Sonntag, 16. Februar 2025

[Buchvorstellung einmal anders] Wolfram von Kim Tannhauser

 



Buchvorstellung einmal anders

Nach dem Autoreninterview drückt mir Kim ihren Kindle in die Hand und verlässt einfach das Zimmer. Da mir das schon öfter passiert ist in letzter Zeit, erahne ich, was da kommen wird.

Ich drehe den Kindle hin und her und öffne schließlich das Buch der Autorin „Wolfram“, um schon ein bisschen hineinzulesen. Nach einigen Minuten höre ich ein feines Stimmchen: »Jetzt ist sie weg, dann interview einfach mich, deshalb bin ich ja da!«

Ich lache laut auf, denn ich liebe es mit Büchern zu reden und wer weiß neben der Autorin am meisten über das Buch? Vermutlich das Buch selbst. Also, dann lege ich mal los. 😊 Doch da klettern noch vier Protagonisten aus dem Buch und setzen sich zu uns.

Wer seid ihr denn? Wollt ihr euch den Besuchern des Blogs vorstellen?
“Dann mache ich wohl mal den Anfang.” Ein gut aussehender junger Mann in Polizeiuniform mit koreanischen Gesichtszügen grinst verschmitzt und streicht sich eine schwarze Haarsträhne aus den Augen. “Mein Name ist Junhyeon, aber du kannst gerne Jun zu mir sagen. Ich bin Sams bester Freund und stehe ihn in schweren Zeiten stets zur Seite.”
Ein andere Charakter verdreht die Augen und zieht sich die Kapuze tiefer ins Gesicht. “Natürlich, der Herr Polizeibeamte muss hier einen auf Gutmensch machen und Eindruck schinden.”
“Jules,” raunt ein anderer Charakter in Designerjeans und markanten Gesichtszügen. Dieser scheint mit etwa vierzig der Älteste in der Runde zu sein. Er versucht der Person im Kapuzenpulli, Jules, seine Hand auf die Schulter zu legen, doch diese weicht der Berührung aus. Er seufzt. “Mein Name ist Daniel, und das da mit der großen Klappe ist mein Bruder Jules.”
der Vierte in der Runde, Sam verschränkt derweil seine Arme und schüttelt den Kopf. “Komische Art mir stets zur Seite zu stehen murmelt er fast nicht hörbar.” Dann blickt er kurz auf. “Der Name ist Sam Winter und momentan ist es fast schon ein Vollzeitjob mich um meinen Bruder zu kümmern. Ich sollte fast schon dankbar sein, dass mein eigentlicher Arbeitgeber meine Stunden runter reduziert hat. So hab ich zwar kaum Geld, aber immerhin gelegentlich Zeit zum Atmen.”
“Du hättest weniger Geldprobleme wenn du die Raucherei bleiben lassen würdest,” murmelt Jun so leise, dass Sam es nicht hören kann.
Daniel klebt derweil am Handy und murmelt aufgeregt etwas in sein Gerät, allerdings in einer Sprache die ich nicht kenne.
Herzlich Willkommen, Daniel Klimm, Julian Klimm, Junhyeon Park und Sam Winter. Wollen wir das Interview nun zu sechst machen?
Sam zündet sich eine Zigarette an, erwidert aber nichts weiter. Jules begutachtet währenddessen den Kindle. “Ich hatte auch mal so ein Gerät, wissen Sie. Aber ich habe es irgendwo verloren. Zum Lesen fehlt mir aber ohnehin die Konzentration. Ich habe nämlich ADHS.
Hallo, danke, dass ihr heute Zeit gefunden habt, um mit mir zu reden.
Daniel, der nun sein Telefongespräch beendet hat blickt auf die Uhr. “Ein bisschen Beeilung würde trotzdem nicht schaden. Ich habe noch einen wichtigen Termin.”
“Ich habe Zeit,” erklärt Jules und hält nach wie vor das Kindle in seinen Händen. “Wissen Sie, ich sollte gerade eigentlich arbeiten, aber die Frau Chefin hat mich freigestellt damit ich mit ihnen reden kann. Wenn Sie das Interview also bis zwanzig Uhr herausziehen könnten wäre super. Da hab ich nämlich Feierabend.”
Daniel, Julian, Junhyeon und Sam haben wir schon kennengelernt. Kannst du dich als Buch meinen Lesern vorstellen? Vielleicht in eigenen Worten, da die Leser den Klappentext auf der Verkaufsplattform lesen können?
Wolfram rückt seine Gesichtsmaske zurecht und bittet mich, zwei Meter Sicherheitsabstand zu nehmen. “Ich befinde mich im Jahr 2020, also inmitten einer aufkeimenden Pandemie,” erklärt das Buch entschuldigend. “Dass stellt Daniels Ermittlungsarbeiten vor ungeahnte Herausforderungen die ungewöhnlicher Lösungen bedürfen. Ich sage nur, Gottseidank gibt es übereifrige Aushilfen. Ganz andere Sorgen hat Sam, dessen Bruder Nico aufgrund seiner Behinderung überhaupt nicht versteht was in der Welt um ihn herum passiert. So muss Sam zwischen ungeahnten Bürokratischen Hürden und unerwarteten Gesellschaftlichen Hindernissen balancieren.
In deinem Inneren spielt sich ja so einiges ab, die in dir enthaltenen Charaktere erleben so einiges. Da ihr ja auch viel mit der Autorin zusammenarbeiten müsst, könnt ihr uns vielleicht beantworten, ob es ihr leichter fällt sie durch einfache, schöne oder schwierige, düstere Zeiten und Situationen zu führen? Seht ihr es als Protagonisten genau so?
“Ich glaub, am liebsten scheucht die uns von einem Chaos in das nächste, ohne jegliche Zeit zwischendrin mal Luft zu holen,” beschwert sich Daniel.
