Dienstag, 11. Juni 2024

[Buchvorstellung einmal anders] Adam ist tot von Martin T. Lutz


 
Buchvorstellung einmal anders

Heute treffe ich mich mit den Protagonisten Alexander und Maike aus „Adam ist tot“, um mit ihnen über das Buch und ihren Autor zu sprechen.

Danke, dass ihr heute Zeit gefunden habt, um für das Buch zu antworten.
Es ist uns eine große Ehre. Eigentlich lässt uns Martin nie zu Wort kommen, deshalb freut es uns umso mehr, heute über das Buch sprechen zu dürfen.
Könntet ihr euch meinen Lesern vorstellen, damit wir wissen, mit wem wir es zu tun haben?
Mein Name ist Alexander Tadic. Ich arbeite in der Mordkommission der Hamburger Kriminalpolizei und bilde seit fast elf Jahren ein äußerst erfolgreiches Team mit Jan Brückner. Wir haben in dieser Zeit schon verdammt viel gesehen, aber unser aktueller Fall sprengt alles, was ich bisher erlebt habe.
Ich bin Maike Brückner; die Schwester von Jan und gleichzeitig die beste Freundin seiner Noch-Ehefrau. Wie ihr an meinem Bauch erkennen könnt, bin ich schwanger. Ich bin jetzt im achten Monat und freue mich darauf, bald meine Zwillinge zur Welt bringen zu dürfen.
Beschreibt uns bitte das Buch in maximal 5 Sätzen.
Alexander: Im Buch geht es um eine Gruppe von Menschen, die mitsamt ihrer Familien sterben sollen, da sie einen furchtbaren Fehler begangen haben, dessen Tragweite ihnen nicht im entferntesten bewusst war. Jan und ich setzen alle Hebel in Bewegung, um den Täter davon abzuhalten, seinen Plan umzusetzen. Es gibt dabei nur ein kleines Problem. Er scheint uns immer einen Schritt voraus zu sein. Aber sobald es uns gelingt, das Rätsel um ihn zu lösen, werden wir ihn aufhalten.
Maike: Das Buch sprengt viele Grenzen. Wenn ich in der Zeitung von diesen grausamen Morden lese, kann ich mir kaum vorstellen, dass mein kleiner Bruder jedes dieser Opfer gesehen hat und mit allen Mitteln versucht, diese Bestie zu stellen. Es sind bereits so viele Menschen gestorben und wenn ich Jan richtig verstanden habe, wird dieser gnadenlose Killer versuchen, nochmal so viele Menschen umzubringen. Ich kann überhaupt nicht verstehen, wie man so grausam sein kann und dabei praktisch keine Spuren hinterlässt. Hoffentlich gelingt es Jan, dieses Monster irgendwie zu stoppen.
Glaubt ihr, macht es dem Autor Spaß euch in so manche schwierige Situation zu stoßen?
Alexander: Das kann ich mir nicht vorstellen. Er hat mir einmal gesagt, dass er ja nur das Sprachrohr für die Geschichte ist. Entsprechend schreibt er eigentlich nur nieder, was sich zugetragen hat. Und letztlich hilft er uns, mit der Art wie er schreibt, wieder aus diesen Situationen herauszukommen. Ich denke, es macht ihm Spaß, die gesamte Geschichte zu schreiben. Aber er macht sich keinen Spaß daraus, uns in schreckliche und grausame Situationen zu führen.
Maike: Wenn ihm das Spaß gemacht hat, sollte er sich umgehend in eine psychiatrische Klinik einweisen lassen …
Habt ihr eine Lieblingsstelle im Buch?
Alexander: Die habe ich. Ich kann mich jedoch nicht dazu äußern, da es unweigerlich dazu führen würde, dass ich über Sachverhalte rede, die ein potenzieller Leser keinesfalls wissen darf. Ich würde sozusagen einen Spoiler Alarm der höchsten Stufe auslösen.
