Donnerstag, 13. Februar 2025

[Autoreninterview] Kim David


Autoreninterview
Kim David

Natürlich möchte ich als erstes wissen, mit wem meine Leser und ich es zu tun haben. Könntest du dich in eigenen Worten kurz vorstellen?
Ich schreibe unter dem Namen Kim David und bin das, was man eine Weltenbummlerin nennt. Ich reise für mein Leben gerne und als freiberufliche Management-Assistentin jetzt auch hauptberuflich. Dabei entdecke ich immer wieder tolle, neue Plätze, die mich zu spannenden Geschichten inspirieren.
Wie bist du zum Schreiben gekommen?
Geschrieben habe ich eigentlich schon immer, doch mich nie getraut, damit auch an die Öffentlichkeit zu treten. Erst die Freundschaft mit Sandrine (Dupont), die ihr Autorenleben nun aufgegeben hat, war der Startschuss für mich.
Welche Bücher sind bis jetzt von Dir erschienen? Könntest du sie uns in max. 5 Sätzen beschreiben?
Ich starte erst durch, aber dafür gleich mit zwei Büchern. Ich habe Band 1 von Sandrine übernommen und komplett überarbeitet. Band 2 hatte sie angefangen, konnte es aber nicht beenden.
Arbeitest du gerade an einem neuen Werk?
Ich plotte gerade eine neue Reihe, kann aber noch nicht mehr dazu sagen, auch nicht, wann die 3 Bücher erscheinen werden.
Wenn du Freizeit zur Verfügung hast, was machst du am liebsten?
Ich beschäftige mich mit asiatischer Kultur, schaue koreanische oder chinesische Dramen und höre die passende Musik. Da ich koreanisch lerne, ist das ein gutes Training für mich. Und ich gehe mit meiner Tochter auf KPop-Konzerte, dafür reisen wir demnächst sogar extra nach Finnland. Verrückt, ich weiß. Ansonsten gehe ich gerne ins Gym. Frau muss sich ja fit halten.
Hast du auch Lieblingsbücher und einen Lieblingsautoren, mit denen du gerne einmal die eine oder andere Lesestunde verbringst?
Eigentlich nicht, ich lese alles gerne. Nur Horror ist nichts für mich.
Kannst du uns deinen Schreib- und Arbeitsplatz beschreiben oder zeigen, wo du am liebsten schreibst und deine Ideen verwirklichst?
Eingemummelt in eine kuschelige Decke, die Katzendame neben mir und leise Musik im Hintergrund, schreibe und plotte ich gerne auf dem Sofa. Manchmal kommen mir aber auch Ideen an den ungewöhnlichsten Orten: beim Auto fahren, in der Dusche oder beim Sport. Dann muss ich mir das irgendwie aufschreiben oder als Sprachnachricht an mich selbst schicken.
Wie können wir uns einen ganz normalen Tag bei dir vorstellen?
Da ich ja Freiberuflerin bin, kommt der Job zuerst. Schließlich lebe ich davon. Morgens geht es also ins Büro beim Kunden oder ich arbeite von zu Hause, je nach Absprache. Abends widme ich meine Zeit der Katzendame, schaue dabei noch ein wenig Fernsehen oder telefoniere mit meiner Tochter. Da wir nicht mehr zusammenleben, bleiben wir so in Kontakt. Manchmal wird aus einem geplant kurzem Telefonat eines über drei Stunden.
Was ist dein Lieblingsgenre beim Lesen, welches beim Schreiben?
Ich lese gerne historische Geschichten oder Fantasy. Romance lese und schreibe ich gerne, aber es muss immer eine gute Geschichte sein, mit Tiefgang. Das ist mir wichtig.
Hast du ein Lieblingszitat, nach welchem du in deinem Leben handelst? Und hast du ein Zitat aus einem deiner Bücher, welches deine Arbeit am besten beschreibt?
Der Spruch „Dream until it becomes reality” finde ich gut. Man soll nicht aufhören zu träumen, nur weil andere vielleicht sagen, es geht so nicht. Es stammt auf keinem meiner Bücher, aber passt trotzdem für meine Figuren.
Hast du ein Lieblingsland und warum?
Ich liebe die Westküste von Kanada. Seit ich in 2024 dort war, zieht es mich zurück. Die Kombination von Meer, Stadt und Berge ist einfach unglaublich. Irgendwann will nochmals hin, aber dann für eine längere Zeit. In 2026 geht es nach Asien, genauer nach Südkorea. Zusammen mit meiner Tochter.
Bist du ein kritikfähiger Mensch oder wie gehst du mit Kritik im Allgemeinen um?
Wenn es eine gute Kritik ist, dann nehme ich sie an. Gut im Sinne von konstruktiv. Nur zu sagen „hat mir nicht gefallen, deswegen gebe ich nur einen Stern (bei einer Rezi)“, finde ich nicht okay. Auch ich will mich weiterentwickeln und besser werden, aber dazu muss ich wissen, wo ich ansetzen kann. Niemand ist perfekt, auch wir Autoren nicht.
Warum hast du dich entschieden Selfpublisher zu werden und nicht zu einem Verlag zu gehen?
Da ich hauptberuflich sehr eingespannt bin, finde ich es für mich persönlich am besten, als SP zu veröffentlichen. So kann ich das Autorenleben an meinen Beruf anpassen und bin nicht an Abgabetermine des Verlags gebunden. Denn als Freiberufler kommt vieles unerwartet und es ist selten planbar.
Gibt es etwas, was du meinen Lesern noch mit auf den Weg geben möchtest?
Gebt eure Träume nicht auf. Arbeitet daran, besser zu werden, auch wenn es schwerfällt. Wenn heute nicht dein Tag war, versuche es morgen erneut.

Mittwoch, 12. Februar 2025

[Buchvorstellung einmal anders] Tim & Keiji und der magische Adventskalender von Arden Skye


 
Buchvorstellung einmal anders

Nach dem Autoreninterview drückt mir Arden den Kindle in die Hand und verlässt einfach das Zimmer. Da mir das schon öfter passiert ist in letzter Zeit, erahne ich, was da kommen wird.

Ich drehe den Kindle hin und her und öffne schließlich das Buch von Arden „Tim & Keiji und der magische Adventkalender“, um schon ein bisschen hineinzulesen. Nach einigen Minuten höre ich ein feines Stimmchen: »Jetzt ist Arden weg, dann interview einfach mich, deshalb bin ich ja da!«

Ich lache laut auf, denn ich liebe es mit Büchern zu reden und wer weiß neben den Autoren am meisten über das Buch? Vermutlich das Buch selbst. Also, dann lege ich mal los. 😊 Doch da klettern noch zwei Protagonisten aus dem Buch und setzen sich zu uns.