“Du hast es doch am besten von uns allen,” erwidert Jun. “Du darfst regelmäßig zum joggen an die frische Luft. Erinnerst du dich, wo ich Ende?”
Betretenes Schweigen. Jules schlürft lautstark seine Heiße Schokolade. “Wenn hier einer das Recht zum jammern hat bin das ja wohl ich.”
Habt ihr eine Lieblingsstelle, die ihr uns gerne vorstellen würdet?
“Ich will! Ich will!” Ruft der sonst eher phlegmatische Jules begeistert aus. “Da ist diese eine Szene, in der ich eine Ziege mit auf die Arbeit bringe. Erinnert ihr euch?”
Daniel nickt. Seine Augen sind auf einmal verdächtig rot. Er schluckt schwer. “Eine wirklich glückliche Szene ist da ja nicht gerade. Allein die Erinnerung treibt mir kalten Schweiß auf die Stirn.
“Aber die Ziege,” wirft Jules ein.
Daniel schaut seinen Bruder skeptisch an. “Warum habe ich das Gefühl dass uns da im zweiten Teil noch etwas erwartet.”
Jules grinst und schweigt.
Wisst ihr wie viel Kim tatsächlich in dir oder auch in dem ein oder anderen Charakter steckt? Habt ihr dazu noch etwas hinzuzufügen oder stimmt ihr dem Buch zu?
“Also seine Liebe für Schokolade hat Nico tatsächlich von Kim bekommen,” sagt Sam. “Und von ihr habe ich auch meine manchmal etwas… ungepflegte… Wortwahl bekommen.”
“Von ihr kommt meine Leidenschaft fürs laufen. Denn das macht sie auch sehr gerne um den Kopf freizubekommen.” Ein breites Grinsen erstrahlt über Daniels ganzes Gesicht. “Allerdings habe ich wesentlich bessere Gene als sie. Denn während ich meine 12 Kilometer drehe, wackelt sie wie eine Ente knappe die Straße einmal auf und ab und klingt dabei wie eine Dampflock.”
“Ihr könnt euch beschweren,” Julian kreuzt seine Arme und schmollt wie ein dreijähriger. “Ich habe ihren inneren Kritiker verpasst bekommen, und was der mit mir treibt könnt ihr ja selber lesen. Das war wirklich nicht fair.”
Wie würdest du oder ihre Charaktere / Protagonisten / Antagonisten / Nebendarsteller die Autorin beschreiben?
Sams Augen werden Herzchenförmig. “Die Ladenlady… ehrm… âhm, ich meine Cemile ist die tollste Nebendarstellerin der Welt. Und die hübscheste.” Weder Daniel noch Jun schenken ihm irgendwelche Beachtung. Stattdessen treffen sich ihre Augen. Eine ganze Unterhaltung scheinen Sie in dieser zu lange andauernden Stille zu führen, jedoch verstehe ich leider kein Wort davon.
Wie seid ihr eigentlich zum Titel gekommen? Stand der schon im Vorfeld fest oder hat er sich im Laufe des Schreibprozesses verändert? Hattest du viel Mitspracherecht?
“Also der Working Title war ja mal Sommer und Winter.” Ich bin schon schwer enttäuscht, dass ich vom Titel geflogen bin,” erklärt Sam.
“Also von allen Optionen war Shattered Diamonds mein Liebster,” sagt Jules und Daniel nickt zustimmend. “Der war aber leider schon vergeben, so dass ich als Anwalt abraten musste.
“Wolfram war meine Idee,” erklärt Jun nicht ohne Stolz.
“Ich dachte deine Idee war Remis, und der war auch schon belegt.” Erwidert Daniel.
“Wolfram war meine Zweite Wahl. Und ich bin super zufrieden,” sagt Jun.
Seid ihr zu 100% zufrieden mit dem Cover / Outfit oder würdet ihr nachträglich gerne etwas ändern wollen?
Daniel: “grundsätzlich sind wir mit dem Ergebnis einverstanden, auch wenn wir uns zwischendurch ernsthafte Sorgen gemacht haben. Es lag tatsächlich die Idee im Raum, es komplett in weiß zu halten. Mit Glitzer.”
“Mit Glitzer!” Erwidert Sam und schüttelt den Kopf. Die anderen tun es ihm gleich.
“Wir haben schwarz, wir haben lila, außerdem befinden sich zwei Urlaubsfotos und ein geheimes Gimmick im Titelbild. Besser hätte es nicht sein können,” nickt Jules
“Geheimes Gimmick?” Daniel hebt eine fragende Augenbraue, aber Jules kichert nur. “Ich habe versprochen nichts weiter dazu zu sagen. Wer weiß der weiß, und wer nicht weiß, der weiß nicht.”
Zum Abschluss würde mich noch euer Lieblingszitat aus dem Buch interessieren.
“Böse Menschen müssen erschossen werden” ist natürlich die Nummer eins. Das zweite lautet: »Als dein Bruder ein Kind war, war er das Opfer des Verhaltens der Eltern und es war dein Instinkt, ihn um jeden Preis zu schützen. Aber dieses Mal ist es nicht euer Vater oder seine Mutter, die Jules verletzen. Er tut das selbst. Er ist Opfer und Täter in einer Person. Und während du dich in den Wahnsinn treibst, Opfer Jules zu beschützen, unterstützt du gleichzeitig Täter Jules, indem du ihm die gleiche Fürsorge zu-teilst.«
Nun betritt die Autorin wieder das Zimmer und blickt mich ungläubig an. Scheinbar ist es selbst in Autorenkreisen nicht üblich, dass das Buch und seine Hauptcharaktere antworten. Leise flüstere ich den vieren, bevor sie wieder ins Buch zurückkehren, und dem Buch noch zu: »Danke für das Gespräch, es hat mir großen Spaß gemacht.«

