Während sie die unwirkliche Umgebung in sich aufnahm, dachte
Olivia an Raoul und dass es verdammt traurig war, wie misstrauisch und humorlos
manche Menschen waren. Sie eingeschlossen. Niemals würde sie auf die Idee
kommen, mit einem Fremden Späße zu treiben. Und ihrer Meinung hatte Raoul nur
einen Witz machen wollen. Das Eis zwischen Fremden brechen, denn das war
aktuell sehr dick zwischen den Menschen. Spaß und Witz war in der heutigen Zeit
genauso selten wie heißes Wasser oder lachende Kinder und eigentlich wäre es
toll, wenn Olivia mal wieder so richtig von Herzen lachen könnte. Sie seufzte,
und ging nicht auf seinen Befehl ein sich hinzusetzen, sondern stellte sich an
eines der Fenster. Es mussten die Einzigen sein, die noch nicht von
Fensterläden verdeckt waren, was hieß, dass sie sich in einem Zimmer auf der
Seite befanden, die Olivia von außen noch nicht gesehen hatte. Vor ihr lag ein
gepflasterter Hof, der sich langsam zum Rasen hinauslief und ansatzlos zu einer
Auffahrtsstraße wurde. Rechts befand sich eine große Garage. Olivias Zimmer
hätte dort sicher zehnmal reingepasst. Es standen überall LKWs. Abgedeckte
Möbel wurden eingeladen, Kartons von einer Stelle zur anderen getragen und
inmitten des Chaos, lief ein kleiner rothaariger Mann mit einem Klemmbrett
umher. Sein Stift flog über das Papier. Anscheinend behielt er den Überblick,
was sie offen bewunderte. Olivia legte die Stirn in Falten. Was lief hier ab?
»Gefällt Ihnen, was Sie sehen?«, sprach jemand hinter ihr.
(Olivia trifft das erste Mal auf Wagner-Zimmermann.)
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