Autoreninterview
Saskia Dreßler
Mein Name ist Saskia Dreßler. Die meiste Zeit habe ich irgendwas mit Schreiben zu tun – sein es wissenschaftliche Berichte oder eben Geschichten. Sonst liebe ich alles, was mit Büchern zu tun hat und mit Japan (ich habe eine kleine Schwäche Kanji zu lernen.). Finden könnt ihr mich entweder gemütlich daheim mit einem Buch oder draußen in der Natur – dort gerne auch mit dem Hund unterwegs.Wie bist du zum Schreiben gekommen?
Mit dem Schreiben habe ich schon mit zehn Jahren begonnen. Für ist Schreiben und Geschichten erzählen ein wichtiger Bestandteil in meinem Leben. Erst spät wurde mein Autismus diagnostiziert und deshalb konnte ich durch das Schreiben meine Umfeld besser wahrnehmen und für mich Repräsentation schaffen.Welche Bücher sind bis jetzt von Dir erschienen? Könntest du sie uns in max. 5 Sätzen beschreiben?
Arbeitest du gerade an einem neuen Werk?Bisher bin ich nur in Anthologien vertreten. Diese sind:Kürbisgemetzel –Herausgeber:innen: Roxane Bicker und Sarah MalhusMeine Geschichte: Die grusligste Nacht des JahresDarum geht es in der Antho: Halloween, Samhain, Allerheiligen. In der Zeit zwischen Ende Oktober, Anfang November wird der Schleier zwischen den Welten dünn. Menschen geraten unversehens in die Anderswelt, Geister und Gespenster spuken durch unsere Städte und selbst die Kürbisse fangen an zu sprechen. Was wir in dieser Zeit erleben ist furchteinflößend und fantastisch zugleich. 15 Autorinnen und Autoren schaffen Gänsehautmomente und geben Einblick in unheimliche Geschehnisse, bei denen nicht nur Kürbisse gemetzelt werden …Hic sunt Dracones – Herausgeber:innen: Roxane Bicker und Sarah MalhusMeine Geschichte: Der Preis der NeugierdeDarum geht es: Durch Länder, Gewässer, Luft und Weltraum führen uns Expeditionen in unbekannte Gebiete. Immer dabei ist die Landkarte, auf der die Worte prangen: „Hic sunt Dracones“ – hier sind Drachen! Eine Warnung, die beachtet werden sollte. Sonst kann es passieren, dass wir im Hort eines Drachen landen, auf einer einsamen Insel oder in einem Wurmloch, verloren in Zeit und Raum. 33 phantastische Reiseberichte machen das Reisen durch Welten, Zeiten und Ebenen zu einer Herausforderung, aber seid gewiss, noch haben wir immer den Heimweg gefunden.Chinesische Märchen Update 1.1 – Machandel VerlagMeine Geschichte: Das DrachenaugeDarum geht es: Chinesische Drachen mögen ja Menschen freundlich gesinnt sein. Das heißt aber noch lange nicht, dass sie sich alles gefallen lassen. Nicht umsonst haben sie schließlich Zähne. Über das, was die Menschen unserer Zeit anstellen, schütteln sie alle die Köpfe – die Drachen, Götter und Dämonen. 25 Geschichten erzählen chinesischen Märchen neu.
Ja, im Moment arbeite ich an meinem ersten Roman. Es wir eine Silkpunkkrimireihe mit vier Bänden werden und gerade bin ich bei der Überarbeitung von Band 1 „Schicksalsschimmern“.Wenn du Freizeit zur Verfügung hast, was machst du am liebsten?
Wenn ich Freizeit habe, dann gibt es ein paar Dinge, die ich gerne mache. Bei schlechtem Wetter sitze ich gerne drinnen und lese oder zocke ein bisschen (ich habe ja eine Schwäche für Pokémon). Bei gutem Wetter spaziere ich gerne durch den Wald, der direkt vor meiner Tür ist und laufe dort am liebsten querfeldein und höre Podcasts (leider sind das oft Gruselpodcasts, sodass ich mich manchmal ein bisschen fürchte…).Hast du auch Lieblingsbücher und einen Lieblingsautoren, mit denen du gerne einmal die eine oder andere Lesestunde verbringst?
Ich habe mehrere Lieblingsautor*innen. Ich mag gerne die Bücher von Christoph Ransmayr, Mary Shelley oder N. J. Jemisin, aber auch die Bücher von Elizabeth Lim, Xiran, Jay Zhao oder Shelley Parker-Chan. Ich mag bei Büchern vor allem ein interessantes Setting, starke Charaktere und wenn die Charaktere verschiedene Arten von Marginalisierungen haben.Kannst du uns deinen Schreib- und Arbeitsplatz beschreiben oder zeigen, wo du am liebsten schreibst und deine Ideen verwirklichst?