Dann wende ich mich der Autorin zu. »Alle meine Fragen sind beantwortet, ich danke dir für den sehr interessanten Tag bei dir.«

[Autoreninterview] Kim Tannhauser


Autoreninterview
Kim Tannhauser

Natürlich möchte ich als erstes wissen, mit wem meine Leser und ich es zu tun haben. Könntest du dich in eigenen Worten kurz vorstellen?
Schreibende Couchkartoffel mit Forrest Gump Tendenzen und einer Portion Abenteuerlust im Gepäck. Ich liebe es, tolle Cafés rund um den Globus kennenzulernen, denn auf Reisen schreiben ist das schönste Schreiben!
Wie bist du zum Schreiben gekommen?
Ich habe schon als Kind gerne Geschichten verfasst. Während ich in London gelebt habe, lernte ich eine Schreibgruppe kennen und habe angefangen, regelmäßig an Geschichten zu arbeiten. Die meisten davon wohnen heute noch in meiner Schublade
Welche Bücher sind bis jetzt von Dir erschienen? Könntest du sie uns in max. 5 Sätzen beschreiben? 
Meine Kurzgeschichte “Der Strickclub” in der 2024 Anthologie des Clubs der Selfpublisher
Arbeitest du gerade an einem neuen Werk? 
Momentan arbeite ich an der Fortsetzung zu WOLFRAM
Wenn du Freizeit zur Verfügung hast, was machst du am liebsten? 
Kaffee trinken, joggen und schreiben. Und natürlich Reisen. Am liebsten würde ich in einem Flugzeug wohnen.
Hast du auch Lieblingsbücher und einen Lieblingsautoren, mit denen du gerne einmal die eine oder andere Lesestunde verbringst?
Mein absolutes Lieblingsbuch ist A Little Life von Hanya Yanagihara. Ansonsten bin ich ein Querbeet Leser der je nach Stimmung ein andres Genre liebt. Gerne auch von asiatischen Autoren
Kannst du uns deinen Schreib- und Arbeitsplatz beschreiben oder zeigen, wo du am liebsten schreibst und deine Ideen verwirklichst?
Einen festen Arbeitsplatz habe und will ich nicht. Am liebsten sitze ich in einem Café und schreibe dort. Mein liebstes Café habe ich in Busan gefunden. Es heißt ZM Millenial (ehemals Magnate). Dort sind einige Teile davon WOLFRAM zu Papier gekommen.
Wie können wir uns einen ganz normalen Tag bei dir vorstellen? 
Bei mir gibt es weder normal noch Routine. Ich habe einen Job außerhalb des Schreibens der wilde Flexibilität fordert. Daher schreib ich mal früh, mal spät, mal viel mal wenig. (Gleich bleibt, dass ich jede Menge Kaffee dazu brauche.)
Was ist dein Lieblingsgenre beim Lesen, welches beim Schreiben?
Ich habe weder beim einen noch beim anderen ein Lieblingsgenre. Aber ich habe ein Genre, welches mir überhaupt nicht liegt, und das ist die Romanze.
Hast du ein Lieblingszitat, nach welchem du in deinem Leben handelst? Und hast du ein Zitat aus einem deiner Bücher, welches deine Arbeit am besten beschreibt?
Supercalifragilisticexpirigitious
Böse Menschen müssen erschossen werden
Hast du ein Lieblingsland und warum?
Südkorea. Angefangen hat diese Liebe mit BTS. Dann habe ich 2023 mehrere Monate dort verbracht und mich in Land und Leute verliebt. Toll finde ich, dass ich dort selbst um 11 Uhr nachts noch ein schönes Café zum Schreiben finden kann. Außerdem ist das Essen dort ein Traum, und man kann sich zu jeder Tag und Nachtzeit als Frau sicher bewegen. Diese Liebe lasse ich auch ein ganz kleines bisschen in meine Geschichten einfließen.
Bist du ein kritikfähiger Mensch oder wie gehst du mit Kritik im Allgemeinen um?
Ich bin eine Mimose. Natürlich geht mir so etwas viel zu Nahe. Da muss ich noch ein gutes Stück an mir arbeiten. Besonders meinem inneren Kritiker schenke ich gerne zu viel Aufmerksamkeit.
Warum hast du dich entschieden Selfpublisher zu werden und nicht zu einem Verlag zu gehen?
Mir war von vornherein klar, dass ich das selber machen möchte. Ich möchte die größtmögliche Freiheit, denn schreiben soll Spaß machen und nicht zu einer Pflicht oder einem Sprint zur nächsten Deadline verkommen.
Gibt es etwas, was du meinen Lesern noch mit auf den Weg geben möchtest?
Ich hoffe ihr habt Freude an WOLFRAM.

Samstag, 15. Februar 2025

[Schnipseltime] Wenn die Sonne sich im Regen fängt von Sabine Kneitz


 