Wer seid ihr denn? Wollt ihr euch den Besuchern des Blogs vorstellen?
»Hallo, gern. Ich bin Tim Forstenbach, benutze er/ihm Pronomen, zum Zeitpunkt der Geschichte 15 Jahre alt und …«
»Und er hat heute Geburtstag«, wirft Keiji ein.
»Hey!«
»Er mag es nicht, darüber zu plärren, aber wann bekommt man schon die Chance, am Geburtstag aus dem Buch zu klettern und dann auch noch interviewt zu werden?«
»Na gut, ausnahmsweise drück ich mal ein Auge zu …« Tim schmollt leicht. »Aber wenn wir schonmal dabei sind: Wir sind auf magische Weise aus dem Buch geklettert.«
»Okay, dann eben auf magische Weise. Zufrieden?«
Tim nickt schmunzelnd. »Jetzt kannst du dich vorstellen.«
»Gut, also mein voller Name lautet Somtharasitnu Keiji Jaikienognam, aber nenn mich ruhig Keiji. Ich benutz auch er/ihm Pronomen, bin ebenfalls 15 Jahre alt im Buch, und hab am 23. Mai Geburtstag.«
»Sag noch, warum du deinen Zweitnamen als Vornamen benutzt.«
»Ah, kleiner Fun Fact: Ich bin ja thailändisch. In Thailand sind Zweitnamen nicht üblich, aber da dort alle mit dem Spitznamen angesprochen werden, der Geburtsname etwas lang ist für die deutsche Kultur, und meine Eltern wussten, dass sie nach Deutschland ziehen, haben sie mir meinen Spitznamen als Zweitnamen eingetragen, den ich auch außerhalb Thailands als Vorname nutze.«
Tim grinst. »Find ich immer wieder spannend.«
Herzlich Willkommen, Tim und Keiji. Wollen wir das Interview nun zu viert machen?
Tim: »Sehr gerne!«
»Klar, warum nicht.« Keiji lächelt.
»Bin dabei.« Das Buch nickt.
Hallo, danke, dass ihr heute Zeit gefunden habt, um mit mir zu reden. Tim und Keiji haben wir schon kennengelernt. Kannst du dich als Buch meinen Lesern vorstellen? Vielleicht in eigenen Worten, da die Leser den Klappentext auf der Verkaufsplattform lesen können?
»Gern! Bei mir gibt es 24 Kapitel, in denen Tim und Keiji teilweise in ihrer Welt ihren Alltag leben, so wie immer, heißt: Schule, Hausaufgaben, Beziehungen zu Freundys und Eltern pflegen, kochen, Videospiele spielen, und natürlich tagträumen. An jedem Abend öffnen sie das jeweilige Türchen des Adventskalenders und reisen auf magische Weise in ein Winterwunderland, wo sie jeden Tag etwas anderes erleben. Mal helfen sie sprechenden Tieren oder Schneemännern, machen viele neue Bekanntschaften, ab und zu werden sie von Feen ausgetrickst, doch überwiegend bewundern sie die Magie und Keiji liebt das viele Schnee. Insgesamt ganz viel Queerness, mit ein wenig Subtext, positive Repräsentation an Behinderungen, und viele unterschiedliche Kulturen sowie Sprachen. Diversität wird hier gefeiert!«
In deinem Inneren spielt sich ja so einiges ab, die in dir enthaltenen Charaktere erleben so einiges. Da ihr ja auch viel mit Arden zusammenarbeiten müsst, könnt ihr uns vielleicht beantworten, ob es Arden leichter fällt sie durch einfache, schöne oder schwierige, düstere Zeiten und Situationen zu führen? Seht ihr es als Protagonisten genau so?
Buch: »Ich glaube, Arden bevorzugt schöne Momente, besonders Dialoge. Da fliegen die Buchstaben geradezu auf meine leeren Seiten, und manchmal bin ich nicht mal schnell genug, sie in dem Tempo speichern zu können!«
Tim nickt bestätigend. »Oh, ja.«
Buch: »Schwieriger wird’s dann bei Szenen-Übergängen. Arden ist ja eher ein Pantser, schreibt hier und da eine Szene, wann dey was einfällt, welche aber nicht direkt hintereinander spielen. Oft überlegt dey lange, was dey da einfügen könnte, und meist sind es ähnliche Übergänge.«
»Ja, ich fühl mich da immer, als würde ich hin und her springen, kann manchmal anstrengend werden«, stimmt Keiji zu.
»Ich find aber toll, dass dey mich genauso gerne andere umarmen lässt, wie ich Umarmungen liebe. Bei ein paar Szenen frag ich mich schon, ob es nicht zu viele Umarmungen sind, aber beschweren kann ich mich nicht.« Tim grinst.
»Ich würde es ja toll finden, wenn dey mich genauso gern Videospiele gewinnen lässt, wie ich gern gewinne …«
Habt ihr eine Lieblingsstelle, die ihr uns gerne vorstellen würdet?
»Hui, da gibt es so viele … Aber am meisten liebe ich die Stellen, in denen Magie gewirkt wird! Besonders wenn die Feen in der Nähe sind. Währenddessen schwebt immer Magiestaub durch meine Seiten und das kitzelt so schön.« Das Buch kichert. »Zum Beispiel die zwei Kapitel, als die Dorfbewohnenden die Feen mit Liedern geweckt haben. Oder das letzte Kapitel mit dem herrlichen Essen …« Das Buch atmet tief die Luft dieser Seiten ein.
»Mein Favorit ist definitiv auch das letzte Kapitel – zumindest alles, das nach dem Traum passiert. Apropos, Arden hat mir immer noch nicht gesagt, was dieser Traum zu bedeuten hat. Ich hoffe, es ist das, was ich hoffe, dass es das ist …« Er lächelt verträumt. »Ansonsten fand ich auch das Eislaufen lustig. In beiden Welten. Und, im Gegensatz zu Tim, auch das Skifahren. Na ja, der Anfang zumindest. Aber ist ja alles gut ausgegangen.«
»Uff, erinner mich nicht daran …« Tim kratzt sich kurz über sein Knie. »Ich find die Stellen toll, in denen wir den Tieren oder Wesen helfen. Wie dem Schneemann am Anfang, der Vogeldame später und den Eichhörnchen … Oh, und das mit der Gebärdensprache fand ich super! Bis dato kannte ich mich null mit Gebärdensprache aus, aber bin erstaunt, wie schön die Sprache doch ist. Und wie schwierig es ist, sich eine Namensgebärde auszudenken! Besonders spannend find ich aber, dass Arden sich für jedes Tier eine Abwandlung ausgedacht hat.«
Wisst ihr wie viel Arden tatsächlich in dir oder auch in dem ein oder anderen Charakter steckt? Habt ihr dazu noch etwas hinzuzufügen oder stimmt ihr dem Buch zu?
»Ich würde sagen, ich bin ein Teil von Ardens Seele, also ist alles, das mich ausmacht, ein Teil von dey. Wie ein Kuchenstück einer Torte. Das ist aber anders für die Charaktere, also lass ich sie mal die frage beantworten.«
»Wenn wir unsere Freundesgruppe auf zwei Seiten stellen müssten: Ich, Jason und Sam sind am unähnlichsten zu Arden, während Tim, Sophie und Ayan am ähnlichsten sind. Würd ich jetzt sagen. Also die Liebe zu Kreativität und Kunst von Arden steckt definitiv in Ayan, Sophie hat die rebellische Seite von dey bekommen und es ist sicher kein Zufall, dass die beiden dieselben Pronomen benutzen. Und Tim …«
»Ich hab ein paar zu viele Unsicherheiten von dey bekommen … und auch das mit dem ektomorphen Körpertypen. Aber auf der positiven Seite: Ich bin froh, genauso umweltbewusst zu sein, obwohl das in dieser Welt anstrengend werden kann. Aber wenigstens punktet das Winterwunderland damit.«
Wie würdest du oder die Protagonisten Arden beschreiben?
»Schwierig, Arden zeigt nicht gern was von sich, ist selbst uns gegenüber sehr verschlossen. Obwohl Arden in vielerlei Hinsicht meiner Mutter ähnlich ist, passend zur vorherigen Frage, dass ich trotzdem nie weiß, wie ich dey helfen kann, wenn dey mal traurig ist oder so. Ich weiß nur, dass Arden auf meiner und Keijis Freundesgruppe neidisch ist, denn dey wiederholt während dem Schreiben oft, dass dey selbst gerne solche Freundschaften hätte. Und auch die positive Beziehung, die ich zu meiner Mutter pflege, ist etwas, das Arden gern von deyr Eltern gehabt hätte.«
»Wer hätte die nicht?«, entgegnet Keiji. »Du und deine Mutter seid ja nahezu perfekt.«
»Das stimmt nicht. Auch wir streiten oft.«
»Trotzdem.«
»Arden ist ein facettenreicher Gestaltwandler und selbst ich kenne nur ein paar Gestalten von dey. Dey nimmt mich in viele Welten bei deyr Reisen sogar mit und bewirbt die Geschichte auch gern in anderen Welten, aber nicht alle. Ich frag mich, wieso.« Das Buch denkt kurz nach. »Aber wenn du die Geduld hast, dey kennenzulernen, was ich ja haben musste, dann kann dey jemand werden, den du nicht mehr aus dem Leben streichen möchtest … aber ich glaub, das ist für beide Seiten zu schwierig. Na ja, da ist wohl der einfachste Weg, deyr Geschichten zu lesen.«
Wie seid ihr eigentlich zum Titel gekommen? Stand der schon im Vorfeld fest oder hat er sich im Laufe des Schreibprozesses verändert? Hattest du viel Mitspracherecht?
»Ich hieß beim allerersten Entwurf bereits schon ›Der magische Adventskalender‹, da Arden so das erste Kapitel genannt hat. Als Arbeitstitel beziehungsweise Abkürzung hat dey es dann nur ›Adventskalender‹ oder ›ADK‹ genannt. Da es den Kapiteltitel aber schon als Buchtitel mehrmals gibt, kamen dann eben die Namen der beiden Erzählfiguren vorne dran.«
»Tim war sich nur nicht sicher, ob sein Name im Titel so wirklich interessant wäre, da der so alltäglich ist. Aber ich fand das schon eine gute Idee. Es ist ja unsere Geschichte. Und der Name Keiji kommt eher im asiatischen Raum vor, nicht in deutschen Büchern, was den deutschen Namen, Tim, wieder ausgleicht und interessant macht. Find ich.« Keiji zuckt mit den Schultern.
»Das mit Keijis Namen stimmt. Ich bin zwar noch dabei, mich an den Titel zu gewöhnen, aber so schlimm ist das nun auch wieder nicht. Ich find aber toll, dass ›magisch‹ im Titel steht.« Tim grinst.
Seid ihr zu 100% zufrieden mit dem Cover/Outfit oder würdet ihr nachträglich gerne etwas ändern wollen?
Tim: »Hmm, ich hätte gern mehr Tiere auf der Rückseite gehabt. Es wirkt etwas fahl unter dem Klappentext und drumherum … Aber die Vorderseite mag ich.«
Keiji: »Ich finde, unsere Gesichtsausdrücke hätten ruhig etwas überraschter aussehen können. Ansonsten mag ich aber das viele Schnee vorne und hinten. Der sieht so schön weich aus!«
Zum Abschluss würde mich noch euer Lieblingszitat aus dem Buch interessieren.
»Ein einziges?«, fragt das Buch verblüfft. »Das ist schwierig! Ich weiß nicht, ob ich mich entscheiden kann. Aber ich schau mal nach …«
Während das Buch in den eigenen Seiten blättert, antwortet Tim: »Ich muss auch mal überlegen. Es gibt so viele gute …«
Nun betritt Arden wieder das Zimmer und blickt mich ungläubig an. Scheinbar ist es selbst in Autorenkreisen nicht üblich, dass das Buch und seine Hauptcharaktere antworten. Leise flüstere ich den beiden, bevor sie wieder ins Buch zurückkehren, und dem Buch noch zu: »Danke für das Gespräch, es hat mir großen Spaß gemacht.«

