Donnerstag, 27. Juni 2024

[Autoreninterview] Martin Haak


Autoreninterview
Martin Haak

Natürlich möchte ich als erstes wissen, mit wem meine Leser und ich es zu tun haben. Könntest du dich in eigenen Worten kurz vorstellen?
Ich bin ein 1974er Jahrgang, stamme aus Frankfurt am Main. Ursprünglich ein Steinmetzgeselle, schloss ich mich aber 1996 den Streitkräften an und arbeitete mehrere Jahre in Übersee. Derzeit ist er bei einem Konzern als Sicherheitsbeauftragter tätig.
Wie bist du zum Schreiben gekommen?
Mit dem Schreiben begann ich 2021, nachdem ich meiner Nichte „Geld“ erklärt hatte: Was es war, zu was es wurde und zu was es werden könnte. Die mit dem Lockdown einhergehende Kurzarbeit hatte bei mir ein solches Beschäftigung-Vakuum geschaffen, dass meine seit Jahrzehnten verschüttet geglaubte Imagination neu erwachte und die beispielhaften Erklärungen, die ich im Mittelalter angesiedelt und mit Symbolischen Tierwesen gezeichnet hatte. Adler / Lowen als Könige, Soldaten als Hunde, Schafe als Bürger, Wiesel als gewitzte Händler und dem komplexen Regierungsmanagement verbundene Staatsdiener. Innerhalb einer überraschend kurzen Zeit schuf sich so eine eigene Welt, mit Dutzenden von Charakteren und Jahrtausenden der Geschichte. Nachdem der rote Faden für eine Erzählung gesponnen war, setzte ich sich an die Tastatur und schrieb über die Geschehnisse, die sich in jener anderen Welt ereignet hatten.
Welche Bücher sind bis jetzt von Dir erschienen? Könntest du sie uns in max. 5 Sätzen beschreiben?
„1 Honeymaw“: Die Einleitung die Serie, Vorstellung der Hauptcharaktere und Einführung in die unbekannte Welt.
„2 Die Letzte Nacht“: Nun geht die Reise richtig los, aber auch der im Band 1 provozierte Konflikt entflammt.
„3 Brennender Himmel, brennendes Eis“: Die Geschehnisse, die sich zum Ende des Zweiten Bandes überschlagen haben werden direkt weitergeführt.
Arbeitest du gerade an einem neuen Werk?
Ja, dem vierten Band der Serie: „Der Fallende Stern“
Wenn du Freizeit zur Verfügung hast, was machst du am liebsten?
Inzwischen bin ich etwas gesetzter und Spiele des Abends E-Games, oder Schreibe / Zeichne an meiner Serie.
Hast du auch Lieblingsbücher und einen Lieblingsautoren, mit denen du gerne einmal die eine oder andere Lesestunde verbringst?
Ja, Stephen King und JJR Tolkien, die Werke letzteren habe ich aber schon etliche male gelesen. Stephen Erikson konnte mich mit seiner „Malazan Book oft the Fallen“ Reihe fesseln, dieses Epos gehört auch zu den wahren High Fanatsy Werken, wo nahezu alles im Bereich den Möglichen liegt. Ich selbst schreibe meine Welt mit einem Low Fantasy Setting, obwohl ich ausschließlich Fabelwesen dort angesiedelt habe. Mir ist klar, dass das erst einmal widersprüchlich klingt, der Leser wird es aber schnell verstehen.
Kannst du uns deinen Schreib- und Arbeitsplatz beschreiben oder zeigen, wo du am liebsten schreibst und deine Ideen verwirklichst?
Ich habe einen kleinen Raum, in dem ich einen klassischen Rechner Arbeitsplatz eingerichtet habe. Schlicht wäre das richtige Wort, denke ich. Das einzige „ungewöhnliche“ ist vermutlich nur der Hocker von Aeris, aber auch der ist nun keine Seltenheit.
Wie können wir uns einen ganz normalen Tag bei dir vorstellen?