„Darf ich?“ Der blonde Typ mit Zopf und Bart von vorhin stand vor ihr. Sie nickte ihm zu und betrachtete ihn interessiert. „Hey!“, grüßte sie ihn. „Hast du mich nicht vorhin vor dem Wetter gewarnt?“ Er stellte seine Getränke an den Tisch und setzte sich. „Ja, genau.“ Seine sonore Stimme klang tief und weich zugleich. Er erkannte sie ebenfalls. Genau in diesem Moment donnerte es laut und kräftig. Harald zählte laut. Ein ehrfürchtiges Raunen ging durch den Raum. Das Pärchen am Tisch krallte sich aneinander und Julia blickte völlig baff in zwei strahlend blaue Augen. Andächtig hielt er ihrem Blick stand. Bei sechs folgte ein Blitz. Es erhellte für den Hauch einer Sekunde das gesamte Umfeld. „Wow!“, entfuhr es Julia, ohne ihn aus den Augen zu lassen. „Einfach der Wahnsinn!“ Er neigte leicht den Kopf zur Seite und diesmal war er es, der gelassen mit den Schultern zuckte. Erneut knallte es gewaltig. Entsetzt rutschte Julia auf ihn zu. „Oh entschuldige“, entwich es ihr sofort, doch sie bewegte sich keinen Millimeter. Voller Faszination haftete ihr Blick tief in seinen Augen. Sie konnte sich nicht entsinnen, so ein intensives Blau jemals zuvor gesehen zu haben. Vermutlich wusste er nur zu genau, welche Wirkung er mit diesen Augen auf andere machte, zugleich stellte sie fest, wie aufmerksam er sie betrachtete ohne aufdringlich zu wirken. Wieder donnerte es. Gemeinsam warteten sie einander zugewandt auf den Blitz, der nicht lange auf sich warten ließ. Das Licht ging aus, es war, als ob ein jeder die Luft anzuhalten schien. Nur das Prasseln des Regens war zu hören. Dann fluchte einer der Servicekräfte hinter der Theke. „Strom ist weg!“ Bewegung kam ins Spiel, ein wildes Gewimmel und Gemurmel, nur die beiden waren immer noch beschäftigt sich gegenseitig in die Augen zu sehen. Spürte sie tatsächlich sein Herz schlagen oder war es ihr eigenes Herz, das mit einem Mal loshämmerte?

[Buchvorstellung einmal anders] Wenn die Sonne sich im Regen fängt von Sabine Kneitz


 
Buchvorstellung einmal anders

Nach dem Autoreninterview drückt mir Sabine ihren Kindle in die Hand und verlässt einfach das Zimmer. Da mir das schon öfter passiert ist in letzter Zeit, erahne ich, was da kommen wird.

Ich drehe den Kindle hin und her und öffne schließlich das Buch der Autorin „Wenn die Sonne sich im Regen fängt“, um schon ein bisschen hineinzulesen. Nach einigen Minuten höre ich ein feines Stimmchen: »Jetzt ist sie weg, dann interview einfach mich, deshalb bin ich ja da!«

Ich lache laut auf, denn ich liebe es mit Büchern zu reden und wer weiß neben der Autorin am meisten über das Buch? Vermutlich das Buch selbst. Also, dann lege ich mal los. 😊 Doch da klettern noch zwei Protagonisten aus dem Buch und setzen sich zu uns.

Wer seid ihr denn? Wollt ihr euch den Besuchern des Blogs vorstellen?
„Servus, ich bin der Harald.“ Behutsam hebt er den Tuatara auf seine Arme. Der kleine Drache krallt sich in seinen Unterarm, die dunklen Augen wachsam geöffnet, der lange Schwanz liegt ruhig in Haralds Hand.
„Als Tierarzt habe ich mich auf die Behandlung von Exoten spezialisiert. Ganz besonders interessiere ich mich für Amphibien und Reptilien.“ Er blickt andächtig auf den Drachen. „Das ist ein Tuatara. Man nennt ihn auch Brückenechse. Er taucht immer wieder auf und begleitet uns durch die ganze Geschichte.“

Herzlich Willkommen, Harald und Tuatara. Wollen wir das Interview nun zu viert machen?