Dann wende ich mich Arden zu. »Alle meine Fragen sind beantwortet, ich danke dir für den sehr interessanten Tag bei dir.«

Dienstag, 11. Februar 2025

[Autoreninterview] Florence D. Halliday


Autoreninterview
Florence D. Halliday

Natürlich möchte ich als erstes wissen, mit wem meine Leser und ich es zu tun haben. Könntest du dich in eigenen Worten kurz vorstellen?
Hallo, ich heiße Florence D. Halliday und darf mich demnächst offiziell als Autorin vorstellen, denn mein Debüt steht bald an.
Wie bist du zum Schreiben gekommen?
Ich habe, wie viele auch, gerne Geschichten in meiner Jugend aufgeschrieben. Habe mir Szenarien mit meinen liebsten Sängern oder Schauspielern ausgedacht. Fanfiction, wenn man so will. Das nahm irgendwann ab, bis ich gar nichts mehr niedergeschrieben, sondern nur noch gelesen habe. Bis Corona. Da packte mich plötzlich wieder die Lust und seitdem vergeht kaum ein Tag, an dem ich meine Ideen und Gedanken nicht niederschreibe. Während Corona habe ich meine Geschichte von vorne bis hinten aufgeschrieben, die mehr als 160K Wörter umfängt. Ich konnte einfach nicht aufhören zu schreiben. 🙂
Welche Bücher sind bis jetzt von Dir erschienen? Könntest du sie uns in max. 5 Sätzen beschreiben?
Am 31.01.2025 erscheint mein Debüt:
Big girls don’t cry
Darin geht es um eine junge Frau, die einige Schicksalsschläge erleiden musste, zudem immer wieder mit ihrem Selbstwertgefühl zu kämpfen hat.
Arbeitest du gerade an einem neuen Werk?
An zwei. 🤭
Wenn du Freizeit zur Verfügung hast, was machst du am liebsten?
Schreiben, Lesen und Zeit mit meiner Familie verbringen.
Hast du auch Lieblingsbücher und einen Lieblingsautoren, mit denen du gerne einmal die eine oder andere Lesestunde verbringst?
Ich liebe L.J. Shen und ihre Sinners of Saints und ihre Nachfolger. Aber auch Teagan Hunter. Sie ist für mich die American Queen of RomCom.
Kannst du uns deinen Schreib- und Arbeitsplatz beschreiben oder zeigen, wo du am liebsten schreibst und deine Ideen verwirklichst?
Ich schreibe tatsächlich am liebsten auf meinem Sofa eingekuschelt. Ich, weiß das ist absolut nicht ergonomisch, aber da fließen die Worte am besten. Wenn ich jedoch korrigiere oder umstelle, dann muss ich an einem Tisch sitzen, vorzugsweise dem Esstisch, wo ich alle meine Schmierzettel ausbreiten kann. Jap, richtig gelesen, ich schreibe mir ab und an auch noch etwas auf Schmierzettel auf oder in meinem großen schwarzen Buch. 🤭
Wie können wir uns einen ganz normalen Tag bei dir vorstellen?
Chaotisch. Wenn ich keine Termine habe, zu denen ich pünktlich da sein muss, hangele ich mich von einer Sache zur anderen. Sei es Haushalt, Arbeit oder Kinderbespaßung.
Was ist dein Lieblingsgenre beim Lesen, welches beim Schreiben?
Lesen: Romance. Von Zuckersüß, über Queer bis tiefste Dark Romance
Schreiben: Bisher nur Romance. Für Dark bin ich glaube ich nicht gemacht, aber ich kann mir vorstellen, mich auch mal an eine queere Geschichte zu wagen.
Hast du ein Lieblingszitat, nach welchem du in deinem Leben handelst? Und hast du ein Zitat aus einem deiner Bücher, welches deine Arbeit am besten beschreibt?
Nimm das Leben nicht zu ernst – du wirst nie lebend entrinnen. (Elbert Hubbard, amerikanischer Schriftsteller)
Hast du ein Lieblingsland und warum?
Na ja, Länder gibt es viele, die ich gern mag und wo ich auch noch nicht war, z.B Schottland.
Ich liebe aber New York, wo ich schon zweimal war, kann aber nicht sagen, dass ich die USA liebe. 😅
Bist du ein kritikfähiger Mensch oder wie gehst du mit Kritik im Allgemeinen um?
Wenn sie konstruktiv ist, nachvollziehbar und/oder nicht feindselig, dann ja. Man kann nur aus Fehlern lernen. Aber wenn es feindselig wird, da nehme ich mir das sehr zu Herzen, das habe ich mir sagen lassen, ist etwas, das ich ablegen muss.
Warum hast du dich entschieden, Selfpublisher zu werden und nicht zu einem Verlag zu gehen?
Ich habe mich bei keinem Verlag beworben, aus dem einfachen Grund: Ich möchte erstmal alles selbst in der Hand haben. Mal sehen was kommt, vielleicht ändert sich das irgendwann einmal, aber anfangen möchte ich diese Reise als Selfpublisher.
Gibt es etwas, was du meinen Lesern noch mit auf den Weg geben möchtest?
Seid gut zu euch und nehmt euch nicht zu ernst. Ich hoffe, ich konnte euch ein wenig neugierig machen und würde mich sehr freuen, wenn ihr meine Protagonisten und Nebencharaktere kennenlernen wollt.

Montag, 10. Februar 2025

[Buchvorstellung einmal anders] Bed & Breakfast Crimes - Mord im Schottenrock von Jeannine Molitor


 
Buchvorstellung einmal anders

Heute treffe ich mich mit den Protagonisten Mina, Ellison, Collin und Mr. Marvel aus „Mord im Schottenrock“ und deren Autorin Jeannine Molitor.