Ohje, es bleibt langweilig. Morgens aufstehen, Rasieren, Duschen, zur Arbeit fahren, Emails lesen/beantworten, neue Problemfälle bearbeiten. Abends nach Hause, nach einem Abendessen an den PC (Gaming oder Schreiben/Zeichnen).
Was ist dein Lieblingsgenre beim Lesen, welches beim Schreiben?
Definitiv Fantasy, aber auch geschickt erzählter Horror. Diese beiden Elemente sind auch in meiner Serie zu finden (es wird zuweilen Düster).
Hast du ein Lieblingszitat, nach welchem du in deinem Leben handelst? Und hast du ein Zitat aus einem deiner Bücher, welches deine Arbeit am besten beschreibt?
Ich nehme mal etwas aus meinen Büchern. Ich leite die Kapitel stehts mit Zitaten, Liedtexten / Gedichten ein.
Band 3, Kapitel 03: Lagerfeuergeschichten:
„Schon seit der Zeit vor der Zeit erzählt man sich Geschichten an den Feuern. Jedes Volk hält es so und trägt die Erinnerungen durch den Fluss der Jahrtausende. Die Geschichten verändern sich, ja, aber doch bleibt der Kern wahr. Hast du nicht schon von anderen Völkern eine Erzählung gehört, die einer der unseren gleicht? Nicht in jedem Detail, dennoch so ähnlich, dass du sie wiedererkennst. Ja, so ist es. Einige Geschichten sind voller Stolz und voller Heldenmut, andere erquickend und lustig, aber andere auch grimm und voller Trauer. Doch wir müssen sie alle erzählen und uns nicht der Versuchung hingeben, sie so zu verändern, dass sie uns besser gefallen. Vor allem nicht die grimmen und traurigen. Denn aus ihnen können wir am meisten lernen, und wenn die Sonne uns hold ist, so verhindern, dass sich die Schrecken der Vergangenheit wiederholen.“
Hast du ein Lieblingsland und warum?
Interessante Frage in diesen Zeiten, in der sich nur schwer abzuschätzende Umwälzung vor unseren Augen entfalten. Unter den gegebenen Umständen ist meine Antwort Deutschland, schlicht weil es meine Heimat ist und ich weiß, dass man dieser Verbunden ist. Ich habe bei allen Auswanderern gesehen, dass sie, obwohl sie ihrer Heimat den Rücken gekehrt hatten, sich stets einen Teil bewahren, selbst jene, die das Fernweh in die Welt getragen hatte. Selbst die Leute, die mit „Heimat“ nichts anfangen konnten, hatten sich etliche Eigentümlichkeiten bewahrt, ohne sich dessen gewahr zu sein.
Bist du ein kritikfähiger Mensch oder wie gehst du mit Kritik im Allgemeinen um?
Ich denke, dass ich Kritikfähig bin, solange ich das Gefühl habe, dass es sich dabei um eine objektive Beurteilung und nicht den Versuch handelt, mein Wirken klein zu machen (um das eigene zu überhöhen).
Warum hast du dich entschieden Selfpublisher zu werden und nicht zu einem Verlag zu gehen?
Das ist zu 100% meiner Ungeduld geschuldet. Ich hatte Band 1 und 2 Fertig geschrieben und bei 3 Verlagen angefragt, nachdem ich nach 2 Wochen noch immer keine Antwort hatte, habe ich eben alles selbst gemacht. Ich hatte ja gar keine Ahnung vom Business und wie unfassbar Zäh die Abläufe zuweilen sind.
Gibt es etwas, was du meinen Lesern noch mit auf den Weg geben möchtest?
Ein Zitat aus Band 8 (wird leider erst in einigen Jahren veröffentlicht)
„Die Welt ist das, was wir daraus machen.“

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Mit dem Abschicken des Kommentars bin ich mit den Datenschutzrichtlinien des Blogs einverstanden.