Der Tuatara dreht seinen Kopf. Sein Blick dringt tief ins Bewusstsein. Harald setzt ihn wieder ab. Flink krabbelt er auf einen Stein und beobachtet was sich um ihn herum entwickelt.
Hallo, danke, dass ihr heute Zeit gefunden habt, um mit mir zu reden.
Harald wippt aufgeregt von einem Bein aufs andere. „Was möchtest du denn wissen?“
Das Buch lacht lustig auf. „Das fragt der Richtige!“ Harald hüstelt auf. „Hey, wie meinst du denn das?“ Das Buch räuspert sich bedächtig. „Ich dachte nur.“ Die Seiten fächern von links nach rechts. „Du bist doch derjenige, der es spannend macht.“
Harald und Tuatara haben wir schon kennengelernt. Kannst du dich als Buch meinen Lesern vorstellen? Vielleicht in eigenen Worten, da die Leser den Klappentext auf der Verkaufsplattform lesen können?
Die Seiten schimmern rosa auf. „Danke, das mache ich gerne.“ Diesmal fächern die Seiten von rechts nach links. „Ich stecke voller Liebe und Leidenschaft. Ich berge jede Menge von Gefühlen und Begegnungen. Bei mir erlebt ihr jede Menge interessante Charaktere, so authentisch wie im richtigen Leben.“
In deinem Inneren spielt sich ja so einiges ab, die in dir enthaltenen Charaktere erleben so einiges. Da ihr ja auch viel mit der Autorin zusammenarbeiten müsst, könnt ihr uns vielleicht beantworten, ob es ihr leichter fällt sie durch einfache, schöne oder schwierige, düstere Zeiten und Situationen zu führen? Seht ihr es als Protagonisten genau so?
Harald fasst sich ans Herz. „Julia kennenzulernen ist das Beste, was mir passieren konnte. Es war Liebe auf den ersten Blick.“ Der Tuatara schließt wie zur Bekräftigung kurz seine Augen. Das Buch summt ein Liebeslied. „Durch sie war es mir erst möglich mich endlich meiner Vergangenheit zu stellen.“
Habt ihr eine Lieblingsstelle, die ihr uns gerne vorstellen würdet?
Harald nickt sofort. „Ein Gewitter tobte über uns, es donnerte und blitzte, als wir uns tief in die Augen sahen“ Das Buch seufzt. „Ich mag die Stelle, als ihr am Ufer der Isar das Wasser über euch gespritzt habt.“ Harald lächelt in sich hinein. „Julia ist für mich wie die Sonne, die sich im Regen fängt.“ Der Tuatara schließt seine Augen und es sieht aus als genieße er die Sonne.
Wisst ihr wie viel Sabine tatsächlich in dir oder auch in dem ein oder anderen Charakter steckt? Habt ihr dazu noch etwas hinzuzufügen oder stimmt ihr dem Buch zu?
Das Buch blinkt türkis auf, die Wassertropfen glänzen golden hervor. „Fast in jeder Faser steckt ein Teil von ihr. Sei es ihr Glaube an die Liebe, die Momente, wenn die Sonne sich im Regen fängt, ihr Wunsch nach Neuseeland zu reisen und einen Tuatara leibhaftig zu erleben.“ Harald nickt. „Genau und mit Romy hat sie viel gemeinsam.“ Die Seiten des Buches flattern hin und her. „Und Julias Mutter ist ihr auch ganz schön ähnlich.“ Der Tuatara blickt von einem zum anderen.
Wie würdest du oder ihre Charaktere / Protagonisten / Antagonisten / Nebendarsteller die Autorin beschreiben?
Romy tritt hervor „Es macht Spaß mit ihr zu kochen und zu backen.“ Julia lugt aus dem Buch. „Sie lässt mich an meine Träume erinnern.“ Karl und Karl spitzen ebenfalls heraus. „Sie zeigt uns, wie wir sind.“ Das Buch macht ein paar tiefe Atemzüge. „Trotz kleiner Leichtsinnsfehler hat sie mich wundervoll gemacht.“
Wie seid ihr eigentlich zum Titel gekommen? Stand der schon im Vorfeld fest oder hat er sich im Laufe des Schreibprozesses verändert? Hattest du viel Mitspracherecht?
„Anfang des letzten Jahres hieß ich noch ganz anders, doch Sabine stellte mit Schrecken fest, dass es den Titel bereits schon gab. Da hatte sie die Idee Harald und Julia um Hilfe zu bitten.“ Haralds Finger gleiten über die goldenen Regentropfen. „Ich liebe es, wenn die Sonne sich im Regen fängt.“
Seid ihr zu 100% zufrieden mit dem Cover / Outfit oder würdet ihr nachträglich gerne etwas ändern wollen?
„Wir sind mehr als zufrieden.“ Harald streichelt liebevoll über das Cover. „Besser hätte es gar nicht werden können.“ Das Buch seufzt voller Wohlgefallen. „Ich liebe es sehr!“
Zum Abschluss würde mich noch euer Lieblingszitat aus dem Buch interessieren.
„In einem einzigen Tropfen ist alles, was es zum Leben braucht. Scheint die Sonne darauf, wird das Wunderbare sichtbar.“
Nun betritt die Autorin wieder das Zimmer und blickt mich ungläubig an. Scheinbar ist es selbst in Autorenkreisen nicht üblich, dass das Buch und seine Hauptcharaktere antworten. Leise flüstere ich den beiden, bevor sie wieder ins Buch zurückkehren, und dem Buch noch zu: »Danke für das Gespräch, es hat mir großen Spaß gemacht.«
Das Buch kippt elegant zur Seite. „Vielen Dank liebe Claudia. Es war mir eine große Ehre.“
Harald winkt zum Abschied. „Tschau!“
Der Tuatara war bereits lautlos verschwunden.
Dann wende ich mich der Autorin zu. »Alle meine Fragen sind beantwortet, ich danke dir für den sehr interessanten Tag bei dir.«
„Es hat mir sehr viel Spaß gemacht. Ich wünsche dir ein spannendes Lesevergnügen!“

