Sonntag, 19. Juni 2022

[Buchvorstellung einmal anders] Das Juwel von Tanara von Marlies Lüer






Buchvorstellung einmal anders

Heute treffe ich mich mit den Protagonisten Dara, Gunno, Shondra und Frell aus „Das Juwel von Tanara“, um mit ihnen über das Buch und ihre Autorin zu sprechen.

Danke, dass ihr heute Zeit gefunden habt, um für das Buch zu antworten.
Gerne doch! Wir tun fast alles für unser Buch.
Könntet ihr euch meinen Lesern vorstellen, damit wir wissen, mit wem wir es zu tun haben?
Dara: Momentan verbringe ich viel Zeit beim Stadtschreiber und staube Bücher ab, ordne sie und achte darauf, wo er seine Lesebrille liegen lässt. Die sucht er ständig, der alte Knabe. Ich mag ihn. Vor allem bringt er mir das Lesen bei. Aber, das ist nicht das, was mich ausmacht. Eigentlich bin ich die Tochter einer Priesterin und lebte früher auf einer Vulkaninsel. Bis dann das Unvorstellbare geschah ….
Gunno: Äh, wenn ich hier mal unterbrechen darf? Dara bringt es fertig und erzählt die ganze Geschichte unserer Reise. Also, wir Jungs sind auch noch da. Ich heiße Gunno und bin ein Gaukler und Totenbeschwörer. Nicht freiwillig, ehrlich nicht! Ich habe die verdammte Flöte gefunden und werde sie nicht mehr los. Und Dara, die habe ich auch gefunden. Im Wald. Die lag da so und hat sich nicht mehr gerührt. Ich dachte schon, sie wäre …
Shondra: War sie nicht. Erst später. AU! Dara, warum haust du mich? Ach so, ich nehme was vorweg. Tut mir leid. Ich bin eben nur ein dummer Nachtwolftöter und Ziehsohn eines Erzzauberers. Ich bin nicht so zartfühlend wie ihr. Jedenfalls kann ich ehrlich sagen, ICH habe die BEIDEN gefunden. Ja. So war das.
Frell: Nun, ich bin Frell, Oberster Wächter der Insel Isla-Kell und Daras Leibwächter. Damals jedenfalls, als die Geschichte begann. Und vor allem bin ich hier der einzige Erwachsene. Also, im Sinne von „älter und reif“, lebenserfahren. Als solcher kann ich der Leserschaft versichern, dass sich das Lesen der Serie lohnt. Was wir alle erlebt und durchgemacht haben, geht auf keine Dokdokhaut. Nun, ihr würdet wohl eher sagen: Auf keine Kuhhaut. Darum bin ich auch so froh, dass unsere Autorin, die Delani, nicht auf Pergament schreibt wie der Stadtschreiber hier im Ort, sondern in diesen merkwürdigen Apparat, von dem sie uns erzählt hat. Aber so richtig glauben kann ich das nicht. Mir mangelt es an Vorstellungskraft dafür. Ich bin mehr so der Mann fürs Grobe.
Beschreibt uns bitte das Buch in maximal 5 Sätzen.
(Sie streiten erstmal, wer den Anfang machen darf und wer das Schlusswort bekommt. Vor allem darüber, wer einen zweiten Satz sagen darf, da sie ja nur vier Personen sind, aber fünf Sätze erwartet werden)
Dara: Es ist die Geschichte einer ganz besonderen jungen Frau (also ICH), die ihre Heimat verliert und in großer Gefahr war. Gunno: Es ist auch die Geschichte derer, die Dara auf ihrer Reise begleiten. Shondra: Freundschaft ist ein großes Thema, leider auch Verrat. Frell: Manchmal müssen alte Strukturen vergehen, ehe etwas Neues, Besseres entstehen kann. Talumir: Gestattet mir, den fünften Satz beizusteuern: Alles braucht eine Mitte, ein Zentrum. Und das war ich. Eigentlich ging es die ganze Zeit um mich. Mehr oder weniger.
