Autoreninterview
Cornelia Härtl
Natürlich möchte ich als erstes wissen, mit wem meine Leser und ich es zu tun haben. Könntest du dich in eigenen Worten kurz vorstellen?
Ich heiße Cornelia Härtl, bin gebürtige Schwäbin und lebe seit über zwanzig Jahren im Rhein-Main-Gebiet. Mein Motto lautet „Das Leben ist bunt. Warum also nur in einer Farbe schreiben?“ Es trifft auch auf mein bisheriges berufliches Leben zu: Ich arbeitete in Luxushotels, als Marketing-Managerin und Leiterin sozialer Projekte. Zudem war ich ehrenamtlich in verschiedenen Bereichen unterwegs. Man kann sagen, dass ich dabei sehr unterschiedliche Menschen und Milieus kennengelernt habe, die jetzt immer wieder als Inspirationsfunken für meine Geschichten dienen.Wie bist du zum Schreiben gekommen?
Es war die Frage einer Freundin, ob ich nicht Lust hätte, über meine ehrenamtliche Tätigkeit in einer JVA für ein Frauenblatt zu schreiben. Auf einige Artikel folgten Kurzgeschichten, schließlich der erste Roman. Den schrieb ich für den Wettbewerb eines Publikumsverlags. Ich kam unter die letzten fünf. Man war dennoch interessiert an der Geschichte, allein, mir fehlte die Zeit zu der notwendigen Überarbeitung, denn mein Erstlingswerk hatte handwerklich Fehler, die man als Anfängerin leicht macht. Erst etliche Jahre später kam ich dazu und das war dann auch das erste Buch von mir, das erschien. Eine Romantic Comedy unter einem Pseudonym, das ich immer noch für dieses Genre nutze.Welche Bücher sind bis jetzt von Dir erschienen? Könntest du sie uns in max. 5 Sätzen beschreiben?
Arbeitest du gerade an einem neuen Werk?Unter meinem Klarnamen bisher erschienen:Drei Spannungskrimis um die engagierte Sozialarbeiterin Lena Borowski, die mit Verbrechen konfrontiert wird, die hinter verschlossenen Türen geschehen. Sie ist lesbisch, verliebt sich aber in Gerd Rohloff, einen Frankfurter Barbetreiber, der sie bei Nachforschungen in der Rotlichtszene unterstützt. Das wirbelt ihr Privatleben kräftig durcheinander.Bisher erschienen: Gefährliches Vertrauen. Tödliche Enthüllung. Leise Wut.Ein vierter Lena Borowski-Krimi wird im Februar 2022 erscheinen. Es wird, das kann ich bereits sagen, ihr persönlichster Fall.Der romantische Zeitreiseroman Zwischen den Zeiten – Verliebt in den Highlands, spielt in Schottland. Heldin Valerie wird nach einem Sturz im Keller des Familienanwesens 300 Jahre in der Zeit zurückgeschleudert. Dort landet das verwöhnte It-Girl als Magd bei einem Earl. Klar, dass sie sofort wieder zurück in ihre Zeit will. Doch dann kommt die Liebe in Gestalt des attraktiven Adrian dazwischen und sie bekommt Zweifel, ob sie nicht doch besser bleiben sollte.Für 2022 sind zwei weitere Veröffentlichungen im Romance Bereich geplant.Der Weihnachtsroman Über allem leuchtet ein Stern spielt am Heiligabend. Ein Gasthof, der von der Schließung bedroht ist, rund ein Dutzend Menschen, die eigentlich alle ganz woanders hinwollten und ein Schneesturm, der sämtliche Pläne durcheinanderbringt. So rücken alle zusammen und verbringen einen völlig anderen Weihnachtsabend, als geplant.Unter dem offenen Pseudonym Carla Wolf erschienen:Zwei Cosy Crimes, Schmunzelkrimis um die junge Reporterin Petra Koslowsi, die in meiner Heimatstadt Langen spielen.In Der Tote am Vierröhrenbrunnen kommt ein Fremder nach dem sommerlichen Ebbelwoi-Fest zu Tode. Während die Polizei noch rätselt, führt Petras Spürnase sie in eine andere Richtung und bringt sie selbst dabei in Gefahr.In Tod im Krötsee wird ein Toter im zugefrorenen See gefunden. Unfall, Selbstmord oder Mord? Petras Nachforschungen bringen Erstaunliches zutage, denn zum Todeszeitpunkt hielten sich in dieser Winternacht mehrere Menschen im Wald auf. Mit teils skurrilen Motiven …Ein dritter heiterer Krimi ist für Herbst 2022 geplant.
Ja. Es geht um eine Familiengeheimnis und um ein lang zurückliegendes Verbrechen, das nie aufgeklärt wurde.Wenn du Freizeit zur Verfügung hast, was machst du am liebsten?
Hast du auch Lieblingsbücher und einen Lieblingsautoren, mit denen du gerne einmal die eine oder andere Lesestunde verbringst?Wie vermutlich alle Autor*innen lese ich gerne. Darüber hinaus liebe ich es, im Garten zu arbeiten, zu kochen und zu fotografieren. Zudem bin ich ein TV-Junkie 😊Wertvoll sind mir Begegnungen mit Menschen, die mich inspirieren, mit denen ich lachen aber auch ernsthafte Gespräche führen kann und die mir Rückhalt geben, wenn mal was nicht so gut läuft.