[Autoreninterview] Sabine Kneitz


Autoreninterview
Sabine Kneitz

Natürlich möchte ich als erstes wissen, mit wem meine Leser und ich es zu tun haben. Könntest du dich in eigenen Worten kurz vorstellen? 
Ich heiße Sabine Kneitz, lebe in Ansbach und liebe meine Heimat. Als Mutter von mittlerweile vier erwachsenen Kindern arbeite ich schon immer gern als Erzieherin in der Kita. Seit 2004 führe ich eine kleine Heilpraktikerpraxis für Homöopathie und Lebensfreude. Ich liebe was ich tue und da gehört das Lesen und Schreiben schon immer dazu.
Wie bist du zum Schreiben gekommen?
Ich schreibe sozusagen seit ich denken kann, viele Jahre einfach nur für mich, für Freunde oder für meine Arbeit. Nach einer lebensbedrohlichen Erkrankung, die ich heil überstanden habe, erfüllte ich mir einen Lebenstraum und veröffentlichte mein erstes Buch.
Welche Bücher sind bis jetzt von Dir erschienen? Könntest du sie uns in max. 5 Sätzen beschreiben?
In meinen Geschichten geht es um Liebe, Familie und Geheimnisse. Sie sind für Jung und Alt, zeigen verschiedene Perspektiven, erstaunliche Wendungen und stecken voller Lebensfreude.
Ki-Phi und das Geheimnis des friedvollen Walds, ein Kinder- und Familienroman
Wenn die Sonne sich im Regen fängt, ein Liebesroman
Arbeitest du gerade an einem neuen Werk?
Ja, es folgt eine weitere Geschichte von Harald und Julia und wird vermutlich im Oktober dieses Jahres erscheinen.
Wenn du Freizeit zur Verfügung hast, was machst du am liebsten?
Am liebsten bin ich beim Campen. Entweder am Dauerstellplatz oder mit unserem Camper on Tour. Dazu gehört das radeln, schwimmen, chillen, gut kochen und natürlich lesen und schreiben.
Hast du auch Lieblingsbücher und einen Lieblingsautoren, mit denen du gerne einmal die eine oder andere Lesestunde verbringst?
Ich liebe die Bücher von Jan-Philipp Sendker, allem voran: „Herzenhören“, die „Mitternachtsbibliothek“ von Matt Haig habe ich auch schon mehrmals gelesen, dann so gut wie alles von Jojo Moyes und Cecilia Ahern, aber auch Bücher von Michaela Abresch, Gabriella Engelmann und Patricia Koelle lese ich total gern.
Kannst du uns deinen Schreib- und Arbeitsplatz beschreiben oder zeigen, wo du am liebsten schreibst und deine Ideen verwirklichst?
Ich habe keinen festen Platz. Man entdeckt mich vor dem Camper, ebenso wie im Garten oder auf dem Balkon. Im Winter sitze ich bevorzugt neben dem warmen Ofen. Wenn es zu laut um mich herum wird, setze ich mir ein paar Kopfhörer auf und höre die passende Musik.
Wie können wir uns einen ganz normalen Tag bei dir vorstellen?
Meine Tage gestalten sich sehr unterschiedlich, da ich neben meiner Teilzeit in der Kita auch als Heilpraktikerin Termine vergebe und unterwegs bin. Ins Fitness Studio zieht es mich auch mal mehr, mal weniger motiviert. Ich achte auf eine gute ausgewogene Work-Life-Balance, was mir meist ganz gut gelingt. Das Schreiben darf nicht fehlen. Ich nutze jede Gelegenheit, zumal mir die besten Ideen im Tun einfallen.
Was ist dein Lieblingsgenre beim Lesen, welches beim Schreiben?
Vordergründig sind es Liebesromane, aber auch mal historische Romane oder Biografien, aber auch Kinderbücher sind meine Favoriten beim Lesen. Beim Schreiben war es schon immer der Liebesroman oder Geschichten für Kinder.
Hast du ein Lieblingszitat, nach welchem du in deinem Leben handelst? Und hast du ein Zitat aus einem deiner Bücher, welches deine Arbeit am besten beschreibt?
Lebe, Liebe, Lache – das passt für mich am besten!
Ein Zitat aus meinem Debüt Liebesroman, das meine Arbeit am besten beschreibt: Das Ende einer Reise ist der Beginn einer neuen.“
Hast du ein Lieblingsland und warum?
Es gibt eine Insel, die ich seit meiner Kindheit über alles liebe. Korsika ist für mich Natur pur, Freiheit und jede Menge Abenteuer.
Bist du ein kritikfähiger Mensch oder wie gehst du mit Kritik im Allgemeinen um?
Egal ob Lob oder Kritik, nehme ich mir meist sehr zu Herzen. Sind Kritikpunkte unverhältnismäßig, dann kann ich Nein sagen, notfalls auch mal laut werden.
Warum hast du dich entschieden Selfpublisher zu werden und nicht zu einem Verlag zu gehen?
Beim Selfpublishing begeistert es mich, selbständig meine Ideen umsetzen zu können, ohne Vorlagen eines Verlages. Ich mag den Austausch mit anderen und fühle mich in meinem Tun bestärkt. Mit Blick auf die Finanzen bleibe ich bodenständig und hoffe meine Ausgaben regenerieren zu können. Ich bin gespannt, wohin es mich führen wird.
Gibt es etwas, was du meinen Lesern noch mit auf den Weg geben möchtest?
Tu, was du gerne machst und genieße dein Leben.

Freitag, 14. Februar 2025

[Buchvorstellung einmal anders] Galgenwald von Nicole Stranzl

 



Buchvorstellung einmal anders

Heute treffe ich mich mit der Autorin Nicole Stranzl, um mit ihr über ihr Buch „Galgenwald“ zu sprechen.