Hallo, danke, dass ihr heute Zeit habt und für das Buch antwortet. Würdet ihr euch vielleicht gegenseitig beim Interview unterstützen?
Mina: Danke, dass wir hier sein dürfen. Das ist echt super spannend. Ich war noch nie bei einem Interview.
Mr. Marvel: *springt auf Minas Schoß, setzt sich aufrecht hin und miaut laut*
Mina: *lacht und krault den Kater hinter den Ohren* Er scheint jedenfalls kein Lampenfieber zu haben.
Ellison: Oh nein, er macht seinem Namen wegen diesen Supermännern alle Ehre.
Collin: Um mal als einziger noch auf die zweite Frage einzugehen: Klar, wir unterstützen uns gern gegenseitig. Das ist praktisch zu unserem Spezialgebiet geworden.
Es wäre schön, wenn ihr euch meinen Lesern vorstellen könntet.
Jeannine: Ich bin die Autorin des Buches und finde es super schön, euch heute meine neue Geschichte vorstellen zu dürfen! Das ist zwar schon mein fünftes veröffentlichtes Buch, aber glaubt mir, die Aufregung wird nie weniger :D Aber nun lasse ich gleich mal meine Figuren zu Wort kommen.
*Mina, Collin und Ellison schauen sich alle gegenseitig an und winken einander zu, damit jemand den Anfang macht*
Ellison *seufzt* Dann fange ich einfach an. Alter vor Schönheit oder so ähnlich. Also, ich heiße Ellison und bin stolze Besitzerin eines kleinen aber feinen B&Bs in Green Hill. Vermutlich sagt euch der Ort nichts, weil er wirklich winzig ist. Aber meiner Meinung nach, ein wirklich schönes Fleckchen in Schottland. Vor allem natürlich wegen meines Gartens, der fast den Preis für den schönsten Garten gewonnen hat, wäre da nicht …
Collin: Pschhhht! Grandma, nicht gleich so weit ausholen. Bei einem Interview sollte man nicht sofort alles verraten, sonst ist doch gleich die ganze Spannung dahin.
Mina: *flüstert und rollt mit den Augen* Alter Besserwisser.
*wendet sich dann wieder dem Publikum zu* Also ich heiße Mina und bin für die Testamentsverlesung meiner Großtante Poppy nach Green Hill gereist. Die Verlesung hat definitiv so einige Überraschungen parat gehabt. Unter anderem eine flauschige für mich, aber dazu dann im Buch mehr. Jedenfalls bleibe ich wegen gewisser … tragischer Umstände nun noch ein wenig länger in Green Hill als ursprünglich geplant.
Ellison: Genau! Wir müssen nämlich einen Mörder finden!
*Collin und Mina rufen gleichzeitig*
Collin: Grandma!
Mina: Ellison!
Ellison: Entschuldigt. Wieder zu schnell vorgeprescht.
Mina: *versucht noch zu retten, was zu retten ist* Ja, jedenfalls ist das hier Mr. Marvel. Er gehörte meiner Großtante Poppy und ist ein richtig schlaues Kerlchen. Wir haben ihn jedenfalls echt schnell ins Herz geschlossen.
Ellison: Und seine Liebe geht vor allem durch den Magen.
*Collin und Mina lachen*
Beschreibt uns das Buch in möglichst wenig Sätzen.
Mina: Ich habe ja schon kurz erwähnt, dass ich wegen einer Testamentsverlesung hierhergekommen bin. Das war die meiner Großtante Poppy. Ich wusste zuerst gar nicht, was das überhaupt soll, weil ich Poppy nie kennengelernt hab. Diese Familienfehde zwischen Poppy und meiner Grandma muss auch dringend noch aufgeklärt werden …
Ellison: Aber zuerst der Mord. Den aufzuklären hat definitiv Vorrang. *Collin und Mina werfen ihr tadelnde Blicke zu. Ellison zuckt mit den Schultern* Was? Das Kind ist sowieso schon in den Brunnen gefallen.
Collin : Wo sie Recht hat…
Mina: Na gut. *seufzt* Ich dachte, das Schrägste, was mir hier widerfahren könnte, wäre einen Kater bei der Testamentsverlesung einer mir komplett fremden Großtante zu erben. Aber da habe ich mich sowas von getäuscht. Jedenfalls stecken wir jetzt ziemlich tief in diesem Mordfall drin – und ich bin mir sicher, dass wir es auch schaffen werden, ihn zu lüften und die Wahrheit ans Licht zu bringen.
Mr. Marvel *miaut laut, setzt sich auf und streckt dabei die Brust weit hervor*
Ellison *schmunzelt* Damit ist wohl alles gesagt.
Macht es dir Spaß, deine Protagonisten ein wenig zu quälen? Sie in Situationen hineinzuwerfen, die schwierig sind? Warum nicht einfach und schön? Müssen Gefahren und Stolpersteine immer sein?
Jeannine: Ganz ehrlich? Schon ein bisschen. Das gehört einfach dazu. Im echten Leben läuft auch nicht alles rund und perfekt – im Gegenteil! Jeder von uns hat seine ganz eigenen Stolpersteine und so auch meine Protagonisten.
Mina: Das dachte ich mir. Aber ich würde es wahrscheinlich genauso machen, also kann ich dir das gar nicht so krummnehmen.
Ellison: Sehe ich genauso. Ein bisschen Spannung bringt doch erst Würze ins Leben.
Collin *sieht ein wenig schockiert zwischen den beiden Frauen hin und her* Seid ihr von allen guten Geistern verlassen? Wie könnt ihr da so entspannt bleiben. Habt ihr etwa vergessen, dass …
Mina und Ellison gleichzeitig: Pssst!!
Habt ihr eine Lieblingsstelle im Buch, die ihr den Lesern des Blogs gerne vorstellen würdet?
Mina: Da gibt es tatsächlich einige. Aber ich glaube meine Lieblingsstelle ist die, in der wir für Mr. Marvel Katzenleckerlis backen. *lacht und wird ein wenig rot*
Ellison: Oh ja! Das war tatsächlich sehr lustig.
Mina: Vor allem, als Collin versehentlich den Teig probiert hat.
Collin *mit düsterem Blick* Wie gesagt, ihr hättet mich gerne vorwarnen können. Also meine Lieblingsstelle ist immer genau die, in der Mina zugeben muss, dass ich bei etwas Recht hatte. Dabei macht sie immer diesen verstörten Blick, als würde es ihr körperliche Schmerzen bereiten, das zugeben zu müssen. Das versüßt mir wirklich den Tag.
Mina: Na vielen Dank auch.
Mr. Marvel: *Miau*
Ellison *wirft dem Kater einen kurzen Seitenblick zu*: Ich denke mal Mr. Marvels Lieblingsstellen sind immer die, in denen er gefüttert wird.
Mina: Hey! Vergiss dabei aber nicht, wie oft uns das Kerlchen schon geholfen hat.
Ellison: Stimmt, damit hast du tatsächlich nicht ganz unrecht.
Mr. Marvel: *hebt stolz das Köpfchen*
Wie viel echte Jeannine steckt in dem Buch oder in dem ein oder anderen Charakter?
Jeannine: Ich glaube beim Schreiben steckt immer ein bisschen von einem selbst in dem Buch oder den Charakteren. Bestimmte Charakterzüge, Erlebnisse, Erinnerungen und so weiter fließen immer in die Geschichten mit ein. Als Autor*in gibt man immer einen kleinen Teil von sich selbst in seine Geschichten und das ist irgendwie ein schönes Gefühl.
