 3 Romane pro Woche. Natürlich habe ich da auch Lieblingsbücher bzw. -autor/innen, aber diese Liste ist lang… Sehr gern lese ich Krimis und Romane mit Protagonisten aus der LGBTQ-Community.Kannst du uns deinen Schreib- und Arbeitsplatz beschreiben oder zeigen, wo du am liebsten schreibst und deine Ideen verwirklichst?
Zum Schreiben habe ich eigentlich keinen festen Arbeitsplatz, sondern ich denke fast immer und überall über neue Ideen oder Weiterentwicklungen meiner Geschichten nach. Erst wenn in meinem Kopf wieder ein Teilstück fertig ist, schreibe ich es auf. Das geschieht dann meist im Wohnzimmer am Esstisch – während meine Familie um mich herum etwas anderes macht. Um mich besser konzentrieren zu können, benutze ich dabei meist Ohrstöpsel, und meine Leutchen wissen dann, dass man mich „anbrüllen“ muss, um meine Aufmerksamkeit zu erlangen.Wie können wir uns einen ganz normalen Tag bei dir vorstellen?
Nun ja… ich krieche so gegen 6 Uhr sehr mühsam aus dem Bett und verlasse eine knappe Stunde später das Haus, um 50 km zu meiner Arbeit zu fahren – dem Job, mit dem ich meine Brötchen verdiene. Meist komme ich dann am Nachmittag nach Hause und checke erstmal ab, ob ein kleines Nickerchen drin ist. Ansonsten kümmere ich mich um Familie, Haushalt und was sonst noch so ansteht. Ein bisschen Zeit für mich selbst bleibt mir aber oft auch noch, bevor ich dann abends noch mal ein, zwei Stündchen für meinen Brötchenjob investieren muss.Was ist dein Lieblingsgenre beim Lesen, welches beim Schreiben?
Ich lese bevorzugt Krimis und Liebesgeschichten. Beim Schreiben konzentriere ich mich auf letztere, weil ich glaube, dass ich Verbrechen nicht gut planen bzw. mich nur schlecht in clevere Täter bzw. ihre Jäger hineinversetzen kann. Außerdem ist es etwas anderes, von evtl. grausamen Verbrechen zu lesen, als selbst darüber zu schreiben und dadurch gedanklich viel mehr Zeit mit ihnen zu verbringen.Hast du ein Lieblingszitat, nach welchem du in deinem Leben handelst? Und hast du ein Zitat aus einem deiner Bücher, welches deine Arbeit am besten beschreibt?
Hast du ein Lieblingsland und warum?Es gibt ein Zitat von Albert Einstein, das ich auch in „Winzige Wahrscheinlichkeiten“ benutze: „Es gibt viele Wege zum Glück: Einer davon ist, aufzuhören zu jammern.“Ich glaube, das beschreibt sehr schön die Art von positiver Einstellung, die zu grundsätzlicher Zufriedenheit und wahrhaftigem Glück verhelfen kann. Nicht nur bei meiner Arbeit, sondern auch sonst im Leben versuche ich, mich danach zu richten. Natürlich gelingt das nicht durchgehend – bin ja nicht perfekt – aber es ist gut, mich selbst immer wieder an diesen Spruch zu erinnern.
Eigentlich fühle ich mich überall wohl. Da ich in der Vergangenheit aber insgesamt ein paar Jahre in Nordirland, den USA, Griechenland und auch ein bisschen in Israel gelebt habe, liegen mir diese Länder und ihre Menschen ein bisschen mehr am Herzen. Durch die Zeit im Ausland habe ich aber außerdem meine norddeutsche Heimat noch mehr schätzen gelernt, so dass ich ganz zufrieden bin, wieder hier zu wohnen.Bist du ein kritikfähiger Mensch oder wie gehst du mit Kritik im Allgemeinen um?
Oh, heikle Frage! 😊 🙈 Leider muss ich zugeben, dass mich Kritik meist härter trifft, als es sein müsste, und ich immer erstmal eine Weile brauche, sie objektiv zu durchdenken und dann annehmen zu können. Ich bin aber mittlerweile ganz gut darin geworden, zunächst zurückhaltend zu reagieren und mir die Zeit zum Verarbeiten zu geben.Warum hast du dich entschieden Selfpublisher zu werden und nicht zu einem Verlag zu gehen?
Ganz banal gesagt: Es war der einfachere Weg. Von einer Freundin, die im Verlagswesen arbeitet, weiß ich, dass unverlangt eingesandte Manuskripte von unbekannten Autoren bei den Verlagen so gut wie keine Chance haben. Hat man eins eingesandt, muss man monatelang auf Nachricht warten, die meist gar nicht kommt, denn bei Absagen ist eine explizite Antwort nicht unbedingt üblich. Darauf hatte ich keine Lust.Gibt es etwas, was du meinen Lesern noch mit auf den Weg geben möchtest?
Wenn ich darf, würde ich an dieser Stelle gern ein bisschen Eigenwerbung betreiben: Schaut doch mal in meinen Roman „Winzige Wahrscheinlichkeiten“ hinein! Ich glaube, er ist mir ganz gut gelungen und könnte auch euch ein paar schöne Lesestunden bescheren.Er ist kostenlos über kindle unlimited erhältlich und die e-book-Version nur für ein paar Euro. – Und wenn ihr diesem Aufruf tatsächlich gefolgt seid und euch das Buch gefallen hat, dann hinterlasst doch bitte eine kurze Rezension auf einem der üblichen Portale. Ein paar nette Worte freuen mich ungemein, und die dazugehörigen Sterne sorgen dafür, dass auch andere Leser/innen dieses Buch entdecken können.
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