Hallo, danke, dass du heute Zeit gefunden hast, um für dein Buch zu antworten.
Hallo, liebe Claudia! Ich bedanke mich herzlich für deine Zeit und die Möglichkeit. 😊
Kannst du uns dein Buch in möglichst wenig Sätzen beschreiben?
Wie der Name „Galgenwald“ schon verrät, spielt dieser Ort eine zentrale Rolle im Krimi. Es ist ein realer Schauplatz, der sich in der Steiermark befindet, genauer gesagt in Thannhausen, wo tatsächlich Menschen hingerichtet wurden. In meinem Buch wird eine Prostituierte leblos am Galgen gefunden. Deren Tochter Elisa, die als Journalistin bei einer Tageszeitung arbeitet, möchte herausfinden, wer für ihren Tod verantwortlich ist. Doch die Zeit tickt, denn der Mörder hat schon das nächste Opfer im Visier.
Deine Charaktere erleben ja so einiges. Fällt es dir leichter sie durch einfache, schöne oder schwierige, düstere Zeiten und Situationen zu führen?
Definitiv letzteres. Ich liebe schwierige Themen und das Genre steht ja auch eher für düstere Zeiten, mit Mord und Verbrechen. 😉
Hast du eine Lieblingsstelle, die du uns gerne vorstellen würdest?
Puh, das ist schwierig. Die Stellen über eine Wahrsagerin/Medium hab ich sehr gern geschrieben. Denn in meiner Studienzeit – ich hab Journalismus und PR studiert – hab ich für meine Bachelorarbeit tatsächlich zwei Damen interviewt, die sich mit Übernatürlichem beschäftigen und fand das sehr interessant. Ich muss zugeben, ich bin sehr skeptisch diesbezüglich und glaube auch nicht wirklich daran, aber mich faszinieren unterschiedliche Denkweisen von Menschen und diese Szenen zu schreiben, haben mich wieder an meine damalige Arbeit erinnert.
Wie viel echte Nicole steckt in dem Buch oder auch in dem ein oder anderen Charakter?
Nachdem meine Protagonistin Elisa als Regionalredakteurin bei einer großen Tageszeitung arbeitet, teilen wir uns schon mal den Job. 😉 Ich habe sie sogar in dem Bezirk arbeiten lassen, in dem ich selbst tätig bin, weil der Schauplatz für den Krimi so passend war. Vielleicht teilen wir uns auch die ein oder andere Eigenschaft – beispielsweise sind wir beide begeisterte Joggerinnen - gleichzeitig unterscheidet uns aber sehr viel. Für gewöhnlich bin ich keine Autorin, die ihr Alter Ego in ihren Büchern einbaut, das hab ich bis dato noch nie gemacht, obwohl „Galgenwald“ mein 10. Buch ist. Aber in diesem Fall hat es gut zur Geschichte gepasst, die ich im Kopf hatte.
Wie würden dich deine Charaktere beschreiben?
zielstrebig, vielseitig interessiert und neugierig, ungeduldig und eine Schreibmaschine. 😉
Wann kam die Idee zum Titel? Stand der schon im Vorfeld fest oder hat er sich im Laufe des Schreibprozesses verändert?
Der Titel stand von Anfang an fest und wurde auch vom Verlag sofort aufgenommen, da es der Name eines der Schauplätze ist und gleichzeitig düster wirkt.
Bist du zu 100% zufrieden mit dem Cover oder würdest du nachträglich gerne etwas ändern wollen?
Ich bin mit dem Cover sehr zufrieden, das Foto hab ich sogar selbst gemacht. 😉
Zum Abschluss würde mich noch dein Lieblingszitat aus dem Buch interessieren.
So ein richtiges Lieblingszitat habe ich nicht, aber diese Stelle mag ich sehr:
„Haben Sie eine Ahnung, warum Ihre Mutter ausgerechnet dorthin gebracht wurde?“, fragte Esposito.
„Keine Ahnung.“ Elisa unterdrückte ein Seufzen.
„Sie arbeiten nicht weit vom Galgenwald entfernt, richtig?“
„Ja, aber ich hab dem Mörder ganz sicher keinen Tipp gegeben, sie dort aufzuhängen.“
Danke für das Gespräch.
Ich danke dir! 😊

Donnerstag, 13. Februar 2025

[Buchvorstellung einmal anders] Love and dance in Paris von Kim David

 


Buchvorstellung einmal anders

Heute treffe ich mich mit den Protagonisten Lucas, Camille, Leo und Delphine aus der zweibändigen Reihe „Love and Dance in Paris“ und deren Autorin Kim David.

