Autoreninterview
Bettina Lausen
Mein Name ist Bettina Lausen, ich bin 37 Jahre alt und wohne mit meinem Mann und meinen beiden Töchtern im Bergischen Land. Meine Karriere als Bankkauffrau habe ich zugunsten der Bücherwelt an den Nagel gehängt. Ich liebe lange Spaziergänge, bei denen ich meine Geschichten weiterentwickle. Außerdem fasziniert mich Historisches in Form von Büchern, Orten und Artefakten. Bei meinem Bachelor in Kulturwissenschaften habe ich meine beiden Leidenschaften in den Schwerpunkten „Literatur“ und „Geschichte“ vereint. Ich habe sechs Romane veröffentlicht, wobei mein Herz für das Historische schlägt.Wie bist du zum Schreiben gekommen?
Ich habe schon als Grundschülerin Geschichten geschrieben und nach einer Pause das Schreiben während meiner Ausbildungszeit wiederentdeckt. Ich erinnere mich an eine auslösende Begebenheit: Ich habe einen Liebesfilm gesehen, der mich so sehr berührt hat und in mir den Wunsch geweckt hat, selbst einen Liebesroman zu schreiben. Gedacht, getan. Seitdem habe ich mit dem Schreiben nicht mehr aufgehört.Welche Bücher sind bis jetzt von Dir erschienen? Könntest du sie uns in max. 5 Sätzen beschreiben?
Arbeitest du gerade an einem neuen Werk?„Das vermisste Mädchen. Ein Krimi aus dem Sauerland“: Das beschauliche Menden im Sauerland ist in Aufruhr: Tshala, die siebenjährige Tochter afrikanischer Immigranten, ist spurlos verschwunden. Als die Polizei nicht weiterkommt, bitten Tshalas Eltern die junge Detektivin Helena Briest um Hilfe. Die stürzt sich voller Elan in ihren ersten Fall und gerät dadurch selbst in höchste Gefahr.„Die Reformatorin von Köln“: Mit dem Kauf eines Ablassbriefes glaubt Brauerstochter Jonata, ihrem verstorbenen Bruder Rettung zu bringen – bis sie Martinus Luther kennenlernt und erfährt, dass die überteuerten Zettel nutzlos sind. Sie begreift, dass allein der Glaube sie vor den Höllenqualen bewahren kann. Beseelt von dieser Idee will sie Luthers Schriften in Köln verbreiten und bekommt dabei Unterstützung von dem attraktiven Drucker Simon von Werden. Doch als ihr die Inquisition auf den Fersen ist, bringt sie sich und ihn in Lebensgefahr ...„Das Geheimnis der Reformatorin“: Die Reformatorin Jonata reist 1522 zurück in ihre Heimatstadt Köln – im Gepäck das Septembertestament, die Übersetzung der Heiligen Schrift von Martin Luther. Gemeinsam mit ihrer Freundin Figen, die in Köln eine geheime und verbotene Mädchenschule eröffnet hat, will sie den Mörder ihres Vaters suchen. Sie müssen nicht nur schnellstens den Täter finden, sondern auch immer wieder verhindern, dass Figen und ihre Schützlinge entdeckt werden. Doch schon bald ist ihnen nicht nur die Inquisition auf den Fersen ...„Tödliches Vergessen. Die Flucht“ unter meinem Pseudonym Tina Lundgren: Als Strafverteidiger Tim Eichner sich auf ein letztes Treffen mit seiner Exfreundin Vanessa einlässt, hätte er nicht ahnen können, was ihn erwartet. Denn am nächsten Morgen wacht er in ihrem Bett auf, neben sich die blutüberstömte Leiche seiner Exfreundin. Panisch flieht Tim in eine einsame Waldhütte, denn eins weiß er sicher: Niemand wird ihm glauben, dass er sich an nichts erinnern kann. Bald schon ist ihm die Polizei auf der Spur, doch die junge Kriminalbeamtin Miriam Waltz, eine Bekannte von Tim, zweifelt an seiner Schuld.„Die Erinnerung riecht nach gelben Kamelien“: Carolin wächst bei ihrem Vater auf, der über seine Herkunft schweigt. Als ihr Vater stirbt, bricht für Carolin eine Welt zusammen, doch auf der Beerdigung lernt sie ihre Großmutter kennen und es beginnt eine Reise in die Vergangenheit: Frida erzählt von ihrer Liebe zu Erwin, ihrer Trennung durch Hitlers Krieg und ihrem Wiedersehen in Ostpreußen nach seiner Verwundung. Aber bei der Flucht vor der Roten Armee gelangt Erwin an Bord der Gustloff, während Frida das unheilvolle Schiff verpasst.„Die Legende der Reliquie“: Leopold und Allet wollen heiraten, doch ihr Traum wird zerstört, als ihr Grundherr, Ritter Georg von Dettelbach, Leopolds Familie nach einem Vergehen seines Bruders hinrichten lässt. Leopold muss fliehen und schließt sich in der Not einem Reliquienhändler an. Allet bleibt im Dorf zurück und muss einen weitaus älteren und groben Mann heiraten. Leopold wird ein erfolgreicher Schwindler, doch seine Gedanken führen ihn immer wieder zu seiner Geliebten zurück.