Wie würdet ihr als Hauptcharaktere eure Autorin beschreiben?
Mina: Also mal abgesehen davon, dass sie uns zum Leben erweckt hat und wir ihr dafür verdammt dankbar sein sollten, mag ich sie echt gerne. Würde sagen, dass ich ihr in manchen Punkten schon ähnlich bin.
Collin: Du meinst, was den Sturkopf angeht? Damit hast du vollkommen Recht.
Mina *rollt mit den Augen*: Wir nennen das ehrgeizig und durchsetzungsstark.
Ellison: Jeannine ist noch jung und hat einiges zu lernen. Jedenfalls trifft es mich immer noch sehr, dass sie mir schon wieder den Preis für den besten Garten vermasselt hat. Jetzt, wo Poppy tot ist, hätte man ihn mir doch zumindest einmal gönnen können oder?
Jeannine: Oh mann. Fallen euch nicht zumindest ein paar positive Dinge ein?
Mr. Marvel: Miau. Miau. Miaaaau. Miau. Miaau.
Jeannine : Danke, Mr. Marvel. Ich übersetze mal für die Anderen hier: Jeannine ist eine sehr nette Person und tolle Autorin. Ihr solltet unser Buch wirklich lesen. *Jeannine räuspert sich* Wobei er das vermutlich vor allem aus dem Grund sagt, weil ihm das Cover und seine Rolle im Buch so gut gefallen.
Collin *ein wenig diplomatischer* Mina hat das Wichtigste eigentlich schon gesagt: Wir sind ihr glaub ich alle sehr dankbar, dass sie unsere Geschichte aufgeschrieben und uns Leben eingehaucht hat. Obwohl sie es uns nicht immer so leicht macht, manövriert sie uns trotz allem sehr gut durch das Geschehen. Sie verfolgt ihre Träume und gibt dabei nie auf, auch wenn es mal schwer wird. Und ich denke, vor allem diesen letzten Punkt mit dem Nichtaufgeben, hat sie an uns weitergegeben.
Jeannine: Wow, danke Collin. Das … das ist wirklich sehr lieb *tut so als hätte sie keine Tränchen in den Augen*
Wann kam die Idee zum Titel? Stand der schon im Vorfeld fest oder hat er sich im Laufe des Schreibprozesses verändert? Hattet ihr vielleicht sogar Mitspracherecht?
Jeannine: Der Titel „Mord im Schottenrock“ stand tatsächlich schon als Arbeitstitel so auf dem Papier und wurde vom Verlag übernommen. Der Untertitel „Ein Fall für Mina & Mr. Marvel“ kam dazu und gefällt mir persönlich richtig gut. Oder was meint ihr, Leute?
Ellison: Mir gefällt vor allem der Reihen-Titel: Bed&Breakfast Crimes. Das hat doch wirklich was.
Mina: Mitspracherecht hatten wir zwar nicht so wirklich, aber das hat es offensichtlich auch nicht gebraucht. Ich finde die Titel von unserem Buch auch richtig cool.
Collin: Moment Mal … Reihentitel? Heißt das, es geht noch weiter?
Mina: Du hast es erfasst, Sherlock. Jeannine hat scheinbar noch den ein oder anderen Fall für uns im Gepäck.
*Collin wird bleich, während Mina ihn breit angrinst*
Seid ihr zu 100% mit dem Cover zufrieden oder hättet ihr nachträglich noch etwas ändern wollen?
Jeannine: Ich liebe das Cover. Die Titelei, das B&B im Hinter- und Mr. Marvel im Vordergrund, die ganzen Details… Ich war schon beim ersten Entwurf ehrlich gesagt ein bisschen schockverliebt :D
Mr. Marvel: *Miaut laut und mit vorgestreckter Brust*
Mina: Ich würde sagen, ihm hier gefällt es am besten *krault den Kater zwischen den Ohren*. Er liebt es, so im Mittelpunkt zu stehen.
Ellison: Geht bei einem so … *Mina wirft ihr einen belustigen, aber auch mahnenden Blick zu* … so besonders flauschigem Kerlchen aber auch gar nicht anders.
Collin: Irgendwie sind alle vertreten außer mir, kann das sein? Granny mit dem B&B, Mina im Titel und ausgerechnet der Kater total populär im Vordergrund auf dem Cover.
Mina: Zuerst wolltest du kein Teil des Ermittler-Teams sein und jetzt beschwerst du dich *lacht*
Collin *wird rot und muss innerlich zugeben, dass Mina damit nicht Unrecht hat. Würde er aber natürlich nie laut zugeben* Nächste Frage!
Wisst ihr, was mich noch interessieren würde? Euer jeweiliges Lieblingszitat aus dem Buch.
Mina: Oh, das ist ganz einfach. Stimmt definitiv mit meiner Lieblingsszene überein, als du, Collin, in die Küche gekommen bist und einfach deinen Finger in die Schüssel voll Katzenleckerliteig gesteckt hast. Momentchen, ich suche es schnell heraus:
„Lachtränen liefen ihr aus den Augen und sie versuchte mehrmals, ihm klarzumachen, dass er da den Teig für Katzenleckerlis naschte. Doch es kamen nur unverständliche Worte aus ihrem Mund heraus.
»Ich glaube, was Mina dir sagen möchte, ist, dass du gerade Mr. Marvels Snack probiert hast.« Ellison schmunzelte, als sich auf Collins Gesicht Entsetzen abzeichnete.“
*Mina lacht laut bei der Erinnerung* Dein Blick war echt unbezahlbar!
Collin: Jaja, danke für den Flashback. Jetzt bin ich dran. Mein Lieblingszitat ist definitiv das, indem du zumindest beinahe zugegeben hast, dass ich recht habe.
„Collin murmelte etwas vor sich hin, was für Mina verdächtig nach »Das ist genau die Frage, die sich Menschen in Horrorfilmen stellen, bevor alles den Bach runtergeht« anhörte. Zwar hatte er damit nicht ganz unrecht, aber sie würde ihm definitiv nicht die Genugtuung geben, ihm zuzustimmen.“
Mina: Auch das kann tatsächlich einmal im Schaltjahr vorkommen.
Collin: Soll ich noch ein wenig weitersuchen? Bestimmt finde ich noch ein paar Zitate, in denen du …
Ellison: Schluss jetzt, Kinder. Ich beende das hier jetzt mit meinem Lieblingszitat:
»Ich bin mir sicher, dass du gewinnen wirst. Dein Garten ist einfach wundervoll.« Sie dachte sofort an die bunten Beete mit ihren perfekt angeordneten Steinen zur Abgrenzung hinter dem Haus. Den Rosensträuchern, die sich wie in einem Märchengarten um einen Bogen rankten, durch den man hindurchtreten konnte. Doch das Highlight war definitiv der Teich, den Ellison selbst angelegt hatte. Darin züchtete sie Koi und inzwischen blühende Seerosen bedeckten einen Teil der Wasseroberfläche. Es fehlte nur noch ein singender Frosch und Mina würde jedem Glauben schenken, der ihr erzählte, dass sie in einem Märchen gelandet war.
Collin: War ja klar, dass es um deinen Garten geht.
Ellison: Ich war mir in diesem Moment so sicher, dass es wirklich klappen würde mit dem Preis.
Mina: Nächstes Jahr, Ellison. Nächstes Jahr wird es klappen. Wie hoch ist schon die Wahrscheinlichkeit, dass sowas noch einmal passiert?
Vielen Dank für das Gespräch
Mr. Marvel: Miau!
Mina: Mr. Marvel möchte im Namen von uns allen danke, dass wir hier sein durften, sagen. Es hat großen Spaß gemacht 😊