Meine Ideen bekomme ich meistens beim Spazierengehen oder beim Duschen, denn ich dusche immer sehr spät und irgendwie kommen mir da die besten Ideen. Sonst schreibe ich meistens an meinem Schreibtisch. Ich habe ein ziemlich kleines Zimmer, nur ca. 9 qm und deshalb nur ein kleinen Schreibtisch, der meistens sehr vollgestellt ist. Zum Schreiben räume ich also erstmal den Schreibtisch frei und kann dann auf meinem Laptop tippen. Da ich unter dem Dach wohne, kann ich auch gut aus dem Fenster schauen, während des Schreibens. Manchmal streame ich auch während des Schreibens oder habe einen Produktivstream offen, weil ich so das Gefühl habe, dass ich nicht alleine schreibe. Sonst gibt es keine Musik beim Schreiben, da ich meistens Ruhe brauche.Wie können wir uns einen ganz normalen Tag bei dir vorstellen?
Mein ganz normaler Tag beginnt gegen acht Uhr. Ich wälze mich dann als Zombie aus dem Bett und frühstücke. Dort höre ich einen Podcast und schaue mir ein bisschen das Neuste auf Social-Media an. Danach geht es entweder in die Uni oder arbeiten. Das dauert oft bis zum Nachmittag. Danach versuche ich oftmals noch ein bisschen zu schreiben oder streame Produktivstreams, um währenddessen zu schreiben. Nach dem Abendessen schließe ich den Abend mit Animes und Lesen (und natürlich Duschen, da währenddessen die Besten Ideen entstehen!)Was ist dein Lieblingsgenre beim Lesen, welches beim Schreiben?
Sowohl beim Lesen als auch beim Schreiben mag ich alle Arten der Fantastik. Ich mag besonders die verschiedenen Punkgenre – von Silkpunk über Steampunk bis zu Solarpunk – und habe auch eine Vorliebe für Gothic und Horror.Hast du ein Lieblingszitat, nach welchem du in deinem Leben handelst? Und hast du ein Zitat aus einem deiner Bücher, welches deine Arbeit am besten beschreibt?
Hast du ein Lieblingsland und warum?Mein Lieblingszitat für mein Leben ist von Christoph Ransmayr: „Das Leichteste und das Schwerste im Gepäck eines Menschen ist ein Buch.“Zitat über mein Schreiben aus meinem aktuellen Projekt „Schicksalsschimmern“: Die menschliche Vorstellungkraft kennt keine Grenzen. Wir können über das Mögliche und das Unmögliche schreiben. Worte haben Macht. Sie bauen Welten.“
Ein Lieblingsland ist Japan. Ich mag die japanische Kultur und Sprache und beschäftige mich viel mit der Geschichte des Landes (auch mit den Schattenseiten). Landschaftlich finde ich Japan auch sehr toll und hoffe, dass ich irgendwann dort hinfahren kann.Bist du ein kritikfähiger Mensch oder wie gehst du mit Kritik im Allgemeinen um?
Ich denke, dass, wenn die Kritik sachlich hervorgebracht wird, ich diese gut aufnehmen kann. Natürlich tut Kritik im ersten Moment weh und ich brauche ein bisschen Zeit es zu verarbeiten, aber dann nehme ich die Kritik gerne an. Kritik, die aber unsachlich bzw. sehr persönlich angreifend ist, kann ich nicht vertragen.Warum hast du dich entschieden zu einem Verlag zu gehen und nicht Selfpublisher zu werden?
Für mich stand von Anfang an fest, dass ich in einen Verlag möchte. Ich bin nicht die Person, die als Selfpublisher alles allein machen kann. Ich kann wenig für mich selbst einstehen und habe sich kein sehr einnehmendes Auftreten. Deshalb war es für mich wichtig zu wissen, dass es ein Team gibt, was hinter mir steht. Aus diesem Grund ist ein Verlag für mich einfach das Beste und ich bin froh, dass es geklappt hat.Gibt es etwas, was du meinen Lesern noch mit auf den Weg geben möchtest?
Was ich mitgeben möchte: Ich hoffe, dass ihr Geschichten, die andere Sichtweisen vertreten eine Chance gebt. Ich würde mir wünschen, wenn ihr nicht vorschnell urteilt, sondern euch überlegt, warum eine Person anders handeln (z. B. kann sie einfach neurodivergent sein). Sonst wünsche ich euch einfach Spaß beim Lesen und Welten entdecken!
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