Ja, ein neuer Roman ist bereits fertig und der nächste ist in Arbeit.Wenn du Freizeit zur Verfügung hast, was machst du am liebsten?
Schwimmen, Spazierengehen, Lesen und Malen.Hast du auch Lieblingsbücher und einen Lieblingsautoren, mit denen du gerne einmal die eine oder andere Lesestunde verbringst?
Da gibt es so viele! Ich liebe es, in Geschichten abzutauchen. Dabei bin ich immer auf der Suche nach Buchjuwelen – tolle Geschichten, die mich berühren und überraschen.Kannst du uns deinen Schreib- und Arbeitsplatz beschreiben oder zeigen, wo du am liebsten schreibst und deine Ideen verwirklichst?
Ich schreibe an unterschiedlichen Plätzen. Mal im Wohnzimmer, mal auf der Terrasse. Mal auf dem Laptop, mal mit Notizblock. Aber ich liebe es, die Szenen beim Spaziergang im Wald weiterzuentwickeln. Ja, richtig gelesen. Teile meiner Romane spreche ich mit einem Sprachaufzeichnungsprogramm in mein Handy ein. Dabei versuche ich, anderen Spaziergängern auszuweichen, um beim Entwickeln meiner Szenen ganz bei mir zu sein.Wie können wir uns einen ganz normalen Tag bei dir vorstellen?
Als erstes bringe ich meine kleine Tochter in den Kindergarten, dann gehe ich eine Runde spazieren. Wenn ich in einer Schreibphase stecke, spreche ich dabei schon meine Szenen ins Handy ein. Dann geht es zu Hause an den Laptop. Entweder ich schreibe weiter oder ich recherchiere, bereite Lesungen vor oder fülle meinen Instagram-Account. Am Nachmittag ist Familienzeit angesagt. Wenn die Kinder abends im Bett sind, schreibe ich noch mal zwei Stunden, lese oder mache andere Dinge, die das Autorendasein mit sich bringt.Was ist dein Lieblingsgenre beim Lesen, welches beim Schreiben?
Meiste lese ich auch in dem Genre, in dem ich schreibe. Historische und zeitgeschichtliche Liebesromane.Hast du ein Lieblingszitat, nach welchem du in deinem Leben handelst? Und hast du ein Zitat aus einem deiner Bücher, welches deine Arbeit am besten beschreibt?
Hast du ein Lieblingsland und warum?Hier ein Zitat über mein Leben: „Was wäre ich denn ohne Gott?“ ― Fjodor Michailowitsch DostojewskiÜbers Schreiben würde ich gern ein Zitat aus meinem Roman „Die Erinnerung riecht nach gelben Kamelien“ anführen: „Alles eine Frage der Technik und Übung.“ Erst habe ich das Handwerk gelernt und dann habe ich mich mit jedem Roman weiterentwickelt.
Italien, weil dort Verwandte von mir leben und es für mich wie ein zweites Zuhause ist.Bist du ein kritikfähiger Mensch oder wie gehst du mit Kritik im Allgemeinen um?
Kritik ist immer schwierig zu akzeptieren. Aber über konstruktive Kritik – auch was meine Texte betrifft – bin ich immer dankbar.Warum hast du dich entschieden zu einem Verlag zu gehen und nicht Selfpublisherin zu werden?
Ich liebe es, Lesungen zu halten. Wenn ich in einem Verlag veröffentlicht habe, ist es für mich einfacher von Veranstaltern angenommen zu werden. Außerdem möchte ich mich aufs Schreiben konzentrieren und bin froh, dass der Verlag mir so viele Arbeitsschritte abnimmt.Gibt es etwas, was du meinen Lesern noch mit auf den Weg geben möchtest?
Ich wünsche allen einfach viel Freude beim Lesen meiner und anderer Bücher. Auch wenn es heutzutage so viele andere Beschäftigungsmöglichkeiten und Ablenkungen gibt, sollten wir das Lesen nicht aufgeben. Wir können dabei so viel lernen – auch über uns selbst. Also bleibt belesen! 😊
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