Alle: Du hast 4 Sätze gesagt! Jetzt sind es neun, du redseliger (xxx), du! Shondra flüstert: Die xxx stehen für ein Wort, das den Lesern zu viel verraten hätte. Ist doch besser so, nicht alles gleich zu verraten, oder?
Glaubt ihr, macht es der Autorin Spaß, euch in so manche schwierige Situation zu stoßen?
Ob es ihr Spaß machte, können wir nicht sagen. Sie schweigt sich aus, was das angeht. Jedenfalls hat sie ein Talent dafür. Wenigstens kann man bei ihr sicher sein, dass letztlich alles gut wird. Egal, wie schlimm es vorher gewesen ist. Eigentlich ist das ihr Lebensmotto.
Habt ihr eine Lieblingsstelle im Buch?
Dara: Als Talumir das erste Mal singt!
Gunno: Als Dara sich mir an den Hals geworfen hat. Au! Hau mich nicht. Ist doch wahr, oder hast du das schon vergessen? Ja, schon gut, es ist nichts zwischen uns passiert!
Frell: Ist nicht dein Ernst, Gunno! Hat Dara wirklich …? Äh, was? Ach so, nein, das wäre nun wirklich nicht meine Lieblingsstelle. Das war viel mehr die Stelle im Badehaus, als die Meeris weggelaufen sind und ich hinterher, frisch aus der Badewanne und noch dampfend, und dann steht da plötzlich Dara vor mir, die ich tot geglaubt hatte. Das war der glücklichste Moment meines Lebens. Allerdings auch ein peinlicher. Warum? Lest doch selbst!
Shondra: Ich weiß nicht so recht. Mit Glück und Frohsinn habe ich es nicht so. Aber als ich Tarky von seiner Kette befreit habe – da war es mir so richtig warm ums Herz. Das war das Schönste, was ich je getan habe.
Was glaubt ihr, wie viel von eurer Autorin steckt in dem Buch oder in dem ein oder anderen Charakter?
Frell: Die Frage werde ich beantworten, weil ich der Autorin im Alter näher bin als diese Halbstarken hier. Na ja, ich könnte allerdings ihr Sohn sein vom Alter her, aber egal, ihr versteht schon, was ich meine. Ihr Wesen liegt zwischen den Zeilen, es ist das Gerüst, das Gewebe, das die Geschichte zusammenhält. Und letztlich hat alles ein gutes Ende gefunden. Jeder von uns hat an Reife gewonnen. Jeder hat seinen unverzichtbaren Anteil am Geschehen. Ich möchte meinen, sie hat keinen von uns bevorzugt oder benachteiligt. Wie seht ihr das?
(zustimmendes Gemurmel)
Wie würdet ihr eure Autorin beschreiben?
Nicht das, was man eine coole Socke nennen würde – sie ist eher wie ein warmer Sommertag mit Obstkuchen und Grillengezirpe auf der Wiese, untermalt von Vogelgezwitscher und einer lauen Brise, die die Haut erfrischt. Man fühlt sich bei ihr wohl, so als Buchfigur.
Wisst ihr wie es zum Titel kam? Stand der schon im Vorfeld fest oder hat er sich im Laufe des Schreibprozesses verändert? Oder hattet ihr sogar Mitspracherecht?
Der stand fest, so weit wir wissen. Wir haben das auch nie angezweifelt. Das Juwel von Tanara ist der Dreh- und Angelpunkt. Aber gewiss nicht das, was die Leser sich normalerweise unter einem Juwel vorstellen.
Gefällt euch das Cover zu 100% oder hättet ihr noch einen anderen Wunsch oder Vorstellungen gehabt?
Ein Cover, was ist das denn? Weißt du, Claudia, sowas gab es zu unserer Zeit noch gar nicht. Das komische Wort da – nie gehört!
Danke für das Gespräch

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