[Buchvorstellung einmal anders] Vanity Falling - Academy of Sins von Kari Vanadis

 

Buchvorstellung einmal anders

Heute treffe ich mich mit den Protagonisten Rahel und Asher aus „Vanity Falling – Academy of sins“, um mit ihnen über das Buch und ihre Autorin zu sprechen.

Danke, dass ihr heute Zeit gefunden habt, um für das Buch zu antworten.

Rahel streicht ihre schwarzen Locken zurück und lächelt verhalten. Du hast das Gefühl, dass du dich wirklich geehrt fühlen solltest, dass sie heute tatsächlich hier ist und dir deine Fragen beantwortet.

Asher, mit einem Seitenblick zu Rahel: »Natürlich, gern … Und lass dich von Rahels Sündenmacht nicht irritieren.«

Könntet ihr euch meinen Lesern vorstellen, damit wir wissen, mit wem wir es zu tun haben?

Asher: »Ich bin ein Warden um Dienste des Order of Saints. An der Academy of Sins ist es meine Aufgabe, die Vicious, die dort … studieren, zu bewachen. Da meine Eltern der Sünde erlegen und in Schande hingerichtet worden sind, muss ich mich dabei ganz besonders beweisen.«

Rahel, schmunzelnd: »Und, was denkst du, wie läuft das so bisher für dich …? Ich bin Rahel. Wo ich herkomme, haben mich die Menschen als Göttin verehrt, weil ich sie aus ihrer Armut herausgeführt habe. Nun bin ich an der Academy of Sins … nicht freiwillig. Wenn ihr mich fragt, sollte das ganze Gebäude zusammen mit den Glaubensvorschriften des Ordens brennen.«

Beschreibt uns bitte das Buch in maximal 5 Sätzen.

Rahel: »Es ist eine düstere Geschichte um Macht und Verrat und Manipulation, um einen falschen Glauben und seine Folgen, das Vermächtnis der sieben Todsünden und den Ursprung der Sünde und …«

Asher, Rahel unterbrechend und nach ihrer Hand greifend: »Aber auch eine Geschichte um eine Liebe, die verboten ist und trotz aller Widrigkeiten erwacht. Trost zu finden. Um die Dinge, die wir im jeweils anderen bewirken können.«

Zum ersten Mal scheint Rahel sich wirklich zu entspannen, während sie Ashers Hand hält.

Glaubt ihr, macht es der Autorin Spaß euch in so manche schwierige Situation zu stoßen?

Rahel: »Na, ich hoffe doch, dass zumindest irgendjemand hier dabei Spaß hat … Allerdings treffen wir unsere eigenen Entscheidungen, das haben wir uns also selbst zu verdanken.«

Asher, nickend: »Und wir wachsen an den Hindernissen, die uns in den Weg gestellt werden.«

Habt ihr eine Lieblingsstelle im Buch?

Rahel grinst Asher an, der sich verlegen räuspert.

Asher: »Na ja, es gibt da eine bestimmte Szene in den Privatbädern der Master …«

Rahel: »Also die in der Bibliothek hat mir fast besser gefallen. Aber wie wäre es stattdessen mit unserem ersten richtigen Gespräch?«

»Vicious …«, setzte er an.

»Rahel«, unterbrach sie ihn sofort. »Du wirst mich Rahel nennen. Ich habe genug davon, dass ihr Warden euch anscheinend nicht mal einen einfachen Namen merken könnt.«

Ihre Stimme klang fest, und sofort versteifte sich Asher. »Dir steht es nicht zu, mir Befehle zu erteilen.«

»Dass du mich mit meinem Namen ansprechen sollst, und nicht nur mit einer Bezeichnung, die du wie ein Schimpfwort ausspuckst, ist für dich ein Befehl? Wie unterschiedlich unsere Auffassungen von Höflichkeit doch sind.«

Jedes ihrer Worte stellte eine Provokation dar. Er musste sich von Anfang an gegen sie behaupten. »Vicious ist nun einmal das, was du bist.«

Sie stützte in gespieltem Erstaunen das Kinn auf die Hand. »Wirklich? Dann ist es gut, dass du mich immer wieder daran erinnerst. Vielen Dank dafür.«

»Lass das«, knurrte er.

»Was genau?«

»So hochmütig zu sein.«

Sie ließ die Hand sinken, und plötzlich bekam ihr Blick etwas Lauerndes. »Sündige ich damit etwa, Wächter?«

Asher, leise: »Ich mochte es auch, als du mich auf dem Dach der Akademie hinter deine Fassade aus Hochmut sehen lassen hast.«

Rahel: »Und ich, als du mich in den Kerkern gefunden hast und endlich bereit gewesen bist, die Wahrheit zu akzeptieren.«

Was glaubt ihr, wie viel von eurer Autorin steckt in dem Buch oder in dem ein oder anderen Charakter?

Rahel, ohne zu zögern: »In jedem von uns steckt ein Sünder. Ich denke, dass zu akzeptieren und zu wissen, dass auch das Streben nach den höchsten Tugenden verheerend sein kann, hat mit jedem von uns zu tun.«

Asher, nachdenklich: »Selbstzweifel kennt sie wohl auch nur allzu gut. Ansonsten glaube ich aber nicht, dass unsere Schicksale viel mit dem Leben der Autorin gemeinsam haben.«

Wie würdet ihr eure Autorin beschreiben?

Asher: »Sie hat einen gewissen Hang zur Dramatik.« Er lächelt etwas leidend.

Rahel: »Das eine oder andere gute Wort hat sie schon zu Papier gebracht. Ihr gefällt es, mit der Grenze zwischen Gut und Böse zu spielen und diese verschwimmen zu lassen. Auch wenn ich wirklich nicht verstehe, was sie an Rafael findet.«

Asher, sehr düster dreinblickend: »Ich auch nicht …«

Wisst ihr wie es zum Titel kam? Stand der schon im Vorfeld fest oder hat er sich im Laufe des Schreibprozesses verändert? Oder hattet ihr sogar Mitspracherecht?

Rahel: »Der ist in Zusammenarbeit mit der Verlagslektorin entstanden, wenn ich mich richtig erinnere. Wir wurden dabei natürlich nicht gefragt – dabei ist es doch unsere Geschichte.«

Asher: »Die Kombination aus den beiden Titeln der Dilogie ist aber auf jeden Fall sehr passend …«

Gefällt euch das Cover zu 100% oder hättet ihr noch einen anderen Wunsch oder Vorstellungen gehabt?

Asher: »Nein, die sind wirklich gelungen, und haben, wenn man einmal dahintergekommen ist, auch eine starke Symbolik.«

Rahel: »Da hat Emily Bähr wirklich tolle Arbeit geleistet.«

Was ist euer jeweiliges Lieblingszitat aus dem Buch?

Rahel: »Er hätte ihr Untergang sein sollen – stattdessen war sie seine Verdammnis geworden. Und mit jeder Sekunde, die er in ihrer Nähe verbrachte, wurde er ein bisschen mehr verdammt.«

Asher: » Rahel würde sich immer wieder über das Verbot hinwegsetzen, um Asher zu fühlen.

Sie würde vergessen, dass er ihr Feind war, sie töten sollte, solange sie das hier haben konnte.

Sie würde sündigen, immer und immer wieder. Für ihn.«

Danke für das Gespräch