Sonntag, 9. Februar 2025

[Schnipseltime] Arenlai - Unsterblich von Alex C. Weiss


 

Über Pan leuchtete Arin am dunklen Nachthimmel, doch sein Licht drang nicht bis zu ihrem Geist durch. Einst hatte ihr Eklantas erzählt, dass Esher selbst den hellen Stern Arin erschaffen hatte. Arenlai hatte seinen Namen von ihm, da die Welt in seinem silbernen Schimmer entstanden war. Doch nun konnte dieses wundersam sanfte Licht ihren Geist nicht erhellen. Finsternis hatte ihre Seele befallen, so tief wie sie sie nie gekannt hatte. Eine einzelne silberne Träne bahnte sich ihren Weg an ihrer Wange entlang, an ihrem Mundwinkel vorbei und über ihr Kinn. Sie löste sich nur langsam und 24 f iel dann glänzend auf den moosbewachsenen Waldboden. Sobald die Träne das Moos benetzte, veränderte es sich. Die dunkelgrünen Ästchen wurden silbern und wuchsen so schnell, dass in Windeseile eine größere verästelte Pflanze daraus entstand. Silberne Blüten formten sich an den Zweigen, starben ab und bildeten kurz darauf ebenso silbern schimmernde Beeren. Panbeachtete es nicht. In den letzten Wochen hatte sie dieses Schauspiel so oft gesehen, dass die Verwunderung längst nachgelassen hatte. Seit jenem Tag, an dem die beiden Schutzgeister Ol und Gaszra sie mit ihren silbernen Tränen vor dem Tod gerettet hatten und Pan damit unsterblich werden ließen, waren ihre eigenen Tränen ebenfalls silbern und sie weinte sie zu oft. Sie beweinte vor allem ihre Möglichkeit zu sterben. Die Unendlichkeit ihres Lebens bereitete ihr eine tiefe, quälende Angst, die sie nicht von sich schieben konnte. Der Tod war ihr immer als tröstendes Ende erschienen und als eine Erlösung. Das Leben hingegen empfand sie oft als eine Bürde. Die Schwermut trug sie schon lange mit sich. Doch bisher hatte Pan  sie wie einen alten Bekannten behandelt, der sie immer begleitete. Nun aber war die Traurigkeit zu einem Ungetüm gewachsen. Sie war ein schwarzes riesiges Monster, das in ihr wohnte und drohte sie auszulöschen. Dazu kamen die Stimmen, die sie seit ihrer Transformation ununterbrochen in sich hörte. Pan hatte es immer geliebt, vollkommen allein zu sein. Das waren die einzigen Momente, in denen sie sich nicht beurteilt, ja sogar verurteilt fühlte. Nun war sie keine Sekunde ihres Lebens mehr allein. Sie war mit den anderen Unsterblichen Arenlais auf seltsame Weise verbunden und hörte sie ständig zu sich sprechen. Allerdings verständigten sie sich in einer uralten Sprache, die Pan nicht verstehen konnte. Hin und wieder erkannte sie zwei bekannte Stimmen, die Galsars und die Gaszras, die in ihrer eigenen Sprache Kontakt aufzunehmen versuchten. Beide Schutzgeister hatte sie auf ihrer Reise durch Arenlai kennengelernt. Gaszra war eine der Gurdor, dunkel und sanft erschien sie ihr damals. Und Galsar hatte ihr mit ihren Wölfen zur Seite gestanden. Wolfsfrau wurde die Nagur auch 26 genannt. Pan hörte die beiden hin und wieder im Chaos ihres Geistes, doch sie verstand ihre Worte in dem Stimmengewirr nicht. Es waren nicht nur die Stimmen, die auf Pan eindrangen. Durch die Verbindung zu den Schutzgeistern konnte sie jetzt an all ihren Erfahrungen teilnehmen. Es war eine Flut an Wahrnehmungen, Gedanken, Gefühlen und Worten, die Pan ungefiltert durchflossen. Es ließ sie fast wahnsinnig werden. In einem Moment blitzte das Bild einer dunklen Kugel auf, die jemand in der Hand hielt. Kurz darauf sah sie sich selbst sterben. Dann wieder wanderte sie scheinbar endlose Schneefelder entlang. Einen Moment später hörte sie schrille Schreie. Sie sah riesige Vögel über ein brennendes Meer fliegen. Sofort wechselte die Szene. Winzige Blüten, die im Dunkel leuchteten, erblühten in Windeseile. Auch dieses Bild zerbrach und Pan sah vier menschliche Leichen neben einem Fluss liegen. Dazu redeten ununterbrochen zahlreiche Stimmen auf sie ein. Ein Kauderwelsch, dass nicht zu verstehen war. Es fiel Pan schwer, zu unterscheiden, was Realität war und was sie durch die Verbindung zu den Unsterblichen sah. Zusätzlich hatte sie dieselbe geistige Wechselbeziehung zu der Katze, die an jenem Tag während ihrer Transformation auf sie gesprungen war und ihr Schicksal teilte. Schatten war ihr Name. Pan hatte sie einst nach dem Spitznamen Gaszras so getauft. Diese Verbindung hingegen verschaffte Pan zumindest manchmal ein wenig Ruhe. Wenn sie sich auf die Katze konzentrierte, wurden die anderen Stimmen in ihr leiser. Schatten war von wildem Gemüt, voll auf ihre eigenen Triebe ausgerichtet. Pan lenkte ihre Aufmerksamkeit auf das Tier, um einen Moment auszuruhen. Zusammen mit der Katze witterte sie die Moose des Waldes und die feuchten Spuren einer kleinen Maus, der Schatten nachjagte. Durch die Augen der Katze sah sie den Waldboden dahinrasen. Sie setzte zum Sprung an und landete genau auf der Beute. Die Tatzen hatten das kleine Tier erfasst und nun begann das Spiel, das Pan früher angeekelt beobachtet hatte. Jetzt, da sie die Triebe des Tieres selbst fühlte, da sie den Durst nach Blut kannte und den instinktiven Jagdtrieb, den die Bewegungen des Beutetieres hervorriefen, ekelte es Pan nicht mehr. Die Maus wurde hochgeworfen, wieder eingefangen. Die Katze biss leicht, fast spielerisch in das graue Fell des Tieres, schleuderte es dann von sich, nur um es zum wiederholten Male einzufangen. Erst als die Maus reglos am Boden lag, fanden die Zähne der Katze endlich ihr Ziel und Pan schmeckte Blut. Sie schüttelte sich und ihre Aufmerksamkeit ließ nach. Sofort wurden die Stimmenwiederlauter. Rastlos wanderte Pan durch den Wald auf der Suche nach eben jenem Trost, den er ihr in früheren Zeiten immer gespendet hatte. Doch diesmal übertrug sich die Ruhe des Ortes nicht auf sie. Sie presste die Hände auf ihre Ohren, um die Stimmen zum Schweigen zu bringen. „Hört auf!“, flüsterte sie immer wieder. „Bitte hört auf!“ Wie so oft seit jenem Tag versuchte sie sich zu entmaterialisieren und zu Gaszra zu gelangen. Ein einziges Mal war es ihr gelungen, so zu reisen, gleich nach ihrer Rettung, aber damals war es vollkommen unbewusst geschehen und Pan versuchte es seitdem vergebens. So wanderte sie zwischen den hilflosen Versuchen immer weiter, doch zu Fuß würde sie niemals nach Zurna gelangen. Wenn nur diese Stimmen nicht wären, sie konnte keinen klaren Gedankenfassen. „Panrah!“ Pan sah auf. Woher war das gekommen? Verwirrt blinzelte sie in die Dunkelheit des nächtlichen Waldes. Nur eine der Stimmen in ihr. Doch da war es wieder: „Panrah!“ Sie hörte Äste knacken, in den Bäumen näherte sich etwas. Da sah sie gelbe Augen leuchten und fiel erleichtert Eklantas um den dünnen Hals. Sofort befiel eine Flut aus Gedanken und Erinnerungen des Nachtalben Pan. Sie sah ihn gemeinsam mit Gaszra über zwei tote Artgenossen gebeugt. Das Bild wechselte. Neben ihm stand eine Nachtalbenfrau. Sie strich ihm liebevoll über die Wange. „Lass das!“, zischte Eklantas erschrocken. Pan ließ ihn abrupt los. „Entschuldige, ich weiß nicht, wie man das kontrolliert!“, wieder liefen die Tränen, fielen auf den Boden und verursachten erneut das Wachstum silberner Pflanzen.  Der dunkle Alb stützte die Hände in die Hüften. Sein langer Schwanz bewegte sich ungeduldig hin und her. Sein sehniger dünner Körper war so dunkel, dass er im nächtlichen Wald kaum zu sehen war. Nur die gelben schmalen Augen ließen ihn sichtbar werden. „Was machst du? Hör auf damit Panrah!“, rief der dunkle Alb empört. „Du verschwendest deine Kraft sinnlos!“ Sie blaffte ihn wütend an. „Meine Kraft? Sinnlos? Das sind nur ein paar Tränen! Darf ich jetzt nicht mal mehr heulen, wenn mir danach ist?“ „Du machst das schon viel zu lange Panrah! Jetzt wird es Zeit nach vorne zu sehen und etwas gegen die weiße Königin zu unternehmen. Was machst du denn hier in diesem Wald?“ Pan riss die Augen auf. „Was ich hier mache? Frag das doch am besten Gaszra! Sie hat mich verwandelt und nun hab ich keine Ahnung wie man mit diesem Körper und mit diesen angeblich so wunderbaren Fähigkeiten überhaupt umgeht! Ich komm nicht mal hier weg! Und dauernd hab ich diese Stimmen in mir und diese Bilder! Ich kann dich nicht mal umarmen. Ich will das nicht! Ich will nur Pan sein! So wie früher!“ Sie konnte die Tränen erneut nicht zurückhalten und sank hilflos auf den Boden. Aller Ärger war verraucht und zurück blieb nur die Verzweiflung und die Angst. Der Alb kniete sich vor sie hin. „Panrah, du bist doch immer noch Pan. Du musst dir nur vertrauen! Dann kannst du das alles schaffen.“ „Ich kann gar nichts schaffen! Ich will das einfach nicht! Bitte bring mich zu Gaszra! Sie muss mir helfen.“ Der Alb schüttelte den Kopf. „Das kann ich nicht. Es ist zu weit für uns beide. Du musst es selbst machen und kannst mich dann mitnehmen.“ „Ich kann es nicht!“, schrie Pan Eklantas an. Sanft berührte er mit seiner Stirn die ihre. Sofort mischten sich seine Bilder wieder mit den Stimmen. „Ich helfe dir!“, flüsterte er in ihrem Kopf. „Hör mir zu, folge einfach meiner Stimme. Konzentriere dich nur auf mich. Nur Panrah und Eklantas Genefirat!“ Ausgerechnet dieser Name riss Pan aus ihrer Lethargie. Genefirat! Er hatte immer auf  diesen zweiten Namen bestanden und sie hatte ihn nur Eklantas genannt. Ein einsames Lächeln huschte über ihr gequältes Gesicht. „So ist es gut, Panrah. Nur wir beide. Alle anderen werden leiser. Sie sind nicht von Bedeutung. Nur du und ich.“ Die Stimmen wurden ruhiger und die des Alben trat in den Vordergrund. Es war eine Erlösung für Pan. Es tat so unbeschreiblich gut, dass sie aufpassen musste, diesmal nicht vor Erleichterung zu weinen. Doch sie hielt die Tränen zurück und konzentrierte sich auf Eklantas. Er zeigte ihr die dunklen Nebel rund um Zurna. Er führte sie in die Höhlen im Gebirge und rief ihr Gaszras Gesicht in Erinnerung. „Nun musst du dich auf Gaszra konzentrieren. Suche ihre Stimme! Zwischen den anderen ist auch ihre. Wenn du sie findest, kann sie uns beide zu sich holen!“ Pan horchte auf die Sprachmelodien, die leiser im Hintergrund murmelten. Eklantas löste seine Stirn, von der ihren und die Stimmen wurden lauter. Es tobte ein Chaos in ihr, das kaum zu bewältigen war. Warum nur mussten sie alle durcheinandersprechen? Wo war Gaszra? Pan versuchte, die Bilder auszublenden und sich nur auf die Stimmen zu konzentrieren. Sie schloss die Augen und blieb völlig unbeweglich auf dem Waldboden sitzen. Eine Ewigkeit suchte sie in sich, folgte mal der einen, mal einer anderen Stimme, bis sie endlich die der Gurdor fand. Den Schatten nannten die Menschen sie, Schutzgeist der Dunkelheit. Gaszra. Sie hörte sie plötzlich deutlich. Die Gurdor suchte nach ihr. „Gaszra! Hier bin ich doch! Bitte hol mich zu dir.“, flüsterte sie in ihrem Kopf. Gerade noch konnte Eklantas ihre Hand ergreifen, um mit ihr zu reisen, da löste sich Pan auch schon auf und verschwand.

