Sonntag, 5. Oktober 2025

[Autoreninterview] Emily Margaret Walsh


Autoreninterview
Emily Margaret Walsh

Natürlich möchte ich als erstes wissen, mit wem meine Leser und ich es zu tun haben. Könntest du dich in eigenen Worten kurz vorstellen?
Ich bin Emily, (fast) 23 Jahre alt und studiere Umweltverfahrenstechnik im Master in Aachen.
Seit ich denken kann, träume ich davon, Schriftstellerin zu sein und daher nutze ich meine freie Zeit neben dem Studium genau dafür. Ich bin sehr sprunghaft in meinen Hobbys und bin bei fast allem dabei, was neu oder aufregend ist.
Wie bist du zum Schreiben gekommen?
Ich bin schon seit Kindertagen eine sehr aktive Tagträumerin und irgendwann hatte ich die Erkenntnis, dass es nur zwei Optionen für mich gibt. Entweder ich starre an die weiße Wand, phantasiere mir meine Geschichten zusammen und bin einfach nur verrückt. Oder ich schreibe diese Geschichten auf und bin Schriftstellerin. Ich habe mich früh für Letzteres entschieden.
Welche Bücher sind bis jetzt von Dir erschienen? Könntest du sie uns in max. 5 Sätzen beschreiben?
Ein experimenteller Kurzroman, den ich im Urlaub geschrieben und anschließend im Selfpublishing veröffentlicht habe: „Ein kurzes Buch der kleinen Tode“. Darin geht es um zwei Unsterbliche, die sich in den Jahrhunderten immer wieder über den Weg laufen und trotz offensichtlicher Inkompatibilität immer wieder zusammen finden.
„Erben alter Feindschaft“, der erste Band meiner Urban-Fantasy-Reihe, in dem es um die Erben der magischen Hochfamilien geht. Zwischen Intrigen und Machtkämpfen stehen die Protagonisten vielen Gefahren gegenüber, von innen und von außen. So stehen die Erben immer wieder vor der Entscheidung zusammen zu arbeiten oder ihr Misstrauen und die Feindseligkeit siegen zu lassen.
Arbeitest du gerade an einem neuen Werk?
Ich arbeite gerade am dritten Band der Reihe „die Erben“ und an einem Stand-Alone als Nebenprojekt. Ansonsten gibt es zahlreiche angefangene Geschichten oder grob skizzierte Plots in meinem „Haufen“ auf dem Schreibtisch.
Wenn du Freizeit zur Verfügung hast, was machst du am liebsten?
Wandern. Den ganzen Nachmittag auf meinem Boden sitzen, ein gutes Hörbuch hören und malen. Zum Sport gehen. Und natürlich schreiben.
Hast du auch Lieblingsbücher und einen Lieblingsautoren, mit denen du gerne einmal die eine oder andere Lesestunde verbringst?
Eine Lieblingsautorin habe nicht, aber es gibt Autorinnen die ich sehr bewundere: Zum Beispiel Laini Taylor. Ihre Buchreihe „Strange the Dreamer“ ist auf jeder Ebene fantastisch. Ihr Schreibstil und ihre Erzählweise sind lebendig und ihre Welt so reich an Details und Kultur, als wäre sie real. Gleichzeitig malt sie eine Welt, die einem Traum oder einem Märchen gleichkommt. Die Charaktere sind alle samt fabelhaft und die Handlung so elegant gewoben, dass man einerseits jedes Wort glaubt und andererseits auch immer wieder überrascht wird.
…Ja, man merkt, diese Autorin hat es mir angetan. Und hoffe eines Tages auch solche Geschichten kreieren zu können.
Kannst du uns deinen Schreib- und Arbeitsplatz beschreiben oder zeigen, wo du am liebsten schreibst und deine Ideen verwirklichst?
Von meinem Schreibtisch schick ich lieber kein Bild, daran kann nämlich keiner arbeiten. Mein Fußboden (aka mein zweiter Schreibtisch) sieht aktuell leider ähnlich aus und mein Bett (mein dritter Schreibtisch) ist ein bisschen zu privat (und liegt aktuell auch voll mit Zeugs).
Ansonsten schreibe ich oft in Cafés, die Atmosphäre und der ständige Nachschub an Kaffee sind der perfekte Nährboden für Kreativität.
Wie können wir uns einen ganz normalen Tag bei dir vorstellen?
Vormittags habe ich meistens Uni, Nachmittag habe ich dann Zeit für meine Hobbys oder für Unternehmungen. Ansonsten ist jeder Tag unterschiedlich. Die einzige Konstante in meinem Leben sind die 3-6 Tassen Kaffee.
Was ist dein Lieblingsgenre beim Lesen, welches beim Schreiben?
Durch und durch Fantasy.
Hast du ein Lieblingszitat, nach welchem du in deinem Leben handelst? Und hast du ein Zitat aus einem deiner Bücher, welches deine Arbeit am besten beschreibt?
“Don't be 'a writer'. Be writing.”
― William Faulkner
Es ist eine Zeitverschwendung, sich zu fragen, ab wie vielen beschriebenen Seiten man sich eine Schriftstellerin nennen darf. Das einzige, was zählt, ist dass man schreibt.
Und aus einem meiner Bücher (Ein kurzes Buch der kleinen Tode):
„Eine Frau in meiner Lage, hatte keine Wahl, als eine Hure zu sein. Also war ich eine teure Hure.“
— Katherine
Diese Zitat beschreibt meiner Meinung nach am besten, wie ich meine Charaktere sehe. Keiner ist grundlos so wie er ist und die besten Charaktere entstehen, wenn Leute schlimme Dinge aus gutem Grund tun.
Hast du ein Lieblingsland und warum?
Schweden. Dort habe ich mein Auslandsjahr nach dem Abi verbracht und auch das Buch „Erben alter Feindschaft“ geschrieben. Ich liebe die Natur Dort, die Seen und Wälder, aber auch den hohen Norden. Außerdem haben die Leute dort eine Lebensphilosophie gelebt, die denke ich jedem gut tut: gemeinsame „Fika“ (Pause von der Arbeit mit Kaffee und Kuchen um 11:00), die Wertschätzung der Natur und die Bemühung, es sich im dunklen Winter gemütlich zu machen. (Auch, wenn ich natürlich eine sehr idealisierte Version von allem mitbekommen habe). Außerdem gibt es in fast jedem Café die bodenlose Kaffeetasse. Wenn man schwarzen Kaffee bestellt, kann man also immer wieder nachfüllen.
Bist du ein kritikfähiger Mensch oder wie gehst du mit Kritik im Allgemeinen um?
Die einzig richtige Antwort auf diese Frage wäre Ja. Ich weiß, dass Kritikfähigkeit eine wichtige Eigenschaft ist und ich arbeite auch daran, aber ich bin zuweilen leider ziemlich schlecht darin.
Warum hast du dich entschieden zu einem Verlag zu gehen und nicht Selfpublisher zu werden?
Ich habe es einmal mit meinem Kurzroman versucht, ein Experiment so zu sagen, und habe dabei festgestellt, dass so viel Arbeit in einem fertigen Buch steckt. Und der einzige Teil des Prozesses, der mir wirklich Spaß macht, ist das Schreiben der Geschichte.
Gibt es etwas, was du meinen Lesern noch mit auf den Weg geben möchtest?
Viel Spaß beim Lesen! :)

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