Ich liebe spannende Geschichten und bin ein großer Fan von skandinavischen Thrillern, dem Krimiautor Michael Robotham und der deutschen Autorin Gisa Klönne. Auch die Romane von Ellen Sandberg verschlinge ich regelrecht. Herzlich gelacht habe ich zuletzt über die „Lesbinas“, einen Episodenroman von Brigitte van Hattem über Frauen im Dschungel eines Datingportals. Köstlich!Kannst du uns deinen Schreib- und Arbeitsplatz beschreiben oder zeigen, wo du am liebsten schreibst und deine Ideen verwirklichst?
Ich schreibe in meinem Arbeitszimmer mit Blick in den Garten. Um mich herum alles, was ich brauche – Bücher, Notizhefte, Ratgeber, Musikanlage, Tee. Mein Schreibtisch selbst sieht meistens etwas chaotisch aus. Während des Schreibprozesses bleibt alles liegen. Sobald ich das Wort ENDE unter ein Manuskript geschrieben habe, geht das große Aufräumen los. Ich gönne mir dann immer eine Schreibpause, bevor es weitergeht.Wie können wir uns einen ganz normalen Tag bei dir vorstellen?
Mein perfekter Schreibtag beginnt nicht allzu früh - ich bin eher eine Eule als eine Lerche ;-) Mit meinem Mann trinke ich dann den ersten Kaffee des Tages ganz in Ruhe, im Sommer gerne auf der Terrasse. Danach lege ich mir alles zurecht, was ich für die Erledigungen des Tages benötige, beantworte Mails, schaue, was an Terminen anliegt und ob ich mit meinen Projekten im Zeitrahmen liege. Meist beginne ich kurz vor Mittag zu schreiben. Mein Pensum liegt bei 18.000 Zeichen pro Tag. Mal mehr, mal weniger, von Montag bis Donnerstag. An den Freitagen erledige ich Organisatorisches, plane meine Social Media Beiträge und recherchiere. Sobald ein Manuskript fertig ist, überarbeite ich es von vorne bis hinten. Dann gehen Texte an Testleser*innen oder ich hole mir Feedback zu bestimmten Punkten von Kolleg*innen ein. Nach der zweiten Überarbeitung ist der Text meist einsendereif.Was ist dein Lieblingsgenre beim Lesen, welches beim Schreiben?
Ich lese überwiegend Spannendes – Krimis und Thriller. Aber auch gut geschriebene, gefühlvolle Romane können mich begeistern, egal, ob es sich um Familiengeschichten oder um Liebesromane handelt. Und zwischendurch Cosy Crime, heitere Krimis, das muss einfach auch sein 😉Hast du ein Lieblingszitat, nach welchem du in deinem Leben handelst? Und hast du ein Zitat aus einem deiner Bücher, welches deine Arbeit am besten beschreibt?
Mein Motto lautet „Das Leben ist bunt“ und diesem folge ich auch beim Schreiben mit Geschichten für jede Stimmung.Hast du ein Lieblingsland und warum?
Bist du ein kritikfähiger Mensch oder wie gehst du mit Kritik im Allgemeinen um?Gleich drei 😉Italien. Kein Land habe ich öfter besucht. Habe auch eine Zeit in Ligurien gelebt, direkt am Meer. Ich liebe die Sprache, das Essen, die Kultur und die Menschen. Immer, wenn ich dort bin, fühle ich mich einfach wohl und aufgehoben.Griechenland. Die Vielfalt der griechischen Inseln, das Lebensgefühl und das Gefühl, nie wirklich weit weg vom Meer zu sein, zieht mich immer wieder an.Island. Atemberaubende Natur und Menschen, die total relaxed sind, dabei viel modernen Spirit besitzen. Eine tolle Mischung. – Eines meiner nächsten Bücher wird dort spielen und ich freue mich schon auf die Recherchen vor Ort.
Oh weia! Vermutlich tut mir ungerechtfertigte Kritik genauso weh wie allen anderen Menschen. Dennoch – konstruktives Feedback kann ich gut annehmen. Das muss man auch, beispielsweise im Lektorat. Daher frage ich mich immer: Welcher Teil der Kritik ist sachlich, bringt mich im besten Fall weiter? Das hilft ungemein.Warum hast du dich entschieden zu einem Verlag zu gehen und nicht Selfpublisher zu werden?
Gibt es etwas, was du meinen Lesern noch mit auf den Weg geben möchtest?Tatsächlich bin ich sowohl Verlagsautorin, als auch Selfpublisherin. An der Zusammenarbeit mit Verlagen schätze ich, dass ich mich weitgehend auf das Schreiben konzentrieren kann und starke Partner an meiner Seite haben, die für Lektorat, Korrektorat, Cover, sowie für Vertrieb und Marketing sorgen.Als Selfpublisherin habe ich bei meinen Projekten mehr Freiheit, kann auch Sachen publizieren, die für Verlage nicht so interessant sind und habe alles in der Hand – Themen, Erscheinungsbild, VeröffentlichungsterminBeide Möglichkeiten ergeben für mich zusammen die ideale Konstellation.
Bitte hört nie auf zu lesen! Bücher lassen uns andere Welten betreten. Je mehr man kennt, desto bunter wird die eigene 😊
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