[Buchvorstellung einmal anders] Arenlai - Unsterblich von Alex C. Weiss


 
Buchvorstellung einmal anders

Heute treffe ich mich mit der Protagonistin Pan, um mit ihr über das Buch „Arenlai - Unsterblich“ zu sprechen.

Hallo, danke, dass du heute Zeit gefunden hast, um für das Buch zu antworten.
Es sind schwierige Zeiten, doch es ist so wichtig, den Menschen mehr Klarheit über meine Geschichte zu geben. Sie verstehen mich einfach nicht. Danke für diese Möglichkeit.
Kannst du dich meinen Lesern vorstellen, damit wir wissen, mit wem wir es zu tun haben?
Mein Name ist Pan. Eigentlich Panrah, aber ich mochte den Namen nie. Ich stamme aus einem kleinen Dorf in Talru. Früh bin ich allerdings schon von zu Hause weg und reiste dann mit einer Gruppe vom fahrenden Volk durch das Land. Auf meiner Reise begegneten mir viele Gefahren. Allen voran die weiße Königin, die dann auch für meinen Tod verantwortlich war. Warum ich dann jetzt hier mit dir sitzen kann? Obwohl ich gestorben bin? Arenlai hat Schutzgeister, achtzehn an der Zahl. Neun Schutzgeister der Dunkelheit, das sind die Gurdor und neun Schutzgeister des Lichtes, das sind die Nagur. Zwei davon haben mir das Geschenk der Unsterblichkeit gegeben und mich damit vom Tod zurück geholt. Warum ich Geschenk so verächtlich ausspreche? Ich glaube nicht, dass das ein Geschenk ist. Wer will schon ewig leben?
Beschreibe uns dein Buch in möglichst wenig Sätzen.
Meine Welt, Arenlai, wird von der weißen Königin bedroht. Sie möchte alles in Schnee und Eis versinken lassen und damit ausrotten. Nur ihr eigenes Volk, die Gardener sollen überleben und in einer neuen ihrer Meinung nach gereinigten Welt leben. Mir wurde die Unsterblichkeit geschenkt, um den Gegenpol zu ihr zu bilden und sie in ihre Schranken zu verweisen. Doch ich weiß nicht einmal, wie man mit den Kräften der Unsterblichen umgeht und ich will auch gar nicht unsterblich sein. Traurigkeit befällt mein Herz.
Glaubst du macht es der Autorin mehr Spaß dich durch leichte, einfache oder schwierige, düstere Situationen zu führen?
Meine Autorin liebt alle Gefühle und begleitet mich einfühlsam durch die Höhen und Tiefen meiner Geschichte.
Hast du eine Lieblingsstelle im Buch?
Silberne Blumen bildeten sich auf dem Boden und wuchsen schnell zu glitzernden Büschen, die das Licht Arins spiegelten, heran. Sie umrahmten Tualahs dunkles Haar wie ein Kranz aus silbernen Blumen. Eklantas blieb stumm bei Pan stehen, bis die Tränen versiegten.
Was glaubst du, wie viel Alex steckt in dem Buch oder dem ein oder anderen Charakter?
In diesem Buch steckt sehr viel Alex. Sie verwebt ihre Erinnerungen, ihre Empfindungen und Empathie mit ihrer Fantasie. Machen es nicht alle Autor*innen so?
Wie würdest du deine Autorin beschreiben?
Meine Autorin ist vorsichtig und ein wenig scheu. Sie überlässt mir gerne die Aufgabe des Interviews, weil sie sich selbst nicht allzu gerne reden hört. Sie bleibt lieber hinter ihren Geschichten zurück und lässt das Buch für sich selbst sprechen.
Weißt du, wie es zu dem Titel kam? Stand der schon im Vorfeld fest oder hat er sich im Lauf des Schreibprozesses verändert? Hattest du vielleicht sogar Mitspracherecht?
Der Titel ergibt sich aus der Geschichte und war von Anfang an da. Fast wie von selbst. Die Unsterblichkeit und mein Umgang damit, mein Problem damit, ist einfach ein sehr wichtiges Thema des Buches und für mich persönlich.
Gefällt dir das Cover zu 100% oder hättest du einen anderen Wunsch oder Vorstellungen gehabt?
Ich liebe das Cover. Alex hat die Illustration selbst gemalt. Sie sagte irgendwas von digital und einem Programm namens Procreate. Aber damit kenne ich mich nicht aus. Man sieht Arenlai darauf und wie sich das Eis der weißen Königin langsam ausbreitet. Es passt auch zu den anderen beiden Teilen der Trilogie. Nur die Farbe ändert sich je nach Geschehnissen in der Geschichte etwas.
Was ist dein Lieblingszitat aus dem Buch?
Ein Lieblingszitat? Vielleicht sogar etwas, was ich selbst einmal gesagt habe?
„Lass dir die Freude nicht von ihr nehmen, nicht die Freude am Frau sein, nicht die an Tanz und Musik und auch nicht die an bunten Kleidern.“
Pan sah Isone ernst an. „Wir dürfen ihr nicht Arenlai überlassen. Wir dürfen sie nicht über uns bestimmen lassen.“
Eklantas sagt, ich solle mehr auf mich selbst hören. Da hat er recht. Aber anderen gute Ratschläge zu erteilen ist viel leichter.
Danke für das Gespräch.
Ich bedanke mich bei dir. Vielleicht verstehen die Menschen mich jetzt besser.

Freitag, 7. Februar 2025

[Schnipseltime] Endgame Enemies - Punkt für die Liebe


 

Prolog

 

New York City, New York

 

Grayson

 

Der Club ist dunkel, fast schon zu dunkel für meinen Geschmack. Künstlicher Nebel wabert durch die Luft und ich frage mich, wie ich so etwas sehen soll. Wie ich schnell genug reagieren soll, falls jemand austickt. Hören kann ich auch nicht genug. Die Musik dröhnt in meinen Ohren und die tanzenden Lichter der Scheinwerfer lassen mich Fratzen statt Gesichtern sehen. Am besten sollte ich sie alle rausschmeißen, einfach schon mal vorsorglich, denn der Club wimmelt nur so von düsteren Gestalten. Es wird nicht lange dauern, bis jemand aggressiv wird.