Hallo, danke, dass ihr heute Zeit habt und für das Buch antwortet. Würdet ihr euch vielleicht gegenseitig beim Interview unterstützen?
Leo: Natürlich. Wir sind doch schließlich ein Team und beste Freunde.
Lucas: So sieht es aus „high five mit Leo“
Ich hatte ein langes Gespräch mit eurer Autorin, deshalb wäre es schön, wenn ihr euch meinen Lesern vorstellen könntet.
Leo: Ladies first „und deutet auf Camille und Delphine“
Camille: Ich bin die Partnerin von Lucas. Zuerst war ich sein Fan, dann seine Schülerin, dann seine Physiotherapeutin und schließlich seine Geliebte.
„Lucas lacht“ klingt kompliziert, mon coeur (mein Herz)
Delphine: War es ja auch. Und ich kann ergänzen, dass ich deine Mitbewohnerin und Kollegin war.
Leo: Okay, dann ich. Ich bin Polizist bei der Pariser Kripo. Damals war ich mit Lucas „Unfall“ (er setzt das Wort mit den Fingern in Anführungszeichen) betraut.
Lucas: Und du hast tatsächlich den Kriminellen gefunden, der mir das angetan hat. Wie Delphine war ich Tänzer an der Pariser Oper, habe aber nach dem Unfall eine eigene Schule aufgemacht beziehungsweise übernommen. Damit fühle ich mich wohl und ich vermisse die Oper nicht.
Beschreibt uns die Bücher in möglichst wenig Sätzen.
Lucas kratzt sich am Kopf … es sind Geschichten, die unter die Haut gehen. Es geht um Liebe und das man dafür kämpfen muss.
(Camille nickt) aber es lohnt sich. Unsere komplizierten Vergangenheiten haben uns geprägt und nur noch stärker gemacht.
Leo: Und um Freundschaft. Dass Kim sogar die anderen französischen Paare hat mitmachen lassen, fand ich klasse (Anmerkung von Kim: Die aus der French Trouble-Reihe, geschrieben von Sandrine)
Macht es dir Spaß, deine Protagonisten ein wenig zu quälen? Sie in Situationen hineinzuwerfen, die schwierig sind? Warum nicht einfach und schön? Müssen Gefahren und Stolpersteine immer sein?
Na, zu einfach soll es nicht sein, denn das wäre doch auch langweilig, finde ich. Mit der richtigen Portion Spannung und Drama ist es viel besser. Und immerhin helfe ich ja meinen Figuren, wenn es kompliziert wird und rette sie im Notfall auch.
„Lucas guckt grimmig“ Aber der Unfall wäre nicht nötig gewesen. Weißt du, wie weh das getan hat?
„Camille tätschelt seine Hand“ ich glaube schon, dass sie das weiß. Aber du hast dich ganz tapfer geschlagen.
Habt ihr eine Lieblingsstelle im Buch, die ihr den Lesern des Blogs gerne vorstellen würdet?
Camille und Lucas
„Wir haben gewonnen, Luc“, freute sich Camille, die wie ein Flummi auf und ab hüpfte.
„Du hast gewonnen, denn du hast dich getraut, zu mir auf die Bühne zu kommen.“ Ich trat näher ans Mirko. „Ich bitte nochmal um einen Applaus für Camille, die sich ihrer Angst gestellt und mir und der Schule geholfen hat. Leute, ich liebe diese Frau, nur damit ihr das wisst.“
Unter lautem Rufen und Klatschen küsste ich sie, konnte mich gar nicht von ihr lösen. Es war mir egal, was die Leute von uns dachten. Ich wollte allen und ihr im Besonderen zeigen, wie sehr ich sie liebte.
Leo und Delphine:
Da sich mein Gedankenkarussell noch zu schnell drehte, war nicht an Schlaf zu denken. Mein Glas in der Hand setzte ich mich an das in meinem Büro stehende Klavier. Vielleicht besänftigte das mein Gehirn, denn ich brauchte dringend Ruhe. Nur so konnte ich sicherstellen, dass es gut funktionierte. Und die aktuelle Lage erforderte meine volle Konzentration.
Meine Finger schwebten einen Moment über den Tasten, versuchten sich für eine Melodie zu entscheiden, wie es schien, doch dann, ohne weiter nachzudenken, begann ich „River flows in you“ zu spielen. Ein wundervolles Stück, das schon in den unterschiedlichsten Varianten veröffentlicht worden war. Sogar ein koreanischer Rapper hatte es auf einem Konzertflügel gespielt und das mehr als nur gut. Erst leise, dann mit immer mehr Energie spielte ich diese Melodie, die mein Herz gefangen hatte, seit ich sie vor mehr als zwanzig Jahren das erste Mal gehört hatte. Ich hatte nie Klavierunterricht erhalten, sondern mir alles selbst beigebracht, daher war meine Fingerhaltung vielleicht nicht optimal. Meine Fehler machte ich jedoch mit der Liebe und Hingabe an die Musik wett. Nach und nach spürte ich, wie sich mein Inneres beruhigte und sich Frieden in mir ausbreitete.
Wie viel echte Kim steckt in den Büchern oder in dem ein oder anderen Charakter?
Auch ich habe einige Kämpfe im Leben bestreiten müssen, die mich an die Grenzen gebracht haben. Einige Male habe ich wie Lucas überlegt, ob das Leben überhaupt noch einen Sinn hat. Aber irgendwie ging es immer weiter. Und wie Camille haben ich Narben davon getragen. Nicht nur auf dem Körper, sondern auch auf der Seele. Doch all diese Schwierigkeiten haben mich zu dem Menschen werden lassen, der ich heute bin. Von daher denke ich, es steckt viel von mir in den Büchern. Zudem liebe ich Paris und das Tanzen und die Musik. Das war ja auch der Grund, warum diese Bücher entstanden sind.
Wie würdet ihr als Hauptcharaktere eure Autorin beschreiben?
Camille: Sie ist echt eine tolle Frau und Freundin. Kim hat sich immer Zeit für uns genommen, wenn wir Probleme oder Sorgen hatten.
Delphine: Genau. Sie ist klasse. Und was sie so alles ganz allein geschafft hat. Sie verdient unseren Respekt.
(Leo und Lucas nicken) Mehr gibt es dazu nicht zu sagen.
Wann kam die Idee zum Titel? Stand der schon im Vorfeld fest oder hat er sich im Laufe des Schreibprozesses verändert? Hattet ihr vier vielleicht sogar Mitspracherecht?
Der erste Band ist ja bereits unter dem Titel „Dein Tanz in mein Leben“ erschienen. Ich habe ihn nur etwas gekürzt. Und den zweiten ähnlich gestaltet. Die Titel beziehen sich auf die Geschichten, über die ich nicht zu viel verraten will. Ein Mitspracherecht hatte die vier nicht, aber ich denke, er gefällt ihnen. Zumindest haben sie sich nicht beschwert.
Seid ihr zu 100% mit dem Cover zufrieden oder hättet ihr nachträglich noch etwas ändern wollen?
Delphine: Nein, die Cover sind perfekt, auch wenn wir nicht so aussehen. Doch das ist okay für uns. Die Stimmung und der Eiffelturm im Hintergrund und die Farbgestaltung … das hat Kim mega hinbekommen
(ich lache) du weißt schon, dass ich die Cover nicht gemacht habe, sondern Olivia?
Camille: Aber du hast ihr gesagt, wie es aussehen soll. Mir gefallen sie auf jeden Fall sehr.
Wisst ihr, was mich noch interessieren würde? Euer jeweiliges Lieblingszitat aus dem Buch.
Camille: Ich mag diese Stelle, ist zwar kein Zitat, aber es ist sooo schön:
„Ja, ich liebe dich“, gab ich zum ersten Mal zu. Denn genau so war es. Ich liebte ihn, wie ich noch niemanden geliebt hatte. „Aber nicht, weil du ein talentierter Tänzer bist, sondern dich als Mann. Als Mensch. Als jemand, der mich zum Lachen bringt. Mit dem ich träumen kann, der weiß, was ich gerne esse und was nicht, der gut küssen kann, der nach Schokolade und Kaffee riecht. Ich liebe dich, weil du du bist.“
Delphine: okay, dann nehme ich auch eine Stelle, die mich berührt hat:
Ich wollte eine Zukunft mit ihm, doch wie sollte ich alles unter einen Hut bringen? Karriere und Liebesleben? Auch wenn es nicht einfach werden würde, war ich bereit, alles für eine gemeinsame Zukunft zu versuchen, denn nicht nur mein Körper war nun süchtig nach ihm, sondern auch mein Herz. Ohne es zu wollen, hatte ich mich in diesen faszinierenden Mann verliebt.
Vielen Dank für das Gespräch