Buchvorstellung einmal anders
Nach dem Autoreninterview drückt mir Rita ihren Kindle in die Hand und verlässt einfach das Zimmer. Da mir das in letzter Zeit schon öfter passiert ist, erahne ich, was da kommen wird.
Ich drehe den Kindle hin und her und öffne schließlich das Buch der Autorin „Die Puppe wusste es“, um schon ein bisschen hineinzulesen. Nach einigen Minuten höre ich ein feines Stimmchen: »Jetzt ist sie weg, dann interview einfach mich, deshalb bin ich ja da!«
Ich lache laut auf, denn ich liebe es mit Büchern zu reden und wer weiß neben der Autorin am meisten über das Buch? Vermutlich das Buch selbst. Also, dann lege ich mal los. 😊
Hallo, danke, dass du heute Zeit gefunden hast, um mit mir zu reden.
Es ist mir ein Vergnügen, liebe Claudia.Kannst du dich meinen Lesern vorstellen? Vielleicht in eigenen Worten, da die Leser den Klappentext auf der Verkaufsplattform lesen können?
Ich bin nicht ein einfaches, alltägliches Buch. Ich bin ein Roman, der es in sich hat. Eine Trigger-Warnung wäre hier angebracht: Ich bin tiefgründig, aufwühlend und erschütternd.In deinem Inneren spielt sich ja so einiges ab, die in dir enthaltenen Charaktere erleben so einiges. Da du ja auch viel mit der Autorin zusammenarbeiten musst, kannst du uns vielleicht beantworten, ob es ihr leichter fällt sie durch einfache, schöne oder schwierige, düstere Zeiten und Situationen zu führen?
Ja, das hast du richtig gesagt: In meinem Inneren spielt sich so einiges ab. Die Geschichte meiner Protagonistin Mariam ist nicht leicht verdaulich. Sie ist jung, schön und gebildet. Allerdings war ihr Lebensweg mit schrecklichen Situationen gespickt. Hätte sie die Hilfe von Tjo, dem älteren Arzt in Ruhestand, nicht angenommen, wäre sie nicht mehr zu retten gewesen.Hast du eine Lieblingsstelle, die du uns gerne vorstellen würdest?
»Also doch, du hast sie gekannt, die wahre leidenschaftliche Liebe! Ist es nicht ein wunderbares Gefühl, wenn jede Faser deines Körpers sich nach dem heiß geliebten Menschen sehnt? Wenn jeder Gedanke an ihn dir feuchte Hände, einen erhöhten Blutdruck, Herzrasen, Schmetterlinge im Bauch bis hin zu körperlicher Erregung beschert?« Mariam war in Wallung geraten und Tjo musste schmunzeln.Weißt du wie viel Rita tatsächlich in dir oder auch in dem ein oder anderen Charakter steckt?
Also, damit es klar ist: Ich bin kein Autobiografischer Roman. Aber Rita hat schon viele Eigenschaften ihres Charakters einfließen lassen. Nehmen wir zum Beispiel Mariams Zielstrebigkeit und Dickköpfigkeit in manchen ihren Handlungen, ihr Selbsterhaltungstrieb und ihre Bereitschaft auch Hilfe von einem Fremden anzunehmen. Das zweite Beispiel ist Tjo. Er lernt eine Frau kennen, die total verzweifelt ist und bietet spontan seine Hilfe an. So ist auch Rita, sie geht mit offenen Augen durch das Leben und hilft gerne auch Fremden, wenn sie meint, dass es nötig ist.Wie würdest du oder ihre Charaktere / Protagonisten / Antagonisten / Nebendarsteller die Autorin beschreiben?
Ich mag meine Autorin. Sie hat mich ins Leben gerufen, damit ich Leserinnen und Leser beglücken kann. Und jetzt bringe ich ihre Botschaft jedem, der mich liest und sie lautet: Sei zuversichtlich und optimistisch. Das Schicksal kommt sehr oft nicht auf leisen Sohlen mit strahlendem Sonnenlicht daher. Aber egal wie schlimm es zuschlägt, bringt es auch schöne Momente mit sich. Und genau diese Momente bereichern das Leben. Genau auf diese Momente muss man hoffen und sie auch in vollen Zügen genießen.Wie seid ihr eigentlich zum Titel gekommen? Stand der schon im Vorfeld fest oder hat er sich im Laufe des Schreibprozesses verändert? Hattest du viel Mitspracherecht?
Ja. Ich habe meiner Autorin den Titel suggeriert und sie hat ihn sofort angenommen und nicht mehr verändert.Bist du zu 100% zufrieden mit deinem Cover / Outfit oder würdest du nachträglich gerne etwas ändern wollen?
Das Cover passt auf die Geschichte, wie die Faust aufs Auge. Ich habe nie den Wunsch gehabt, es zu ändern.Zum Abschluss würde mich noch dein Lieblingszitat aus dem Buch interessieren.
»Du solltest ebenfalls niemals resignieren, bleib optimistisch! So wie ein Regenbogen nach dem Gewitter entsteht, wird es auch wieder Freude nach schwerem Leid geben. Vertraue stets darauf.«Nun betritt die Autorin wieder das Zimmer und blickt mich ungläubig an. Scheinbar ist es selbst in Autorenkreisen nicht üblich, dass das Buch antwortet. Leise flüstere ich dem Buch noch zu: »Danke für das Gespräch, es hat mir großen Spaß gemacht.«
»Ich danke dir Claudia, es war nett mit dir zu plaudern. «Dann wende ich mich der Autorin zu. »Alle meine Fragen sind beantwortet, ich danke dir für den sehr interessanten Tag bei dir.«
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