Mit jeder Stunde, mit jedem Glas Alkohol, wird die Stimmung unentspannter. Die Bewegungen der Gäste werden ungelenker, die Blicke leerer, manche bedrohlich.

Ich stehe in der Nähe der Tanzfläche, die Augen aufmerksam auf die Menge gerichtet, und warte nur darauf, dass es knallt. Ich hasse meinen Job und gleichzeitig möchte ich nichts anderes machen – oder vielmehr kann ich es nicht. Niemals würde ich mir selbst etwas anderes zugestehen. Also bin ich hier, Abend für Abend, bereit, den Abschaum New Yorks unter Kontrolle zu halten.

Es dauert nicht lange, da geht es auch schon los.

Ein Typ, breit gebaut, stößt gegen einen anderen, einen Stammgast, der glaubt, den Laden gepachtet zu haben. Ich mache mich bereit, wie ein Panther auf der Lauer, fertig zum Sprung.

Die Spannung in der Luft ist spürbar. Ein paar Worte werden gebrüllt, ich kann sie nicht verstehen. Ein bisschen Geschubse, entsetzte Blicke einiger Neulinge, die den rauen Ton hier nicht gewohnt sind. Dann fliegt die erste Faust. Der breite Typ hat unserem Stammgast eins aufs Kinn gegeben.

Mein Einsatz.

Sofort bildet die Menge um die beiden Streithähne herum einen Kreis, Anfeuerungsrufe übertönen die laute Musik, doch niemand denkt daran, dazwischenzugehen – außer mir. Ich bahne mir einen Weg durch die Meute, packe den Typen, der zugeschlagen hat, von hinten und ziehe ihn von unserem Stammgast weg, bevor er noch einen Treffer landen kann.

Er ist ein Baum von einem Kerl und wehrt sich, als würde ich ihm nach dem Leben trachten, doch ich bin stärker. Mit einem kräftigen Ruck, der die Gaffer beiseite springen lässt, drehe ich ihn herum und stoße ihn vor mir her in Richtung Ausgang. Er schimpft und versucht, sich loszureißen, aber ich halte ihn fest, seinen rechten Arm auf den Rücken gedreht, eine Hand in seinem Nacken.

»Du elender Bastard, was bildest du dir ein?«, geifert er.

Ich sage nichts, lasse seine Beschimpfungen einfach an mir abprallen. Nur meinen Griff verstärke ich noch.

Als wir an der Kasse vorbeikommen, grinst mich Jolanda amüsiert an. Um diese Uhrzeit kommt keiner mehr rein, von dem sie Eintritt kassieren müsste. Zu später Stunde bin ich das einzige Highlight ihrer Schicht.

»Dein Bodycount ist heute wieder beachtlich!«, ruft sie mir nach.

Ich zwinkere ihr zu, dann verlasse ich den Club. Als wir draußen sind, stoße ich den Typen unsanft auf den Gehweg.

»Verzieh dich. Du hast Hausverbot. Für immer.«

»Du wirst noch sehen!«, droht er mir und reckt dabei eine Faust in meine Richtung.

»Ja ja ja«, sage ich müde. Leere Drohungen, mehr nicht. Die kenne ich zur Genüge. »Hau ab jetzt, oder ich rufe die Bullen.«

Würde ich nie, aber das weiß er ja Gott sei Dank nicht.

Meine Drohung wirkt deutlich besser als seine.

Der Typ grummelt noch ein paar Worte in meine Richtung, dann verzieht er sich.

»Schwachkopf«, murmle ich und sehe ihm kopfschüttelnd nach, wie er zwischen zwei Häusern verschwindet.

Ich drehe mich um, um wieder in den Club zu gehen, als plötzlich zwei Kerle vor mir stehen. Sie sehen nicht aus wie die üblichen Gäste des Gutter Alley. Ihre Anzüge wirken teuer, ihre Frisuren sind ordentlich und sie riechen auch nicht nach Alkohol. Vielmehr erinnern sie mich an Steuerberater oder Anwälte oder so. Sie passen nicht in den Club und ich weiß, wenn ich sie reinlasse, wird es nur Ärger geben.

»Haben geschlossen«, sage ich und will an ihnen vorbei, doch einer der beiden stellt sich mir in den Weg.

Er ist kleiner als ich, blond, hat aber eine selbstsichere Haltung, die mich irritiert. Er ist hager, mit scharf geschnittenen Gesichtszügen, und mustert mich unverhohlen. »Grayson Hunter, richtig?«

Ich nicke, fühle mich angespannt.

Wer sind die zwei? Warum kennen sie meinen Namen? Was zur Hölle wollen diese Anzugträger von mir?

»Ich werde gleich mit der Tür ins Haus fallen«, fährt der Blonde fort.

Ich sehe kurz zu seinem Kumpel rüber, der zwar genau so elegant gekleidet ist, aber ansonsten eher zu meinem Schlag Mann gehört.

Er hat breite Schultern und in seinen Augen liegt ein finsterer Ausdruck. Kein Zweifel. Dieser Kerl ist hier, um mich einzuschüchtern.

»Wir brauchen jemanden, der gut im Football ist.«

»Aha«, mache ich, äußerlich cool, auch wenn mein Herz bei seinen Worten zu rasen beginnt.

American Football ist so ziemlich das Letzte, worüber ich sprechen möchte.

»Jemanden wie dich.«

»Tut mir leid, aber ich bin Türsteher, kein Quarterback. Wenn ihr also nicht jemanden für den Einlass braucht, dann seid ihr bei mir an der falschen Adresse.«

Ich will an Blondi vorbei, aber es ist paradox. Meine Beine versagen mir einfach den Dienst, weshalb ich lieber stehenbleibe, bevor ich mich noch vor den beiden Anzugträgern auf die Nase lege.

»Du kannst dir die Nummer sparen. Wir wissen, wer du bist.« Blondi grinst, was hyänenartig auf mich wirkt.

Kein Zweifel, das tun sie wirklich. Nicht nur, dass sie mich gefunden haben und meinen Namen kennen, nein, sie wissen auch noch über früher Bescheid. Über meine Zeit als Footballspieler.

Ich verschränke die Arme vor der Brust. Eine hilflose Geste, von der ich mir aber erhoffe, dass sie einschüchternd wirkt. Mehr habe ich den Typen gerade nicht entgegenzusetzen, denn in meinen Ohren dröhnt es und vor meinem inneren Auge flimmern Bilder, die ich eigentlich nicht sehen möchte.

 »Wir wollen, dass du bei den Empire City Guardians mitmachst«, höre ich Blondi wie durch Watte sagen. »Kein großes Ding.«

Kein großes Ding? Auch wenn ich seit Jahren versuche, einen Bogen um Football zu machen, weiß ich eins ganz sicher: Die Guardians sind ein verdammt großes Ding!

Ich runzle die Stirn, weil die Situation total absurd ist. Vielleicht habe ich gerade mächtig eins aufs Dach bekommen? Anders kann ich es mir nicht erklären, dass mitten in der Nacht zwei Anzugträger in einem der schlimmsten Viertel New Yorks auftauchen und mir einen Job als Football-Star anbieten.

Jeder, wirklich jeder, würde jetzt Freudensprünge machen, aber ich sage nur: »Kein Interesse.«

Ich schiebe mich an ihnen vorbei, doch weit komme ich auch diesmal nicht, denn Blondi sagt den Satz aller Sätze und lässt mich damit erstarren.

»Wir wissen über Caleb Bescheid.«

Verflucht, was?

Meine Hände werden feucht und anstatt weiter zu rasen, setzt mein Herz jetzt kurz aus. Caleb. Sie wissen es. Was hat das zu bedeuten?

Langsam drehe ich mich um, starre die beiden Männer an. Ich weiß, dass ich jetzt keine andere Wahl mehr habe, als mir anzuhören, was sie zu sagen haben.

»Was wollt ihr?«, frage ich heiser.

Der hagere Blonde lächelt kalt. »Wir wollen einen kleinen Skandal aufdecken, mehr nicht. Wenn du tust, was wir dir sagen, wird es gar keine Probleme geben.«

 

***