Maike: Arne (mein Mann) und ich haben Jan abends zum Grillen eingeladen. Eigentlich war ich mir sicher, dass er nicht kommt. Aber er hat mich überrascht. Es war ein sehr schöner Abend. Ich glaube, wir haben uns das erste Mal seit langer Zeit wieder vernünftig unterhalten. Seit der Tragödie mit Tobias war das ja kaum noch möglich. Ich bin wirklich froh, dass wir diesen Abend noch hatten.
Was glaubt ihr, wie viel von eurem Autor steckt in dem Buch oder in dem ein oder anderen Charakter?
Alexander deutet an, dass er die Antwort Maike überlässt.
Maike: Ich denke, dass sich der Charakter von Martin in keiner Figur wirklich wiederfindet. Sicherlich gibt es die ein oder andere Überschneidung. Aber es gibt nie einen Punkt, an dem ich sagen würde, hier hätte Martin genauso reagiert. Vielleicht kann ich die Frage als Produkt seiner Fantasie auch einfach nicht beantworten 🤪.
Wie würdet ihr euren Autoren beschreiben?
Maike: Er ist ein Familienmensch, der alles für seine Liebsten tun würde. Normalerweise hat er eine Engelsgeduld, aber wenn es ihm zu bunt wird, kann er auch mal ziemlich bockig sein. Es macht ihm große Freude, das Leben seiner Familie und die Landschaften, in denen sie unterwegs sind auf Fotos festzuhalten und diese so lange zu bearbeiten, bis sie den perfekten Look haben. Er sieht sich als kreativen Menschen, der mehr Ideen für neue Geschichten hat als Zeit, um diese umzusetzen. Am liebsten würde er seinen Beruf an den Nagel hängen und sich mit voller Leidenschaft dem Schreiben widmen, aber er ist realistisch genug, um sich einzugestehen, dass dies zumindest kurzfristig nicht möglich ist. Da er aber auch gerne träumt, bleibt dieser Wunsch vorerst noch auf dem Zettel 😁.
Alexander: Dem kann ich nichts mehr hinzufügen 😅
Wisst ihr wie es zum Titel kam? Stand der schon im Vorfeld fest oder hat er sich im Laufe des Schreibprozesses verändert? Oder hattet ihr sogar Mitspracherecht?
Alexander: Es war relativ früh klar, dass der Name Adam im Titel vorkommen musste, auch wenn die ersten Ideen eher bescheidener Natur waren. „Die Leiden des Adam“ war eine davon 🤣. Kurzzeitig stand auch die Überlegung im Raum, aus dem Arbeitstitel „Die Bestie“ etwas brauchbares zu formulieren. Zu meiner Erleichterung nahm er allerdings recht schnell Abstand zu dieser Idee. Ich kann nicht mehr genau sagen, wann er „Adam ist tot“ für sich gefunden hatte, aber es muss ungefähr bei der Hälfte des Manuskripts gewesen sein. Danach war das Thema für ihn abgehakt.
Gefällt euch das Cover zu 100% oder hättet ihr noch einen anderen Wunsch oder Vorstellungen gehabt?
Alexander: Wir standen während der gesamten Ermittlungen voll unter Strom und hörten ihm Hinterkopf ständig das Ticken der Uhr. Es erinnerte uns in jedem Augenblick daran, wie uns die Zeit davonlief. Als ich die Sanduhr sah, wusste ich sofort, dass es das perfekte Motiv ist um den Druck zu symbolisieren, dem wir unentwegt ausgesetzt waren.
Maike: Es war der vierte Vorschlag unserer Designerin. Die ersten drei passten überhaupt nicht, hatten keinerlei Verbindung zur Story. Ich dachte schon, das wird eine zähe Geschichte. Aber dann zauberte sie die Sanduhr aus dem Hut. Du hättest Martins Gesicht sehen sollen. Seine Augen leuchteten förmlich. Auch für mich war sofort klar, dass wir das perfekte Motiv gefunden hatten.
Danke für das Gespräch

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